Solide Leistung beider Kontrahenten beim 71:51-Erfolg
Ligaprimus RSV Lahn-Dill hat seine Tabellenführung in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) am Samstagabend in heimischer Halle verteidigt und dabei die FCK Rolling Devils mit 71:51 (30:14/41:28/56:39) bezwingen können. In einem nicht immer hochklassigen, dafür aber stets temporeichen und intensiven Duell, stach Nationalspieler Thomas Böhme mit 25 Punkten als erfolgreichster Schütze der Wetzlarer Hausherren heraus.
Der Forderung ihres Trainers Nicolai Zeltinger nach hohem Tempo und schnellen Kombinationen kamen Kapitän Michael Paye & Co. in den ersten Spielminuten dann auch ausgesprochen erfolgreich nach. Keine drei Minuten waren in dieser Partie des 13. Spieltages absolviert, da führten die Mittelhessen vor 950 Zuschauern in der August-Bebel-Sporthalle bereits 11:2, ehe wenig später Steve Serio sogar das 25:6 (8.) erzielen konnte. Der US-Amerikaner war es, der in dieser Phase zusammen mit Thomas Böhme, seine Schnelligkeit perfekt ausspielen konnte. Beide RSV-Akteure hatten zu diesem Zeitpunkt zusammen bereits 18 Punkte erzielen können.
Mit zwei lupenreinen Dreiern war es nun der Wetzlarer Mark Beissert in Reihen der Rolling Devils, der seinem Team mit dem 12:25-Anschluss (9.) die Möglichkeit eröffnete im zweiten Spielviertel gegen den bis dato dominierenden RSV überhaupt zurückzukommen. „Das waren wichtige Punkte für Kaiserslautern und wir waren gezwungen in der Folge deutlich mehr Augenmerk auf die Verteidigung von Mark zu legen“, beschrieb RSV-Trainer Zeltinger die Situation nach der Schlusssirene. Ob dies letztendlich auch für einen Bruch im Spiel der Hausherren verantwortlich war bleibt offen. Fakt war jedoch, dass mit Beginn des zweiten Spielviertels dem RSV die Treffsicherheit aus Mitteldistanz abhandenkam und im gleichen Zug der Kontrahent aus der Pfalz immer mutiger und besser ins Spiel fand.
Angefeuert von den mitgereisten Fans des FCK, kam der Gast nach dem 36:18 (14.) durch Center Felix Schell, der seinen verletzten Teamkollegen Dirk Köhler zu Beginn sehr gut vertrat, bis auf 41:30 (31.) durch den schweizerischen Topscorer Janic Binda bedrohlich heran. „Lautern hat in dieser Phase sehr gut gespielt und sich von unserer hohen Führung nicht beeindrucken lassen. Sie hatten einen maßgeblichen Anteil an den Problemen, die wir in diesen Minuten hatten“, so Nicolai Zeltinger weiter. Doch nach dem 50:39 (26.) nahm der Tabellenführer das Heft wieder in die Hand und brachte den angepeilten ersten Heimsieg des Jahres unter Dach und Fach. Bis zur 37. Spielminute kam so ein 17:4-Lauf zustande, der beim 67:43 nach einem Drei-Punkte-Spiel des britischen Centers Joe Bestwick keinen Zweifel mehr an einem klaren Erfolg des Favoriten ließ.
„Wir haben eine solide Leistung gezeigt und im ersten Viertel aufblitzen lassen welches Potenzial wir haben. In den beiden kommenden Spielen müssen wir es schaffen, diese Leistung über eine längere Phase auf konstant hohem Niveau zu halten. Das haben wir heute noch nicht geschafft“, so der 42-jährige RSV-Trainer zum Spiel seiner Mannschaft, die nach der hohen Führung zu Beginn auch Lücken in der eigenen Defensive offenbarte. Ein Sonderlob verdiente sich der erst 22-jährige Junioren-Weltmeister Thomas Böhme: „Tommy hat erneut sehr clever gespielt und gute Aktionen in der Verteidigung gehabt“, lobte Zeltinger seinen Topscorer, der zusammen mit Steve Serio auch viele Freiräume für seine Mitspieler schaffen konnte.
Auf Seiten der Gäste überzeugten vor allem die beiden Schweizer Binda und Philipp Häfeli, die zusammen mit 26 Punkten und 23 Rebounds die zentralen Stützen im Spiel der Rolling Devils waren. Der Ex-RSVler Mark Beissert kam wie Nationalspieler Matthias Heimbach auf acht Zähler in gut 25 Minuten Einsatzzeit. Am kommenden Wochenende steht für den RSV Lahn-Dill nun ein Gipfelduell an. Am Sonntag gastiert der RSV im Kampf um die Tabellenspitze in der RBBL beim direkten Verfolger RSB Team Thüringen, das auch im Pokal-Halbfinale zum großen Herausforderer der Wetzlarer avanciert ist.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (25), Joe Bestwick (13), Steve Serio (13), Michael Paye (12), Felix Schell (6), Jan Haller (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Björn Lohmann, Marco Zwerger (n.e.).
Kaiserslautern: Janic Binda (14), Philipp Häfeli (12), Mark Beissert (8/2 Dreier), Matthias Heimbach (8), Taz Capasso (7/1), Serdar Antac, Peter Dries, Paul Nikolaus.