Ein am Ende souveräner 77:47-Erfolg in Zwickau beschert Final Four Ticket
Mit vier Auswärtssiegen im DRS-Pokal dominierten am vergangenen Wochenende die Gästeteams das anstehende Viertelfinale. Einen dieser Auswärtssiege fuhr Titelverteidiger RSV Lahn-Dill ein, der sich mit dem 77:47 (16:17/37:23/53:37)-Erfolg beim BSC Rollers Zwickau souverän zum 19. Mal in der Vereinsgeschichte für das Final Four am 28. und 29. März des kommenden Jahres qualifizierte. Wo die Pokalendrunde 2015 stattfinden wird, entscheidet sich unter Vorsitz von Spielleiter Peter Röder (Zirndorf) noch vor Weihnachten.
Trotz des am Ende souveränen Erfolges des elffachen Deutschen Pokalsiegers aus Mittelhessen, hatten Michael Paye & Co. erhebliche Probleme in das Spiel auf dem Zwickauer Scheffelberg zu finden. „Zwickau war hervorragend auf uns eingestellt, während wir dadurch den Rhythmus zunächst nicht gefunden haben“, attestierte RSV-Trainer Nicolai Zeltinger dem Gastgeber einen starken Beginn. So wogte die Partie im ersten Viertel mit insgesamt drei 6:0-Läufen auf beiden Seiten von 2:6 (3.) über 8:6 (5.), 8:12 (7.) und 14:12 (9.) hin und her, ehe die Sachsen mit einem hauchdünnen Vorsprung in das zweite Viertel gehen konnten.
Erst mit der nun folgenden Einwechslung von Joe Bestwick und Jan Haller erhielt das Spiel des RSV Lahn-Dill deutlich mehr Stabilität. „Mit seinen gefährlichen Mitteldistanzwürfen hat uns Jan in dieser Phase deutlich geholfen, die zuvor sehr kompakt stehenden Zwickauer Defensive zu knacken“, verteilte Zeltinger nach Spielende an den 26-Jährigen folgerichtig ein Kompliment. Das zweite Viertel wurde nach dem 19:16 (11.) durch den Zwickauer Topscorer Adam Erben dann auch zur stärksten Phase der Wetzlarer Gäste. Zunächst besorgte Dirk Köhler den 19:19-Ausgleich (12.), ehe der RSV bis zur Pause bis auf 37:23 davonzog, was vor allem zehn Punkten in Serie von Steve Serio zu verdanken war.
Doch auch nach der Pause war Nicolai Zeltinger zunächst gezwungen seine Offensive immer wieder taktisch umzustellen. Die Folge war der 30:39-Anschluss (22.) durch Zwickaus Nationalspieler Kai Möller. „Auch hier sind wir nicht wirklich souverän gestartet“, so der kritische Kommentar des RSV-Trainers zum Wiederbeginn: „Wir mussten in dieser Phase enorm aufpassen, dass das Spiel nicht kippt, im Pokal kann so etwas schnell tödlich sein“. Doch Zeltinger zog die richtigen Konsequenzen und brachte mit zwei Spielerwechseln wieder mehr Tempo anstatt Physis auf das Parkett der Sporthalle auf dem Scheffelberg.
Spätestens beim 45:30 (25.), durch den mit 83 Prozent extrem hochprozentig treffenden Serio, war dann der Widerstand auf Seiten der Sachsen endgültig gebrochen und als im Schlussviertel auch noch der britische Center Bestwick binnen sieben Minuten elf Punkte beisteuern konnte, war der Pokalerfolg mehr als souverän unter Dach und Fach. Während Zwickaus kurzfristiger Neuzugang, der tschechische Nationalspieler Michal Polacek, verständlicher Weise noch farblos blieb, zeigte neben Erben vor allem der US-Amerikaner Bryce Doody eine gute Leistung. Auf Seiten des RSV steuerte dagegen sein Landsmann Michael Paye zehn Assists bei und erzielte damit ein so genanntes „double-double“ aus Punkten und Vorlagen.
Mit diesem Erfolg steht der RSV Lahn-Dill nun zum 19. Mal in der Vereinsgeschichte im Final Four um den DRS-Pokal, für den zweimaligen Cupsieger aus Sachsen war es dagegen das dritte Verpassen der Pokalentscheidung in Serie. Im Halbfinale treffen die Wetzlarer nun am 28. März in einer Neuauflage des hoch dramatischen Finalkrimis mit Verlängerung auf den letztjährigen Endspielgegner RSB Team Thüringen, der sich beim Zweitligisten Hannover schadlos hielt. Im zweiten Semifinale stehen sich dann die BG Baskets Hamburg und die Goldmann Dolphins Trier gegenüber.
Zwickau: Adam Erben (14), Bryce Doody (10), Kai Möller (7), Benjamin Kenyon (5), Rostislav Pohlmann (5), Matt Sealy (4), Günther Mayer (2), Daniel Gehse, Julia Kittlaus, Michal Polacek.
Lahn-Dill: Steve Serio (22), Michael Paye (21), Joe Bestwick (11), Jan Haller (8), Thomas Böhme (7), Björn Lohmann (4), Dirk Köhler (3), Felix Schell (1), Annabel Breuer, Nico Dreimüller, Christopher Huber, Marco Zwerger.