Marco Zwerger knackt die 100-Punkte-Schallmauer

106:46-Kantersieg bei Kellerkind Roller Bulls St. Vith
Mit einem 106:46 (35:6/58:26/81:34)-Kantersieg bei den Roller Bulls St. Vith hat RBBL-Tabellenführer RSV Lahn-Dill den rund 50 mitgereisten Fans einen unvergesslichen Abend in den belgischen Ardennen bereitet und sich damit gleichzeitig adäquat bei seinem Fanclub für die 50. Fanfahrt bedankt. Die Wetzlarer Rollis selbst überzeugten im Sportzentrum St. Vith mit einer immens hohen Trefferquote von 75 Prozent und ließen dem verletzungsbedingt reduzierten Kader des Kellerkindes nicht den Hauch einer Chance.
Vor allem die beiden Topscorer Joe Bestwick und Michael Paye, die 85 bzw. 81 Prozent ihrer Würfe in der Reuse der Roller Bulls versenkten, leisteten ihren Beitrag zum ersten „Hunderter“ in der laufenden Bundesliga-Saison. Fehlte es dem Spiel in der Vorwoche beim Heimsieg über Jena noch an Tempo, startete der Gast aus Mittelhessen diesmal furios. Bereits nach der frühen 8:4-Führung (2.) schien der elffache Meister förmlich zu explodieren und schraubte das Ergebnis nach nur fünf Spielminuten bereits auf ein unglaubliches 26:4. Kapitän Paye hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seinen 14. Punkt erzielt und damit maßgeblichen Anteil an dieser rekordverdächtigen Anfangsphase.
Erst nach jetzt schien der Kontrahent aus Belgien wach zu werden und sorgte nach dem 39:8 (14.) durch Nationalspieler Jan Haller für einen nun ausgeglichenen Verlauf bis zur Halbzeitsirene. So kamen die Bullen durch ihren an diesem Tag besten Akteur Arthur Fievet in der 17. Spielminute zum 20:47-Anschluss, ehe US-Boy Steve Serio mit einem Dreier, zugleich schon seine Punkte 18,19 und 20, wieder für den alten Abstand sorgte und damit zur Pause bereits unterstrich, wer an diesem Abend das Parkett in St. Vith als klarer Sieger verlassen werden würde.
„Wir haben von Beginn an enorm viel Druck aufbauen können und die daraus resultierenden Ballgewinne konsequent zu einem schnellen und erfolgreichen Spiel ausgenutzt“, so Co-Trainer Ralf Neumann, der in St. Vith alleinverantwortlich auf der RSV-Bank saß, da Cheftrainer Nicolai Zeltinger für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) in Köln im Einsatz war. Der 51-jährige Neumann sah nach dem Wechsel dann die Fortsetzung der Kräfteverhältnisse, auch wenn der RSV nun deutlich mehr Fokus auf seine eigene Defensive legte.
Doch nach dem 62:30-Anschluss (23.) durch den etatmäßigen Bulls-Topscorer Lorenzo Boterborg, gab der der Gast aus Mittelhessen nun auch wieder in der Offensive Gas. Ein 19:2-Lauf zum 81:32 (29.) war die Konsequenz, bei dem nun vor allem der britische Center Joe Bestwick groß auftrumpfte. Bis zur Schlusssirene stockte er sein Konto an diesem Abend von bis dato sechs Pünktchen bis auf stolze 25 Zähler auf und sorgte so dafür, dass seine Mannschaft wenige Minuten vor dem Ende in Reichweite der 100-Punkte-Schallmauer kam. 35 Sekunden vor der Schlusssirene war es dann Marco Zwerger vorbehalten diese zu knacken. Sein Korbleger zum 101:44 besiegelte damit auch die höchste Niederlage der Bulls in dieser Saison und zugleich die höchste Pflichtspielpleite der Hausherren gegen den RSV Lahn-Dill, nachdem seine Teamkollegen Serio und Bestwick das Ergebnis in den verbleibenden Sekunden bis auf 106:46 ausbauten.
„Das war heute großes Kino und wir freuen uns dabei ganz besonders für die Fans, die die lange und zugleich 50. Fanfahrt bis nach Belgien mitgemacht haben“, so ein durch die Bank zufriedener Ralf Neumann nach vierzig sehenswerten Minuten in St. Vith. Mit diesem Kantersieg scheint der RSV auch für das in den letzten Jahren stets spektakuläre Hessenderby gegen die Mainhatten Skywheelers am kommenden Sonntag in Wetzlar gerüstet zu sein, zumal die Frankfurter zeitgleich mit einer Heimniederlage gegen Aufsteiger Kaiserslautern die Playoff-Plätze aus den Augen zu verlieren scheinen. 
 St. Vith: Arthur Fievet (17), Philippe Minten (11), Lorenzo Boterberg (10), Juan Bernal (6), Ralph Hylebroek (2), Stefan Veithen (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (37), Joe Bestwick (25), Thomas Böhme (15), Steve Serio (10), Jan Haller (6), Felix Schell (6), Björn Lohmann (2), Dirk Köhler (3), Marco Zwerger (2), Annabel Breuer. 

RSV-Magazin Defense