Steve Serio Mann des Tages gegen Zwickau
Mit einem nach dem Seitenwechsel souverän herausgespielten 77:48 (17:18/36:29/62:36)-Heimsieg über den RSC-Rollis Zwickau hat sich Titelverteidiger RSV Lahn-Dill erstmals in der neuen Saison auf den Platz an der Sonne katapultiert. Überragender Akteur auf dem Parkett der mit 1.000 Zuschauern gefüllten Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle war auf Seiten der Gastgeber US-Nationalspieler Steve Serio, der nicht nur mit 25 Punkten zum Topscorer des Spitzenspiels avancierte, sondern durch zusätzlich je elf Rebounds und Assists ein lupenreines „Triple-Double“ feierte.
„Steve hat natürlich eine Bombenleistung gezeigt, aber ich bin auch grundsätzlich mit unserer Leistung sehr zufrieden“, freute sich RSV-Head Coach Nicolai Zeltinger nach der Partie des dritten Spieltages in der RBBL sichtlich über den gelungenen Auftritt. Insbesondere mit seiner Schlagkraft aus der Distanz überzeugte der Deutsche Meister am Samstagnachmittag gegen seinen alten Rivalen aus Sachsen, der mit einer komplett neuen Mannschaft in Mittelhessen antrat.
Einer der Neuen im Zwickauer Team war es dann auch, der dem Spiel zunächst seinen Stempel aufdrückte. Nach dem gelungenen 8:2-Start (4.) des RSV, war es Nationalspieler André Bienek, der mit zwei erfolgreichen Freiwürfen sein Team zurück ins Spiel brachte und dieses mit zwei Dreiern kurz vor dem Ende des ersten Spielviertels gar mit 18:14 (10.) in Front brachte. Doch genau der RSV-Akteur, der dem starken Bienek am Ende noch die Schau stehlen sollte, konterte postwendend mit einem eigenen Treffer jenseits der 6,75m-Linie zum 17:18 nach den ersten zehn Spielminuten.
Bis zur Pause blieben beide Konkurrenten zunächst auf Augenhöhe, auch wenn die Wetzlarer Rollis sich über 26:20 (13.) und 34:26 (18.) leicht absetzen konnten. „In dieser Phase war es für uns wichtig, dass unsere personelle Rotation wirklich gut funktionierte und nach dem Ausfall von Annabel Breuer und dem nur eingeschränkt möglichen Mitwirken des angeschlagenen Dirk Köhler vor allem Christopher Huber und insbesondere Jan Haller mit sehr guten Leistungen in die Bresche springen konnten“, analysierte Nicolai Zeltinger den Auftritt seiner Truppe folglich richtig.
Nach dem Seitenwechsel sollte dann früh die Entscheidung fallen, auch wenn zunächst der aus Cantu nach Zwickau gekommene Bienek mit seinem 17. Punkt zum 31:36 (21.) den erneuten Anschluss herstellte. Doch in der Folge wurde von Minute zu Minute klarer, dass die Sachsen damit ihr Pulver bereits verschossen hatten. Nun spielte der RSV Lahn-Dill nicht nur, sondern begann auch zu ansatzweise zu zaubern. Kapitän Michael Paye und Thomas Böhme sorgten offensiv und quasi im Alleingang für das 44:31 (23.), ehe Steve Serio mit weiteren zehn Punkten binnen sechs Spielminuten das 62:36 (30.) erzielen konnte. Als dann auch noch Nationalspieler Jan Haller zu Beginn des letzten Viertels weitere vier Punkte zum 66:36 (31.) folgen ließ, war der Widerstand der in den letzten Wochen auch abseits des Parketts arg gebeutelten Sachsen längst gebrochen.
Zwar stemmte sich Zwickau in den letzten Minuten noch einmal gegen eine nun durchaus auch mögliche höhere Niederlage, ließ dabei Neuzugang Benjamin Kenyon aus den USA noch einen weiteren Dreier einschweben, doch die Messe war an diesem sonnigen Samstag in Mittelhessen bereits gelesen. „Unsere Defensive hat gestanden und im Angriff haben wir uns nach dem schwächeren ersten Heimspiel heute deutlich gesteigert“, so RSV-Trainer Zeltinger, der ergänzte: „Die Partie heute hat aber auch gezeigt, dass unsere Einschätzung, dass Zwickau mit seinem diesjährigen Team nicht zwingend unser gefährlichster Konkurrent sein wird, ebenfalls richtig sein dürfte“.
Nach einem Auswärtsspiel am kommenden Wochenende bei den Rolling Devils aus Kaiserslautern wartet dann exakt der prognostizierte Herausforderer Nummer eins auf den RSV Lahn-Dill, wenn am 1. November das RSB Team Thüringen in einer Neuauflage des letztjährigen Pokalfinales seine Visitenkarte in der Domstadt abgeben wird.
Lahn-Dill: Steve Serio (25/4 Dreier), Michael Paye (16), Thomas Böhme (12), Joe Bestwick (6), Jan Haller (6), Björn Lohmann (6), Christopher Huber (2), Dirk Köhler (2), Felix Schell (2), Marco Zwerger (n.e.).
Zwickau: André Bienek (23/4), Kai Möller (11), Rostislav Pohlmann (4), Benjamin Kenyon (3/1), Adam Erben (2), Bryce Doody (2), Vaidas Stravinskas (2), Günther Mayer (1), Matt Sealy, Darren Scott Peasley (n.e.).