82:57-Erfolg bei den aufgerüsteten BG Baskets Hamburg
Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat mit einem 82:57 (14:18/36:28/64:38)-Erfolg bei den BG Baskets Hamburg eine erste Duftnote an die Konkurrenz gesendet. Insbesondere im zweiten und dritten Viertel ließen die Mittelhessen, angeführt vom überragenden Kapitän Michael Paye, dem international aufgerüsteten Team von der Elbe nicht den Hauch einer Chance, ehe dieses im Schlussabschnitt Ergebniskosmetik betreiben konnte.
Zunächst jedoch musste sich der RSV Lahn-Dill im Auftaktviertel einem hochmotivierten Gastgeber stellen, der in dieser Phase vor allem von seinem Neuzugang Reo Fujimoto lebte und durch dessen zehnten Punkt nach nur sieben Spielminuten mit 14:10 in Front lag. „Nach dem ersten Viertel haben wir die Verteidigung umstellen müssen“, nannte nach Spielende RSV-Trainer Nicolai Zeltinger den letztendlichen Schlüssel zum Erfolg, den fortan gelang es den Hessen Hamburgs bis dato gefährlichsten Neuzugang aus dem Spiel zu nehmen.
Mit dieser Umstellung einherging ein zweites Spielviertel, in dem der RSV die Partie von 14:18 (10.) über 23:22 (13.) durch den bärenstarken Thomas Böhme zum 33:24 (18.) durch US-Boy Michael Paye drehte. In dieser Phase versuchte BG-Coach Holger Glinicki mit zahlreichen unterschiedlichen Aufstellung vergeblich dem RSV-Express taktisch den Dampf zu entziehen.
Ganz im Gegenteil, denn nach der Halbzeitpause begann das dritte Viertel ebenso spektakulär wie es wenig später enden sollte, mit einem Dreier der Gäste aus Wetzlar. Zunächst war es Steve Serio, der jenseits der 6,75m-Linie ansetzte und das 39:30 nach nur 33 Sekunden nach dem Seitenwechsel markierte. Auch wenn in der Folge Hamburgs zweiter starker Neuzugang, der vom Champions League Sieger Galatasaray an die Elbe gewechselte Mustafa Korkmaz, immer besser ins Spiel fand, der RSV dominierte in dieser Phase fast nach Belieben. Als dann in der Schlussminute dieses dritten Abschnitts auch noch Kapitän Paye binnen 26 Sekunden zwei weitere Dreier in die BG-Reuse einschweben ließ, endete das dritte Viertel mit einer 28:10-Demonstration des Titelverteidigers, der nun vorentscheidend mit 64:38 vorne lag.
Im Schlussabschnitt war es Nationalspieler Björn Lohmann, der das Ergebnis mit einem Mitteldistanzwurf zunächst auf 80:50 (36.) schraubte, ehe die in den Schlussminuten erstmals eingesetzte ehemalige RSV-Spielerin Gesche Schünemann noch neun Punkte zu einer Ergebniskorrektur beisteuern konnte. „Das war ein sehr guter Auftritt von uns“, freute sich Nicolai Zeltinger nach den letzten 40 Spielminuten in der Sporthalle Wandsbek, ehe die BG Baskets nun zusammen mit dem ProA-Ligisten Hamburg Towers in die neue InselArena nach Wilhelmsburg umziehen. Zeltinger lobte nach diesem Auftritt neben Topscorer Paye vor allem Junioren-Weltmeister Thomas Böhme, aber auch der britische Center Joe Bestwick und Nationalspielerin Annabel Breuer erhielten Bestnoten für ihre sehr starken Leistungen.
Der 42-jährige Übungsleiter des RSV Lahn-Dill dürfte zudem insbesondere über die Höhe des Erfolges glücklich sein, denn im Rückspiel Anfang Januar muss sein Team wahrscheinlich auf die beiden US-Amerikaner Serio und Paye verzichten, die für diesen Termin vom US-Verband für ein Trainingslager nominiert wurden.
Am kommenden Wochenende kommt es nun in Wetzlar zum RBBL-Klassiker gegen den RSC-Rollis Zwickau. Auch wenn in Sachsen die Mannschaft weiterhin eine hervorragende Rolle auf dem Parkett spielt, steht dieses Duell am Samstag dennoch unter dem Schatten der drohenden Insolvenz und einer verständlicherweise ungewissen Zukunft bei den Zwickauern.
Hamburg: Mustafa Korkmaz (17/1 Dreier), Reo Fujimoto (15), Hiroaki Kozai (10), Gesche Schünemann (9), Robin Poggenwish (4), Annika Zeyen (2), Desiree Miller, Mareike Miller, Jan-Niklas Neuroth, Simone Kues (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (27/2), Thomas Böhme (22), Steve Serio (14/1), Joe Bestwick (11), Dirk Köhler (4), Annabel Breuer (2), Björn Lohmann (2), Jan Haller (n.e.), Christopher Huber (n.e.), Felix Schell (n.e.), Marco Zwerger (n.e.).