Mit weißer Weste ins Playoff-Halbfinale

RSV Lahn-Dill gelingt Generalprobe für die IWBF EuroLeague
Der RSV Lahn-Dill hat die Hauptrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) mit einer weißen Weste abgeschlossen und geht ohne Niederlage ins Playoff-Halbfinale. Am 18. und letzten Spieltag der RBBL bezwang der Titelverteidiger aus Wetzlar die Köln 99ers klar mit 70:38 (19:8/31:14/52:22) ohne dabei zu glänzen. Im Playoff-Halbfinale nach dem Modus „best-of-three“ treffen die Mittelhessen nun ab dem 15. März auf die Goldmann Dolphins Trier.
Der souveräne Heimsieg vor rund 800 Besuchern in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle war dabei zugleich die gelungene Generalprobe für die IWBF EuroLeague am 7. und 8. März an gleicher Stätte. Mit einem 10:2-Blitzstart nach nur drei Spielminuten knüpften Kapitän Michael Paye & Co. an die teils spektakulären Leistungen der bisherigen Heimspiele in diesem Jahr an und bauten diesen Vorsprung bis Mitte des zweiten Spielabschnitts bis auf 26:10 (14.) aus. Doch auch wenn Steve Serio noch vor der Pause einen sehenswerten Dreier zum 31:11 (18.) in die Reuse der Rheinländer einschweben ließ, deuteten bereits neun vergebene Freiwürfe zu diesem Zeitpunkt die fehlende Konzentration im Abschluss des RSV an.
Aber auch die Kölner, denen Platz sieben in der Abschlusstabelle bereits vor der Partie nicht mehr zu nehmen war, rissen gegen die gut aufgestellte RSV-Defensive keine Bäume aus. Bis zum Ende des dritten Viertels hatten die Rheinländer nur magere 22 Punkte auf dem Habenkonto verbucht. Aktivposten waren dabei vor allem der Niederländer Edwin Schalkx und Benjamin Lenatz, der vor Augen von RSV- und Bundestrainers Nicolai Zeltinger seine Chancen auf die WM-Teilnahme unterstreichen wollte. Dagegen hatte die beste Verteidigung der Liga den bis dato besten Korbschützen der Kölner, Center Paul Toes, bestens im Griff. Am Ende kam der zweite von drei Niederländern im 99ers-Kader auf lediglich sechs Pünktchen.
So vergrößerte sich der Vorsprung der Hausherren auch nach dem Seitenwechsel stetig. Über 45:20 (28.) und 56:24 (31.) drohte dem Gast dann sogar eine herbe Niederlage. Dennoch fehlte dem elfte Heimsieg des RSV Lahn-Dill in Serie bereits zu diesem Zeitpunkt der Glanz der bisherigen Partien dieses Jahres. Dies lag natürlich auch daran, dass das Trainergespann Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann die letzte Chance in der Saison nutzen musste, in einem für beide Seiten sportlich bedeutungslosem Spiel zahlreiche Aufstellungsvarianten zu testen, um für die nun startende heiße Phase der Saison gerüstet zu sein. Mit der IWBF EuroLeague, der Qualifikation für die europäische Königsklasse, sowie dem Playoff-Halbfinale und dem Final Four um den DRS-Pokal warten auf den RSV Lahn-Dill in den kommenden fünf Wochen bis zu neun Partien, die ganz entscheidenden Einfluss auf den sportlichen Ausgang der Saison haben werden.
Im Schlussviertel war es dann der britische Center Joe Bestwick, der mit weiteren sechs Punkten binnen 90 Sekunden und einer im gesamten Verlauf hohen Trefferquote von 83 Prozent noch einmal für ein Ausrufezeichen sorgte. Mit ihm verdiente sich das US-Duo Michael Paye und Steve Serio mit insgesamt 17 Assists und Junioren-Weltmeister Thomas Böhme mit zusätzlichen acht Rebounds die Bestnoten im Team des Tabellenführers, das seine Favoritenrolle an diesem Tag souverän aber glanzlos ausfüllte.
Nach einer Woche Pause betritt der RSV Lahn-Dill nun das internationale Parkett, wo er am 7. März um 15:45 Uhr in heimischer Halle sein 80. Europapokalspiel gegen den französischen Vize-Meister Hyéres Handi Basket bestreitet wird. Binnen 28 Stunden folgen gegen die italienischen Teams aus Padua und Sassari sowie dem abschließenden Duell mit den Wolverhampton Rhinos drei weitere Spiele auf dem erhofften Weg zur Champions League Endrunde im spanischen Madrid.
Lahn-Dill: Michael Paye (14), Joe Bestwick (11), Thomas Böhme (11), Dirk Köhler (11), Steve Serio (11/1 Dreier), Christopher Huber (4), David Amend (2), Jan Haller (2), Björn Lohmann (2), Marco Zwerger (2), Annabel Breuer.
Köln: Benjamin Lenatz (8), Edwin Schalkx (8), Matthew Gee (6), Paul Toes (6), Marina Mohnen (4), Lars Bergenthal (2), Frank de Goede (2), Michalis Stergiopoulos (2), Gabriel Kasapoglu, Patrick Richter, Dominik Zielke. 

RSV-Magazin Defense