Lahn-Dill unterliegt 47:64 – Verschlafener Beginn kostet alle Siegchancen
Mit einem deutlichen 47:64 (10:21/25:39/39:53) gegen den USC München hat sich Zweitligist RSV Lahn-Dill II aus dem Rennen um Rang drei in der Abschlusstabelle so gut wie verabschiedet. Vor dem schweren Restprogramm ließ sich die Mannschaft von Trainer Daniel Stange vom deutlich verbesserten Aufsteiger aus Bayern förmlich überrennen und verabschiedete sich mit der höchsten Saisonniederlage vom heimischen Publikum.
Bereits die ersten Minuten des Spiels gehörten ganz dem lettischen Nationalspieler Kaspars Turks. Bei seinem dritten Einsatz im Trikot des USC München war er Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Bayern und hatte beim 2:11 nach fünf Spielminuten bereits fünf Punkte selbst markiert, drei Vorlagen gespielt und den überfordert wirkenden Gastgebern zweimal den Ball abgenommen.
„München hat uns von Beginn an den Schneid abgekauft und sehr druckvoll verteidigt“, sah RSV-Trainer Daniel Stange den spürbaren Unterschied vor allem in der Einstellung: „Das muss man einfach anerkennen, dass der USC hochkonzentriert das Maximum gegeben hat und wir nach diesem Start die Initiative nicht mehr erobern konnten.“
Erst als Turks mit einem völlig unbedrängten Dreier bereits nach sieben Minuten einen zweistelligen Vorsprung für die Gäste markiert (5:16), schien der Wetzlarer Erstligareserve klar zu werden, dass der nominell Tabellensechste ein Gegner auf Augenhöhe ist. Bis zum 10:21-Viertelstand konnte der RSV Lahn-Dill den Abstand konstant halten und hatte beim 13:23 (13.) durch David Amend und 23:33 (17.) durch Kai Gerlach zweimal die Gelegenheit, den Rückstand noch vor dem Seitenwechsel wieder unter zehn Punkte zu bringen. Doch Münchens Robl und Brandl nutzten die Räumen, die durch den starken Fokus der RSV-Defensive auf die USC-Topscorer Turks und Mach entstanden, nahezu optimal aus und zur Pause war der Rückstand sogar weiter angewachsen (25:39).
Auch wenn der RSV II deutlich aggressiver aus der Pause kam und nun sehr engagiert auf den Anschluss drängte, stemmte sich der deutsche Rekordmeister souverän gegen das Anrennen der Mittelhessen. Beim 29:41 (22.) und 31:43 (24.) sah es noch einmal so aus, als ob das Team um Kapitän David Amend die Kurve noch bekommen könnte. Doch Turks und der frischgekürte „RBBL-Youngster des Monats“ Florian Mach mit einem Dreipunktspiel zum 48:31 (24.) konterten eiskalt.
Die RSV-Reserve suchte nun frühzeitig ihr Heil in taktischen Fouls und der USC ließ tatsächlich etliche Freiwurfchancen ungenutzt. Doch die Wetzlarer kamen ihrerseits kaum noch zu guten Abschlüssen und mussten letztlich einer überzeugenden Vorstellung des USC München Tribut zollen.
Lahn-Dill: Kai Gerlach (21), David Amend (13), Tristan Paar (5), Annabel Breuer (2), Carsten Crombach (2), Christopher Huber (2), Zacharias Wittmann (2), Barbara Groß (n.e.).
München: Florian Mach (22), Kaspars Turks (17), Gabriel Robl (15), Dominik Brandl (8), Cory Rudder (2), Thomas Wiest, Agris Lasmans (n.e.), Thiemo Schrauder (n.e.), Stefan Thomsen (n.e.).