RSV erklimmt den Zwickauer Scheffelberg

81:68-Erfolg in einem hochklassigen Spitzenspiel
Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga seine weiße Weste gewahrt und im Spitzenspiel auf dem Zwickauer Scheffelberg triumphiert. Am Ende gewannen die Wetzlarer Rollis beim bisher zuhause ungeschlagenen RSC-Rollis Zwickau mit 81:68 (21:17/39:37/59:53) und sicherten sich damit vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde vorzeitig Platz eins der Tabelle und damit die beste Ausgangsposition für die im März beginnenden Playoffs.
Dabei sahen die Zuschauer in der Sporthalle der Westsächsischen Universität ein hochklassiges Spitzenspiel, bei dem der Gastgeber vor allem in der ersten Halbzeit einen bärenstarken Auftritt hatte. Bis zum 12:7 (5.) lag dieser in Front, ehe Michael Paye & Co. nach einer frühen Auszeit sich besser auf ihren Kontrahenten einstellen konnten. Das positive Ergebnis war der kurzfristige Konter zum 21:13 (9.) aus Sicht der Gäste. Doch die Sachsen blieben vor allem über ihren Center Adam Erben gefährlich, der alleine im zweiten Viertel zehn Punkte unter dem RSV-Korb markierte und damit sein Team beim 31:31 (17.) wieder auf Augenhöhe brachte.
„Wir haben in der ersten Halbzeit zwar kontrolliert, aber keineswegs gut gespielt“, analysierte RSV-Head Coach Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene durchaus kritisch. Dennoch sahen die Zuschauer ein rasantes Duell mit extrem hohen Trefferquoten auf beiden Seiten. Traf der RSV bis zur Pause hohe 60 Prozent seiner Würfe, setzten die Gastgeber mit 68 Prozent diesem Wert noch einen drauf. Doch während der RSV Lahn-Dill nach dem Seitenwechsel seine Quote hielt, sank die der Zwickauer in Durchgang zwei doch deutlich ab.
Verantwortlich für diesen Faktor war vor allem die deutliche Steigerung der Mittelhessen in der Defensive, die nun entschlossen zu packte und mit einer aggressiven Verteidigung dem Gastgeber im Spielaufbau sehr viel Kraft kostete. So bejubelte die Mannschaft von Trainer Sinclair Thomas beim 45:43 (23.) durch Topscorer Ghazian Choudhry die letzte Führung. Nur fünf Minuten später hatte der zehnfache Deutsche Meister aus Wetzlar mit 57:49 (28.) erstmals die Nase deutlicher vorne. 
 „Das war klasse! Zu sehen wie wir nach der Pause unsere Leistung spielentscheidend steigern konnten, war schon sehr beeindruckend“, so ein im zweiten Durchgang nun deutlich glücklicher wirkende Nicolai Zeltinger. Er wie auch sein Co-Trainer Ralf Neumann machten dabei vor allem Junioren-Weltmeister Thomas Böhme ein dickes Kompliment für seinen Spielwitz in der Offensive bei einer gleichzeitig fantastischen Defensivleistung. Mit 18 Punkten war er nach den beiden US-Boys Michael Paye und Steve Serio, die 26 bzw. 25 Zähler beisteuerten der dritte Offensivfaktor, der mithalf, die Partie in der zweiten Halbzeit zu dominieren. 
Doch noch gab der RSC-Rollis Zwickau das Spiel auf eigenem Parkett nicht verloren und stemmte sich gegen die drohende erste Heimniederlage der Saison. Doch näher als beim 55:61 (31.) kamen die Gastgeber dem Tabellenführer nicht mehr. Spätestens beim 73:59 (36.) durch einen sehenswerten Wurf von Center Dirk Köhler, der mit dem Rücken zum Korb stand, war das Spitzenspiel entschieden und Platz eins der Hauptrunde vorzeitig unter Dach und Fach. 
Mit nun acht Punkten Vorsprung auf das zweitplatzierte RSB Team Thüringen kann der amtierende Meister nicht mehr vom Platz an der Sonne verdrängt werden und geht mit der besten Ausgangssituation in das Playoff-Halbfinale, das ab Mitte März im Modus „best-of-three“ ausgespielt wird. Dazu beigetragen hat in Zwickau am Ende auch eine deutliche 29:16-Reboundüberlegenheit der Wetzlarer Rollis, die damit die Lufthoheit in der Sporthalle am Scheffelberg innehatten, vom Gastgeber an diesem Tag aber enorm gefordert wurden.
Zwickau: Ghazian Choudhry (21), Adam Erben (16), Abdi Jama (16), Rostislav Pohlmann (7), Kai Möller (6), Matt Sealy (2), Bryce Doody, Tim Lange (n.e.), Günther Mayer (n.e.), Frank Oehme (n.e.). 
 Lahn-Dill: Michael Paye (26), Steve Serio (25), Thomas Böhme (18), Dirk Köhler (8), Joe Bestwick (2), Björn Lohmann (2), Annabel Breuer, Felix Schell, Marco Zwerger, Jan Haller (n.e.), Christopher Huber (n.e.). 

RSV-Magazin Defense