96:56-Erfolg am Neckar – Verfolger Zwickau strauchelt
Tabellenführer RSV Lahn-Dill hat in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) seinen Platz an der Sonne durch einen souveränen 96:56 (22:9/43:25/71:40)-Erfolg bei der SGK Heidelberg weiter ausgebaut, nachdem Verfolger Zwickau seine zweite Auswärtspleite in Folge einstecken musste. Beim souveränen Auftritt am Neckar avancierte RSV-Kapitän Michael Paye zum Topscorer und schenkte den Badenern alleine 32 Punkte ein.
Der US-Amerikaner war es auch, der dem Spiel bereits im Anfangsabschnitt seinen Stempel aufdrückte und aus dem 2:0 für die Gastgeber durch U23-Weltmeister Leon-Ole Schöneberg quasi im Alleingang ein 9:20 (8.) machte. Mit 18 Punkten alleine im ersten Viertel begeisterte er dabei nicht nur die rund 60 mitgereisten Wetzlarer Fans am Neckar.
Konzentriert und mit einer hohen Trefferquote von 61 Prozent agierte der RSV Lahn-Dill auch in der Folge souverän und raubte so den engagierten Hausherren im Sportzentrum Süd von Heidelberg schnell alle Hoffnungen auf ein lange ausgeglichenes Match. Auch wenn der spätere SGK-Topscorer André Hopp beim 13:22 (13.) wieder etwas Zuversicht aufkeimen ließ, war es spätestens beim 14:36 (18.) Dirk Köhler, der mit seiner Lufthoheit für klare Verhältnisse sorgte. Am Ende sprach eine deutliche Bilanz von 35 zu 22 Rebounds für die Dominanz des RSV-Center Trios Joe Bestwick, Felix Schell und eben Routinier Köhler unter den Brettern.
„Wir sind sehr konzentriert zu Werke gegangen, auch wenn ich erneut zahlreiche Aufstellungsvarianten getestet habe“, freute sich RSV-Head Coach Nicolai Zeltinger über den gelungenen Auftritt seiner Schützlinge, der dem Titelverteidiger zu einem blitzsauberen Start in der Rückrunde verholfen hat. Welche Spielfreude seine Truppe aktuell an den Tag legt, unterstreichen auch insgesamt 28 Assists, von denen alleine 15 auf das Konto der beiden pfeilschnellen Forwards Thomas Böhme und Steve Serio zurückgingen.
So schraubte der Gast aus Mittelhessen das Ergebnis auch nach dem Seitenwechsel kontinuierlich nach oben. Nach dem 66:36 (29.) durch Topscorer Paye bäumte sich die Mannschaft von Trainer Marco Hopp, der einst selbst knapp zwei Jahre das Trikot des RSV Lahn-Dill trug, allerdings noch einmal auf. Mit viel Moral agierten die „jungen Wilden“, wie sich die Heidelberger selbst bezeichnen, nun auf Augenhöhe und boten dem Favoriten trotz des aussichtslosen Rückstandes einen sehenswerten Schlagabtausch. „Mein Respekt für eine solche Moral eines noch so jungen Teams“, zeigte sich auch Zeltinger nach der Schlusssirene beeindruckt.
Bevor diese jedoch im Sportzentrum Süd ertönte, war es der erst 17-jährige Christopher Huber, der aus RSV-Sicht für das abschließende Highlight sorgte und in den Schlusssekunden einen Dreier in die Reuse seiner U22-Teamkollegen Leon-Ole Schöneberg und Nico Dreimüller einschweben ließ. Damit hat der RSV Lahn-Dill weiterhin seine weiße Weste in der Beletage verteidigt und seinen Vorsprung auf die Verfolger um zwei weitere Zähler ausgebaut. Grund hierfür war die zweite Auswärtsniederlage von Erzrivale Zwickau in Folge, der bei den Mainhatten Skywheelers mit 59:69 verlor und dadurch auf Rang drei abrutschte.
Platz zwei hat sich nun das RSB Team Thüringen zurückerobert, das im nächsten Ligaheimspiel zu Beginn des neuen Jahres in Wetzlar zum Spitzenspiel gastiert. Dann werden jedoch die beiden US-Amerikaner Michael Paye und Steve Serio aufgrund Nationalmannschaftsaufgaben nicht dabei sein können, eine Bewährungsprobe für den Rest des Teams. Bevor es jedoch bis zum 4. Januar in die kleine Winterpause geht, wartet am kommenden Sonntag noch das DRS-Pokal Viertelfinale auf die Truppe aus Wetzlar, die dazu in heimischer Halle den Ligakonkurrenten BG Baskets Hamburg empfängt.
Heidelberg: André Hopp (21/1 Dreier), Leon-Ole Schöneberg (16), Nico Dreimüller (11/1), Thomas Gumpert (3), Viktor Hammerschmidt (3), Kai Frank (2), Johannes Ernst, Christian Gumpert, Benjamin Scherke, Stefanie Wilke (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (32), Thomas Böhme (17/1), Steve Serio (12), Joe Bestwick (10), Jan Haller (10), Dirk Köhler (8), Christopher Huber (3/1), Felix Schell (2), Marco Zwerger (2), Annabel Breuer, Björn Lohmann.