Knappe Niederlage in Heidelberg – 15:1-Aufholjagd im Schlussabschnitt
Zweitligist RSV Lahn-Dill hat bei Meister und Aufsteiger SGK Heidelberg nur knapp eine Sensation verpasst. Nach starkem Schlussspurt unterlagen die Domstädter mit 46:52 (10:13/18:30/27:44) und konnten den Nordbadenern die Meisterfeier nicht mehr verderben.
„Ich bin stolz, dass wir uns so stark zurückgekämpft haben“, zollte Trainer Daniel Stange der starken Aufholjagd seiner Mannschaft Respekt. Mit dem Spielverlauf aber haderte der 36-Jährige: „Wer in so einem Spiel den Kopf auch nur für eine Minute hängen lässt, verliert – und das habe ich heute bei meinen Spieler leider phasenweise zu häufig gesehen.“ Ohne das Trio Carsten Crombach, Jens Schneidmüller und Kapitän David Amend gingen die Mittelhessen mit einem erheblichen Handicap ins Spiel. Doch nach verschlafenem Start markierte Mark Beissert mit einem Dreier den 3:6-Anschluss (5.) und in der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel (8:8, 7.). Bis zum 16:19 (14.) blieben die Mittelhessen dem designierten Meister vor rund 250 Fans im Sportzentrum Süd dicht auf den Fersen, ehe sich die SGK mit einem 7:0-Lauf erstmals deutlicher absetzen konnten (16:26, 17.). Bis zur Habzeitpause konnte der RSV Lahn-Dill II diesen Rückstand nicht mehr reduzieren und musste die Ursache dafür vor allem in der eigenen Abschlussschwäche suchen: Neben zahlreichen guten Gelegenheiten ließen die Lahnstädter bereits vor der Pause schon sieben Freiwurfchancen ungenutzt.
Die Halbzeitansprache von RSV-Coach Daniel Stange, der von seinen Schützlingen mehr Einsatz in der Defensive verlangt hatte, zeigte zunächst wenig Wirkung im Spiel der Domstädter. Die Gastgeber kamen wie im Hinspiel bärenstark aus der Kabine und durften sich ihrer Sache nach einem 12:2-Lauf bereits früh in der Partie sehr sicher sein (22:42, 27.) Doch mit 5:2 gestaltete der RSV Lahn-Dill den Rest des dritten Abschnitts klar für sich und legte zu Beginn des Schlussviertels einen 15:1-Lauf auf das Parkett. Beim 44:49 durch einen Dreier von Topscorer Mark Beissert war noch einmal alles drin. Doch als kurz darauf Junioren-Nationalspieler Christopher Huber mit überzogenem Foulkonto auf die Bank musste, war der Widerstand der Mittelhessen gebrochen.
„Die mentale Stärke, solche Spiele noch zu drehen, fehlte uns“, bilanzierte RSV-Coach Stange später, „die Heidelberger sind da sehr clever und verdient Meister geworden. Herzlichen Glückwunsch an Trainer Marco Hopp und sein Team.“ Im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag benötigt der RSV Lahn-Dill II nun gegen Verfolger Salzburg einen Sieg, um sich zumindest noch den dritten Tabellenplatz zu sichern.
Heidelberg: André Hopp (24), Leon-Ole Schöneberg (10), Benjamin Scherke (6), Viktor Hammerschmidt (6), Kai Frank (4), Thomas Gumpert (2), Johannes Ernst, Christian Gumpert, Stephanie Wilke , Uwe Burkart (n.e.).
Lahn-Dill: Mark Beissert (18/2 Dreier), Marco Zwerger (17), Zacharias Wittmann (5), Christopher Huber (4), Tristan Paar (2), Sebastian Arras, Waldemar Gerter, Barbara Groß.