82:55-Erfolg gegen Mannschaft der Stunde aus Trier – Kapitän Paye überragend
Mit einer überzeugenden Leistung ist der neunfache Deutsche Meister RSV Lahn-Dill in das Jahr 2013 gestartet. Im Spitzenspiel des 13. Spieltages fügte der Titelverteidiger den zuletzt sechsmal in sieben Spielen erfolgreichen Goldmann Dolphins Trier mit 82:55 (20:9/42:24/64:39) die höchste Saisonniederlage zu und liefert sich damit weiterhin ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen mit den Meisterschaftskonkurrenten Thüringen und Zwickau um die Spitze in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL).
„Wir haben die Weihnachtspause hervorragend überbrückt und heute extrem konzentriert und intelligent agiert“, freute sich zu recht ein gelöster RSV-Headcoach Nicolai Zeltinger über den gelungenen Heimauftritt seiner Mannschaft. Rund 1.000 Zuschauer in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle sahen dabei vor allem in Halbzeit eins wie die Mittelhessen gegen den RBBL-Topscorer Dirk Passiwan hervorragend verteidigten und diesem nach zwanzig Minuten Spielzeit nur vier magere Pünktchen gestatteten: „Dies war die vielleicht beste Verteidigung gegen Dirk, die wir jemals gespielt haben“, zeigte sich Zeltinger über die hervorragende Umsetzung seiner taktischen Vorgaben absolut begeistert.
Die Show eröffnet hatte dabei der erneut gewohnt souverän Regie führende Pointguard Michael Paye, der aus dem 2:2 (2.) nahezu im Alleingang ein 14:2 (4.) machte. Der US-Amerikaner wurde dabei immer wieder mit sehenswerten Pässen über das ganze Feld durch die beiden Center Joe Bestwick und Dirk Köhler bedient, die unter dem eigenen Korb dominierten. Köhler und Bestwick angelten sich am Ende zusammen 28 Rebounds, erzielten damit beide ein so genanntes „double-double“ in Punkten und Rebounds und waren damit maßgeblich an der enormen Lufthoheit von 48:27 Rebounds beteiligt.
Über die Stationen 22:11 (11.) und 35:17 (17.) rollte der RSV-Express bereits zur Pause auf einen deutlichen und ungefährdeten Sieg zu. Einzig das 24-jährige australische Talent Kim Robins ließ sich vom Tempo und Druck der Hausherren nicht beeindrucken und zeigte wie sein 21-jähriger Gegenüber Thomas Böhme eine sehr starke Leistung. „Es ist toll mit anzusehen, wie sich Tommy im letzten halben Jahr entwickelt hat, welche Grundgefährlichkeit er in der Offensive besitzt und welche Verteidigungsintelligenz er bereits in diesem Alter entwickelt hat“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich dieses Bild zunächst weiter fort, auch wenn nun Triers Dirk Passiwan seine Gefährlichkeit insbesondere aus der Distanz immer wieder aufblitzen ließ. Bis auf 60:32 (26.) zog der RSV Lahn-Dill davon und erzwang so die frühzeitige Entscheidung zu seinen Gunsten, ehe das Team von der Mosel zum kontern ansetzen konnte. 13 Punkte von Nationalspieler Passiwan in den verbleibenden Minuten zum 64:41 (31.) und später zum 70:49 (36.) ließ die Gäste noch einmal leicht herankommen, doch je vier Punkte von Forward Thomas Gundert und erneut Kapitän Paye zum 78:49 (39.) erstickten diese Aufholjagd wenig später bereits im Keim.
„Das war ein gelungener Auftritt, ich bin sehr zufrieden“, freute sich Nicolai Zeltinger und sein Co-Trainer Ralf Neumann nach der Schlusssirene unisono: „Das war die Grundlage für mehr, nun haben wir eine sehr intensive Trainingswoche vor uns, ehe das richtungsweisende Spiel am kommenden Samstag in Zwickau ansteht“. In diesem wird eine Vorentscheidung fallen, von welcher Position aus die Mittelhessen in die Playoffs starten werden. Bei aktuell drei punktgleichen Teams an der Spitze der RBBL würde ein Erfolg in Sachsen die Chance auf Platz eins nach der Hauptrunde eröffnen, während eine Niederlage am Ende auch für Platz drei sorgen könnte. „Durch den Kantersieg über Schlusslicht Roller Bulls hat uns Zwickau in der Tabelle an diesem Wochenende überholt, diesen Platz wollen wir uns am Samstag unbedingt zurückerobern“, so die klare Zielsetzung von Trainer Zeltinger zur bevorstehenden hohen Hürde in Sachsen.
Lahn-Dill: Michael Paye (28), Joe Bestwick (16), Dirk Köhler (14), Thomas Böhme (12), Felix Schell (6), Jan Thomas Gundert (4), Haller (2), Christopher Huber, Björn Lohmann.
Trier: Dirk Passiwan (18/1 Dreier), Kim Robins (18/2), Tyler Saunders (7), Hugh Anderson (4), Brad Baugh (4), Peter Müller (2), Dirk Schmitz (2), Florian Ewertz.