HSG Wetzlar und RSV Lahn-Dill an Defibrillator geschult
Mit 100.000 Fällen ist der plötzliche Herztod die Todesursache Nummer eins in Deutschland, auch Leistungssportler erlagen in den vergangenen Jahren einem Herzstillstand im Training oder Wettkampf. Um für einen entsprechenden Notfall gerüstet zu sein, hatte die Firma CRS medical GmbH aus Asslar den heimischen Spitzenteams der HSG Wetzlar (DKB Handball-Bundesliga) und RSV Lahn-Dill (Rollstuhlbasketball-Bundesliga) im Rahmen des Hessentags 2012 jeweils einen automatisierten externen Defibrillator (AED) im Wert von je 3.000,- Euro übergeben. In Notfällen, wie zum Beispiel bei einem Kammerflimmern, kann das kleine akku- oder batteriebetriebene Gerät Sportlern, Verantwortlichen oder Zuschauern Leben retten.
Das richtige Verhalten und den ordnungsgemäßen Umgang mit den Geräten im Notfall lernten Spieler, Trainer, Physiotherapeuten und Mannschaftsärzte beider Clubs am Montagabend im Rahmen einer Schulung in den Räumlichkeiten der Firma CRS medical GmbH in Asslar. „Es reicht eben nicht nur, dass ein Defibrillator in der Trainingshalle oder beim Spiel vorhanden ist, man muss ihn auch schnell und sicher bedienen können. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass leider auch im Sport schnell etwas passieren kann und gerade bei den Trainingseinheiten in den seltensten Fällen ein Arzt anwesend ist“, erklärt Geschäftsführer Dr. Michael Schlapp, der mit seinem Unternehmen seit Jahren Partner beider Bundesligisten ist. „Laut Gesetz ist jeder von uns zur Ersten Hilfe verpflichtet. Studien, in denen die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Ersthelfer untersucht wurden, beweisen, dass gerade die ersten Minuten für eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit entscheidend sind.“
Eine lebensechte Puppe diente den HSG/RSV-Protagonisten bei der Schulungsaktion, die tatsächlich auch Teil eines Erste-Hilfe-Kurses ist, als „Dummy“, um sich am AED zu probieren. So konnte unter Anweisung von Experten neben einer Herzdruckmassage auch das Wiederbeleben und die Atemspende geübt werden. „Das Einzigartige an diesen Defibrillatoren ist, dass sie selbsterklärend, bedienerfreundlich und sicher sind. Sie geben dem Helfer ein Feedback, ob die Herzdruckmassage richtig und von der Drucktiefe ausreichend ist. Dazu wird die Frequenz durch ein Metronom vorgegeben. Das Gerät begleitet die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch die Laienhelfer von Anfang bis zum Schluss. In etwa 60 Prozent der Fälle verbessert dies die Überlebenschance der Betroffenen signifikant“, so Dr. Michael Schlapp.
„Als Sportler geht man an die körperliche Grenze der eigenen Leistungsfähigkeit und manchmal sogar darüber hinaus. Daher ist es ausgesprochen wichtig, für den ‚worst case‘ professionell ausgestattet zu sein. Leider hat es auch im Handball schon öfter Fälle gegeben, in denen man auf solche lebensrettenden Gerätschaften angewiesen war. Zu wissen, dass ein Defibrillator in der unmittelbaren Nähe ist und man es in der Aufregung auch verhältnismäßig einfach bedienen kann, sorgt für ein sicheres Gefühl“, so HSG-Torhüter Nikolai Weber und RSV-Center Felix Schell fügte an: „Wir danken CRS medial für dieses wirklich sinnvolle Geschenk, freuen uns, dass wir nun für den Extremfall gerüstet sind, hoffen aber gleichzeitig, dass wir nie Gebrauch vom AED machen müssen. Trotzdem denke ich, dass ein solches Gerät eigentlich in jeder Sporthalle oder öffentlichen Einrichtung vorhanden sein sollte.“
Diesem Vorschlag folgt laut Dr. Michael Schlapp bereits die Stadt Asslar, die ihrerseits alle Sportstätten, die Stadthalle und das Rathaus mit solchen Defibrillatoren ausstatten wird.