RSV setzt sich in München mit 67:43 durch
Der amtierende deutsche Meister RSV Lahn-Dill scheint für das Spitzenspiel am kommenden Wochenende ebenso gerüstet zu sein wie sein Kontrahent und Herbstmeister RSB Team Thüringen. Zum Auftakt der Rückrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) gelang den Wetzlarer Rollis ein verdienter 67:43 (22:16/39:26/53:39)-Erfolg beim USC München an der Säbener Straße, bei dem vor allem Jan Haller und Michael Paye offensiv überragten.
„Nach dem Spiel der Vorwoche in Köln haben wir unsere Defensive neu strukturiert und mit dem Ergebnis darf man sehr zufrieden sein“, freute sich Trainer Nicolai Zeltinger nach der erfolgreichen Partie in der bayrischen Landeshauptstadt und fügte als Fazit hinzu: „München hat einen sehr starken Auftritt auf das Parkett gelegt, trotzdem konnten wir sie auf lediglich 43 Punkte halten“.
Trainer Zeltinger sah dabei einen Blitzstart seiner Mannschaft, die nach dem 0:2 durch den späteren Münchner Topscorer Benjamin Ryklin nach nur 2:31 Minuten Spielzeit bereits mit 13:2 in Front lag. Der überragende Jan Haller hatte diesen frühen Zwischenspurt mit einem Drei-Punkte-Spiel nach nur 35 Sekunden eingeläutet und sorgte aus der Mitteldistanz auch selbst für das 15:8 (5.). In der Folge ließ sich der Gastgeber jedoch nicht mehr so einfach überrumpeln, kam besser und konzentrierter ins Spiel und hatte kurz vor Ende des ersten Viertels beim 18:14 (8.) aus Wetzlarer Sicht bereits wieder Tuchfühlung mit dem Favoriten aus Mittelhessen aufgenommen. Dieser Trend setze sich bis zum 24:20 (12.) durch USC-Spieler Ben Döring fort, ehe die RSV-Defensive sich auf diengriffsbemühungen der Münchner wieder eingestellt hatte und erneut sattelfest wirkte. Mit seinem bereits 13. Punkt sorgte erneut Nationalspieler Haller dann für das 35:20 (16.) und damit noch vor der Pause für die wichtige Weichenstellung der Partie in München.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in der Sporthalle an der Säbener Straße, direkt neben dem Trainingsgelände des FC Bayern München, zunächst eine ausgeglichene Begegnung, die beide Kontrahenten auf einem guten Niveau führten. Insbesondere der USC München war in dieser Phase mit dem Team, das zur Saisonpremiere Ende September eine deutliche 32:85-Klatsche in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle quittieren musste, nicht mehr zu vergleichen. Trainerwechsel und Umstrukturierungen im Umfeld des Traditionsvereins scheinen der Mannschaft von Spielertrainer Benjamin Ryklin sportlich gut getan zu haben, auch wenn den Gastgeber nach dem 55:41 (33.) in den letzten Minuten die offensive Luft auszugehen schien. Mit einem 12:2-Lauf in der verbleibenden Spielzeit schraubten der starke Kapitän Michael Paye und seine Mitstreiter das Endergebnis letztendlich auf ein deutliches 67:43.
Dennoch sah RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nicht nur die positiven Aspekte des Auftritts im Süden der Republik, sondern auch die Schwächen seiner Mannschaft: „Wir sind gerade dabei mit viel Leidenschaft neue Dinge umzusetzen, das gefällt mir sehr gut. Für das Spitzenspiel gegen Thüringen nächste Woche brauchen wir jedoch offensiv mehr Durchschlagskraft, um uns für die Niederlage aus der Hinrunde zu revanchieren“. Der 41-Jährige bezog sich damit bereits auf das absolute Topspiel der Liga am kommenden Sonntag um 16:00 Uhr in Wetzlar gegen den Herbstmeister RSB Team Thüringen. Der kommende Konkurrent, der dem RSV am zweiten Spieltag mit 55:65 die bisher einzige Saisonniederlage zufügen konnte, gewann sein Heimspiel gegen die Köln 99ers souverän mit 80:58.
München: Benjamin Ryklin (18), Ben Döring (11), Sercan Ismail (4), Florian Mach (4), Markus Haberkorn (2), Karlis Podnieks (2), Johanna Welin (2), Florian Fischer, Karlis Gabranove (n.e.), Nu Nguyen-Thi (n.e.), Uli Schmölz (n.e.).
Lahn-Dill: Jan Haller (18), Michael Paye (18), Joe Bestwick (8), Thomas Böhme (7), Dirk Köhler (5), Gesche Schünemann (4), Felix Schell (3), Thomas Gundert (2), Björn Lohmann (2).