Paye und Bestwick Erfolgsgaranten am Rhein

88:67-Erfolg zum Hinrundenschluss bei den Köln 99ers
Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat zum Abschluss der Hinrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) auch die Hürde am neunten Spieltag sicher übersprungen. Bei den Köln 99ers kamen die Wetzlarer zu einem ungefährdeten 88:67 (24:16/46:29/66:48)-Erfolg, dessen Grundstein bereits im zweiten Viertel gelegt wurde. Überragende Akteure auf Seiten des RSV waren dabei Kapitän Michael Paye und Center Joe Bestwick, die zusammen 57 Punkte erzielten.
Das Trainerduo Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann mussten in der Kölner Sporthalle am Bergischen Ring dabei auf Thomas Böhme, dessen Probleme am Handgelenk einen Einsatz unmöglich machten, und den erkrankten Marco Zwerger verzichten. So entwickelte sich zu Beginn der Partie am Rhein zunächst ein ausgeglichenes Match, dass bereits beim 8:6 (3.) ein munterer Schlagabtausch war. In dieser frühen Phase dominierten bei den Gästen vor allem US-Pointguard Paye und der britische Center Bestwick, die zusammen bereits 19 Punkte beim 24:16 nach dem ersten Viertel beisteuerten. „Mikey hat souverän und druckvoll Regie geführt und war der Kopf unseres Spiel, während Joe immer besser seine Korbgefährlichkeit in die Waagschale wirft“, war Headcoach Zeltinger nach der Partie voll des Lobes über seine beiden Führungsspieler.
Ins zweite Viertel startete der Gast aus Mittelhessen dann mit dem Willen bereits vor der Pause die Weichen auf Sieg zu stellen. Einen 10:0-Lauf schloss Routinier Dirk Köhler bereits in der 14. Spielminute zum 34:16 ab. Erst in den verbleibenden Minuten bis zur Halbzeitsirene kam die Mannschaft von 99ers-Trainer Martin Otto nun besser ins Spiel. Thomas Becker und der Niederländer Jaap Smid waren in der Folge maßgeblich daran beteiligt, dass die Hausherren die drohende deutliche Niederlage abwenden und bis zum Seitenwechsel den Rückstand zwischenzeitlich bis auf 27:42 (17.) verkürzen konnten.
Dieser Trend setze sich auch nach der Pause fort. Köln konnte seine Ballverluste gegen die aggressive Verteidigung der Wetzlarer nun reduzieren und bot dem Favoriten ein Spiel auf Augenhöhe in Bezug auf Trefferquote und Reboundverhalten. So blieb die Führung der Wetzlarer bis Mitte des vierten und letzten Viertels auf konstantem Niveau und die Zuschauer sahen dadurch bedingt ein attraktives RBBL-Spiel. Erst nach dem 72:56 (33.) zog der neunfache deutsche Meister das Tempo noch einmal an und kam über das 78:56 (35.) durch David Amend zwei Minuten später zum 84:61 durch Teamkollege Michael Paye, der damit sein Punktekonto auf stolze 34 Zähler schraubte und zusätzlich mit zwölf Assists beeindruckend Regie führte.
Neben dem US-Amerikaner gefiel vor allem Joe Bestwick an seiner alten Wirkungsstätte, wo er in der Saison 2008/2009 sogar zum RBBL-Korbschützenkönig avancierte. Mit 71 Prozent Trefferquote unterstrich der 28-jährige Brite seine Korbgefährlichkeit nachhaltig und harmonierte bestens mit seinen neuen Teamkollegen beim RSV. Dritter im Bunde, der in Köln zweistellig scoren konnte war Nationalspieler Jan Haller, der mit sieben Ballgewinnen seine Stärken auch in der Verteidigung zur Geltung bringen konnte.
Parallel zum Erfolg der Wetzlarer am Rhein, marschiert auch Geheimfavorit RSB Team Thüringen weiter und sicherte sich mit einem Kantersieg über Schlusslicht Hamburg die Herbstmeisterschaft. Den beiden punktgleichen Teams nur mühsam folgen konnten zum Abschluss der Hinrunde die Verfolger aus Zwickau und Frankfurt, die in Trier und zuhause gegen Kellerkind Roller Bulls nur knapp einer weiteren Niederlage entgingen. Am kommenden Wochenende folgt nun für den RSV Lahn-Dill bereits das nächste Auswärtsspiel beim wiedererstarkten USC München an der Säbener Straße.
Köln: Thomas Becker (25), Jaap Smid (22), Lars Bergenthal (8), Marina Mohnen (6), Frederic Jäntsch (2), Patrick Richter (2), Dominik Zielke (2), Gada Jammoul, Sedat Özbicerler, Gabriel Kasapoglu (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (34), Joe Bestwick (23), Jan Haller (10), Thomas Gundert (6), Gesche Schünemann (6), Dirk Köhler (5), David Amend (4), Christopher Huber, Björn Lohmann, Felix Schell.

RSV-Magazin Defense