RSV Lahn-Dill geht durch 85:64-erfolg in der Finalserie mit 1:0 in Führung – Spiel zwei am kommenden Samstagabend in Wetzlar
Mit einem verdienten 85:64 (25:17/39:31/64:45)-Erfolg beim alten Rivalen RSC-Rollis Zwickau ist Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill in der „best-of-three“ Finalserie um die Deutsche Meisterschaft mit 1:0 in Führung gegangen. Damit kann der Titelverteidiger aus Mittelhessen bereits in Match Nummer zwei am nächsten Samstag vor eigenem Publikum in Wetzlar den Sack zumachen. Entscheidender Faktor im Spiel waren zum einen die taktisch clevere und konsequent gute Umsetzung der Verteidigung von Zwickaus Topscorer Adam Erben sowie eine hohe Chancenauswertung in der Offensive.
Dies sah nach der Schlusssirene auf dem Zwickauer Scheffelberg auch RSV-Trainer Nicolai Zeltinger so: „Wir haben unsere Favoritenrolle heute sehr ernst genommen und vor allem eine hohe Intensität in der Verteidigung an den Tag gelegt. Daran ist dann mit zunehmender Spielzeit auch die zunächst sehr gute Zwickauer Trefferquote Schritt für Schritt in den Keller gegangen und unsere tiefere Bank kam zum tragen“, so der 40-jährige sportlich Verantwortliche auf der Wetzlarer Bank.
Zu Beginn der Partie dominierten in der Offensive vor allem Raimund Beginskis auf Zwickauer Seite und US-Boy Steve Serio bei den Gästen aus Mittelhessen. Der Lette im Trikot der Sachsen hatte wie sein RSV-Kollege bereits nach den ersten zehn Spielminuten acht Punkte auf der Habenseite. Dagegen ging der Plan des RSV auf, Topscorer Adam Erben aus dem Spiel zu nehmen. Dem tschechischen Center gelang erst in der achten Spielminute sein erster Korb, der den 11:14-Anschluss für seine Farben bedeutete. Bis dato verlief die erste von maximal drei Finalpartien auf Augenhöhe, ehe in den letzten 13 Sekunden des ersten Viertels zunächst Michael Paye ein Drei-Punkte-Spiel und dann Kapitän Joey Johnson einen schnellen Ballgewinn zum 25:17 verwandelte.
Während Erben in der Folge auf der Bank schmorte, warf Coach Zeltinger in der 14. Minute das Trio Thomas Böhme, Thomas Gundert und Jan Haller in die Waagschale der weiterhin ausgeglichenen Begegnung in Zwickau. In der 18. Spielminute erlebten die Zuschauer dann den ersten Aufreger der Partie, als nach einem kapitalen Crash Gundert und RSC-Urgestein Rostislav Pohlmann verbal aneinander gerieten und beide mit einem technischen Foul bestraft wurden. Aber auch hier hatte der RSV Lahn-Dill sieben Sekunden vor der Halbzeitpause das letzte Wort mit einem Dreier von Michael Paye, der das 39:31 für seine Mannschaft bedeutete.
Nach dem Seitenwechsel musste dann der sächsische Gastgeber der hohen Intensität der Partie Schritt für Schritt Tribut zollen, während die Wetzlarer immer wieder frisches Personal ins Rennen schickten. Zunächst erzielte Serio beim 53:39 (26.) die erste deutlichere Führung, ehe er auf dem Parkett für Nationalspielerin Gesche Schünemann Platz machte. Die 29-Jährige ließ nur wenige Minuten nach ihrer Einwechselung zwei Dreier nach perfekt funktionierendem Systemspiel in die RSC-Reuse einschweben und erzwang so in der 29. Spielminute mit dem 61:43 die Vorentscheidung in der Partie. Als dann Thomas Böhme zu Beginn des abschließenden Viertels mit Ablauf der 24-Sekunden Angriffszeit mit dem Rücken zum Korb spektakulär das 72:47 (34.) erzielen konnte, begann bereits die Siegesfeier bei den mitgereisten RSV-Fans in der Sporthalle der Westsächsischen Universität auf dem Scheffelberg.
„Damit haben wir eine hervorragende Grundlage zur Titelverteidigung“, freute sich Trainer Zeltinger und sein Co Florian Leutheuser nach Spielende unisono. Am kommenden Samstag um 19:30 Uhr folgt nun in der Wetzlarer August-Bebel- Sporthalle Finalspiel Nummer zwei. Kann der RSV Lahn-Dill dabei den Erfolg aus Sachsen wiederholen, wäre der Titel verteidigt und die neunte Meisterschaft für die Wetzlarer perfekt. Sollte sich der RSC-Rollis Zwickau revanchieren können, dann käme es nach 1:1 Siegen zu einem entscheidenden dritten Spiel nur knapp 24 Stunden später an gleicher Stätte.
Zwickau: Raimund Beginski (20), Adam Erben (12), Bryce Doody (10), Marcin Balcerowski (8), Rostislav Pohlmann (7), Günther Mayer (4), Frank Oehme (3), Rainer Müller, Daniel Gehse (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (24/1 Dreier), Steve Serio (20), Joey Johnson (13), Jan Haller (6), Gesche Schünemann (6/2), Thomas Böhme (5), Dirk Köhler (5), Thomas Gundert (4), Marco Zwerger (2), David Amend, Wataru Horie, Mina Mojtahedi.