RSV Lahn-Dill ist deutscher Rekord-Pokalsieger

Wachablösung durch 71:45-Finalerfolg über den USC München
Es war 17:08 Uhr am Sonntag als die Finnin Mina Mojtahedi als Erste die Bühne in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle erklomm und sich die extra vorbereitete Basecaps mit dem eingestickten Schriftzug „Deutscher Rekord-Pokalsieger“ aufsetzte. Wenige Minuten später reckte Kapitän Joey Johnson, um dessen Einsatz zuvor noch bis kurz vor Spielbeginn gezittert werden musste, den DRS-Pokal in die Höhe und 1.300 Besucher den alten und neuen Deutschen Pokalsieger feierten. Zuvor bezwang der RSV Lahn-Dill den USC München in einem intensiven Match mit 71:45 (20:8/36:21/55:37).
„Wir waren heute durch den Warnschuss von gestern natürlich mental gerüstet und haben von Beginn an unser druckvolles Spiel in die Waagschale geworfen“, freute sich auch Trainer Nicolai Zeltinger über den vom Papier her deutlichen Erfolg über die Bayern, die zwar stets gefährlich blieben, den favorisierten Titelverteidiger jedoch nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen konnten. So war es Junioren-Nationalspieler Sercan Ismail, der in der vierten Spielminute die ersten Münchner Punkte erzielen konnte, als der Gastgeber bereits mit 8:0 in Front lag. 
In der Folge gaben die Wetzlarer Rollis die Spielkontrolle nicht mehr ab, erhöhten nach zwei Freiwurferfolgen von Kapitän Johnson auf 22:9 (11.) und später durch Topscorer Michael Paye auf 32:14 (15.). Insbesondere der kanadische Kapitän bot nach seinem kapitalen Sturz am Vortag, bei dem er minutenlang benommen behandelt werden musste eine großartige kämpferische Leistung, die das Publikum immer wieder mit „Joey Johnson“ Sprechchören würdigte. Auf Fragen zu seinem Gesundheitszustand anteortete der Hüne nur lapidar: „Diese Frage beantworte ich erst nach dem Finale“. Auf der anderen Seite war es in dieser Phase USC-Center Benjamin Ryklin, bei dem die Fäden in der Münchner Offensive zusammenliefen. Der 25-Jährige war jedoch an diesem Tag in guten Händen der RSV-Defensive, was insbesondere sein Teamkollege Sebastian Magenheim zum Freiraum von 16 Punkten, fünf Rebounds und zwei Assists beflügelte. 
Auch nach dem Seitenwechsel änderten sich die Machtverhältnisse auf dem Parkett wenig. Der RSV Lahn-Dill zog, wie beim 49:29 (26.), stets davon und München blieb durch Zwischenspurts stets auf Tuchfühlung: 51:37 (29.). Doch im abschließenden Viertel machte der nun neunfache Cupgewinner den Sack, angetrieben durch die eigenen Fans, frühzeitig und ebenso entschlossen zu. Zwei Punkte von David Amend zum 61:37 (33.) sowie sechs weitere Zähler durch Nationalspieler Thomas Böhme ließen letztendlich an der Wachablösung nach über zwei Jahrzehnten keinen Zweifel mehr. Der alte und neue Deutsche Pokalsieger kommt aus Mittelhessen und darf sich nun auch Rekordsieger in diesem Wettbewerb nennen.
Lahn-Dill: Michael Paye (23), Joey Johnson (14), Thomas Böhme (12), Steve Serio (8), Dirk Köhler (6), David Amend (4), Jan Haller (2), Gesche Schünemann (2), Thomas Gundert, Wataru Horie, Mina Mojtahedi, Marco Zwerger.
München: Ben Döring (4), Benjamin Ryklin (11), Sebastian Magenheim (16), Markus Haberkorn, Florian Fischer (2), Florian Mach, Uli Schmölz (n.e.), Markus Wastian (6), Johanna Welin (2), Sercan Ismail (4), Nu Nguyen-Thi (n.e.).
Spiel um Platz 3:
RSC-Rollis Zwickau – RSB Team Thüringen  71:72 (18:16/40:36/55:59)
Zwickau: Adam Erben (30), Raimund Beginski (12), Bryce Doody (8), Rainer Müller (8), Marcin Balcerowski (7), Rostislav Pohlmann (5), Günther Mayer (1), Frank Oehme.
Thüringen: Aliaksandr Halouski (24), Joakim Linden (19), Taz Capasso (11), Diana Dadzite (12), Teemu Partanen (6), Jens-Eike Albrecht, Sebastian Cleem (n.e.), Marco Pompe (n.e.), Ronny Steidl (n.e.).

RSV-Magazin Defense