Der 21. Erfolg im 30. Hessenderby

Klarer Auswärtssieg bei den zuvor zuhause ungeschlagenen Skywheelers
Der achtfache deutsche Rollstuhlbasketballmeister RSV Lahn-Dill ist am Samstag erfolgreich ins Sportjahr 2012 gestartet. Im Hessenderby feierte die Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger einen souverän herausgespielten 65:34 (10:7/36:14/55:23)-Erfolg bei den Mainhatten Skywheelers. Die Frankfurter, die sich zuvor von ihrem bisherigen Trainer Michael Haidle getrennt hatten, erlitten am elften Spieltag damit die erste Heimniederlage der laufenden Saison.
„Mit Ausnahme von vier Minuten im ersten Viertel sind wir sehr gut aus der Weihnachtspause gekommen und haben uns souverän behauptet“, freute sich Trainer Zeltinger nach der Partie in der Wilhelm-Merton-Sporthalle in Ginnheim über den guten Auftritt seiner Schützlinge. Der gebürtige Bonner sah dabei einen Blitzstart seines Teams zum 8:1 (3.), aber auch in der zweiten Hälfte des Auftaktviertels die einzige schwache Phase seiner Mannschaft. Die Skywheelers nutzten dabei das zeitweise fehlende offensive Durchsetzungsvermögen der Gäste aus Mittelhessen eiskalt aus und kamen durch ihren besten Mann Sebastian Wolk schnell zum 8:7 (6.) auf. Der Nationalmannschaftskapitän war es dann auch, der nur zwei Spielszenen später mit zwei Freiwürfen die Chance hatte, das Blatt zu wenden. Doch seine beiden vergebenen Versuche waren symptomatisch für den weiteren Verlauf der Partie, in der der Tabellenführer aus Wetzlar die Fäden nicht mehr aus der Hand gab und den Takt auf dem Spielfeld vorgab.
Thomas Böhme machte wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels noch das 10:7 und läutete damit einen unwiderstehlichen Lauf seines Teams ein, das nun mit einer Pressverteidigung agierend deutlich wacher und konzentrierter wirkte. „Frankfurt kam in dieser Phase mit unserer aggressiven Verteidigung überhaupt nicht zurecht“, so Zeltinger, der daraus resultierend zahlreiche Ballgewinne seines Teams sah, das mit einem 23:0-Zwischenspurt zum 36:11 (19.) durch Topscorer Michael Paye noch vor der Pause klare Fakten schuf.
„In Anbetracht der Tatsache, dass die Skywheelers gerade zuhause ein sehr hohes Potenzial besitzen und uns vor der Partie auch ihre sportliche und damit berechtigte Kampfansage wissen ließen, bin ich mit unserem Auftritt sehr zufrieden“, bezog sich der 40-jährige Head Coach auch auf die durch das verletzungsbedingte Fehlen von Mina Mojtahedi nötigen ungewohnten Aufstellungen, die zu keiner Zeit einen Bruch im Spiel entstehen ließen. Hierbei verdienten sich insbesondere Thomas Böhme, Michael Paye und Felix Schell das Lob ihres Trainers.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich dieses Bild unverändert fort, nachdem die Wetzlarer Rollis über 49:20 (28.) bis auf 57:23 (31.) durch Schell davon zogen. In dieser Phase war es nur Frankfurts starker Center Wolk, der mit seiner Kampfkraft und seinem zweiten erfolgreichen Dreier (23:51, 29.) sein Team überhaupt im Spiel hielt. Im letzten Viertel kamen die Hausherren dann jedoch noch zur verdienten Ergebniskosmetik, als Youngster Johannes Hengst sieben Punkte erzielen und den hohen Rückstand auf 32:59 (37.) verkürzen konnte. Marco Zwerger mit seinen ersten Punkten nach seiner schweren Schulterverletzung und Jan Haller mit zwei erfolgreich verwandelten Freiwürfen sorgten letztendlich vor den zahlreich mitgereisten RSV-Fans für den letzten und abschließenden Akt im 30. Hessenderby zwischen den Mainhatten Skywheelers und dem RSV Lahn-Dill, der in dieser Serie damit den 21. Erfolg feiern konnte.
Am kommenden Samstag um 19:30 Uhr erwarten die Wetzlarer nun Neuling RSV Basket Salzburg zum Gastspiel in der heimischen August-Bebel-Sporthalle. Vielleicht steht dann auch wieder Mina Mojtahedi im Aufgebot, die nach der im Dezember notwendig gewordenen Operation an ihrer Wurfhand in Frankfurt erstmals wieder auf der Bank saß und deren Heilungsprozess sehr gute Fortschritte macht.
Frankfurt: Sebastian Wolk (15/2 Dreier), Johannes Hengst (7), Andi Kress (6), Lars Lehman (2), Benjamin Lenatz (2), Jan Niklas Neuroth (2), Anne Brießmann, Maria Kühn, Florian Miller
Lahn-Dill: Michael Paye (16), Jan Haller (10), Dirk Köhler (8), Joey Johnson (7), Felix Schell (6), Steve Serio (6), Thomas Böhme (4), Gesche Schünemann (4), Thomas Gundert (2), Marco Zwerger (2), Wataru Horie. 

RSV-Magazin Defense