Hessentagspaar und EM-Edelmetall zum Auftakt

Heimpremiere des RSV Lahn-Dill gegen Skywheelers geglückt
Der amtierende Deutsche Meister RSV Lahn-Dill hat nach dem erfolgreichen Aufgalopp vor einer Woche in Thüringen auch seine Heimpremiere in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga gegen die Mainhatten Skywheelers siegreich gestalten können. Vor rund 900 Besuchern in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle bezwangen die Gastgeber im Hessenderby die Frankfurter sicher mit 71:38 (14:6/38:12/50:27) und bleiben somit auch im 23. Heimspiel in Serie ungeschlagen.
Das Wetzlarer Hessentagspaar, das in die Ehrung der erfolgreichen EM-Teilnehmer der beiden befreundeten Kontrahenten sowie in die Verabschiedung von Kai Gerlach, der seine Laufbahn aus beruflichen Gründen beendet hatte, eingebunden war, sah zunächst jedoch einige Startprobleme auf RSV-Seite. Erst in der sechsten Spielminute konnte die Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger den zweiten Korb durch Topscorer Michael Paye erzielen. „In dieser Phase hat unsere bereits sehr gute Verteidigung einen höheren Rückstand verhindert, aber spätestens im zweiten Viertel ist es dann gerollt“, so der 39-Jährige zum mageren 6:6 nach sieben Minuten, dem sich dann allerdings nach zwei Wetzlarer Auszeiten ein sehenswerter Zwischenspurt anschloss. So war es zunächst der US-Amerikaner Steve Serio, der mit sechs Punkten in Folge das 12:6 (8.) erzielen konnte, ehe das Duo Michael Paye und Joey Johnson das Ergebnis fast im Alleingang auf 30:8 (18.) nach oben schraubten. Den letzten Punkt vor der Halbzeit und damit seinen ersten im Trikot des RSV Lahn-Dill erzielte jedoch Neuzugang Jan Haller. In dieser Phase drohte den kaum zur Entfaltung kommenden Skywheelers ein Debakel, da lediglich Nationalspieler Andi Kress bis dato in der Offensive zu Erfolgserlebnissen kam.
Nach dem Seitenwechsel fasste sich jedoch vor allem Gästecenter Sebastian Wolk ein Herz, warf seine Kampfkraft in die Waagschale und angelte sich neben 18 Punkten auch 17 Rebounds und damit ein so genanntes „Double-double“. Ihm gleich tat es auch RSV-Kapitän Johnson, der mit je 14 Rebounds und erzielten Punkten eine immense Präsenz auf dem Parkett bot. Neben Topscorer Michael Paye erhielt aber am Ende vor allem Youngster Thomas Böhme ein Sonderlob seines Trainers: „Tommy hat ein mutiges Spiel gemacht und gezeigt, dass er in seinen jungen Jahren bereits zu den besten Guards Deutschlands zählt“.
Zuvor sah Trainer Zeltinger aber auch noch zahlreiche Schwachstellen, an denen er in den nächsten Wochen im Training arbeiten lassen will: „Es war zwar bereits eine deutliche Steigerung gegenüber der Vorwoche zu erkennen, doch wir müssen vor allem weiter an der neuen Punktekonstellation arbeiten“, so das Fazit vor allem in Hinblick auf die vom Zeitpunkt her fragwürdige Neuklassifizierung von Thomas Gundert und Neuzugang Haller während der EM in Israel. So verkürzte die Mannschaft von Skywheelers-Trainer Michael Haidle das Ergebnis bis zu Beginn der Schlussviertels auf 32:53 (32.), ehe der RSV-Express am Ende das Ergebnis doch noch auf das deutliche Endresultat schrauben konnte.
Während auch Erzrivale Zwickau und die stark aufgerüsteten Dolphins aus Trier mit Erfolgen in München und Jena weiter verlustpunktfrei sind und mit dem RSV nun ein Führungstrio in der RBBL bilden, müssen die Wetzlarer Rollis am kommenden Wochenende eine Dienstreise in die Mozartstadt Salzburg antreten, um beim Neuling aus Österreich die Chance auf weitere Punkte zu haben.
Lahn-Dill: Michael Paye (20), Steve Serio (15/1 Dreier), Joey Johnson (14), Thomas Böhme (10), Jan Haller (6), Thomas Gundert (4), Felix Schell (2), Dirk Köhler, Mina Mojtahedi.
Frankfurt: Sebastian Wolk (18/1), Andi Kress (10), Lars Lehmann (4), Jan-Niklas Neuroth (4), Benjamin Lenatz (2), Anne Briesmann, Kenon Kahsai, Maria Kühn, Florian Miller.
Fotos von Jörg Theimer finden Sie unter www.gute-blende.de.

RSV-Magazin Defense