Deutsche Nationalmannschaft muss sich nur Europameister Italien geschlagen geben – Wiedersehen mit Bruce Enns
Europameister Italien hat das internationale Turnier am EM-Standort Nazareth mit einer blütenweisen Weste für sich entschieden, doch schon auf Rang zwei kam die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Herren über die Ziellinie. Mit dabei ein ganzes Sextett des RSV Lahn-Dill um die vier Spieler Thomas Böhme, Thomas Gundert, Jan Haller und Dirk Köhler sowie Bundestrainer Nicolai Zeltinger und Teamärztin Petra Michel-Leutheuser.
Mit auf der deutschen Bank saß aber zum ersten Mal ein altbekannter RSV-Akteur, denn der Kanadier Bruce Enns feierte als Co-Trainer seinen Einstand im Team Germany und komplettiert damit den Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft. Der 66-jährige erfahrene Basketballlehrer war in der Saison 2010/2011 beim RSV Lahn-Dill aktiv und hatte maßgeblichen Anteil am damaligen Doublegewinn und der Rückkehr auf den europäischen Thron.
Nach zwei Siegen über Gastgeber Israel (61:58) und die Niederlande (67:57) sowie einer hauchdünnen 60:61-Niederlage gegen Europameister Italien zog die Mannschaft von Bundestrainer Zeltinger als Vorrunderzweiter ins Halbfinale ein, wo man erneut auf Israel traf. Mit einem klaren 63:44-Sieg gegen den kommenden EM-Gastgeber buchte die deutsche Auswahl dann das Finalticket. Dort traf das RSV-Sextett dann erneut auf die bis dato unbesiegten Italiener und brachte den Kontrahenten zur Halbzeit an den Rand einer Niederlage, ehe die Südeuropäer mit ihrer Routine das Blatt nach dem Seitenwechsel doch noch zum 61:52-Erfolg über Deutschland wenden konnten.
Mit Abstand erfolgreichster Schütze im Team Germany war Bundesligascharfschütze Dirk Passiwan aus Trier, der in den fünf Partien in Nazareth 101 Punkte erzielen konnte. Routinier Dirk Köhler steuerte 27 Zähler bei, seine Teamkollegen Thomas Böhme, Jan Haller und Thomas Gundert erzielten 19, 13 bzw. sechs Punkte. Bundestrainer Nicolai Zeltinger, der in Personalunion auch Headcoach des RSV Lahn-Dill ist, zog ein positives Fazit der Israelreise: „Wir haben gesehen, dass wir das Potenzial haben in Europa jeden schlagen zu können, müssen aber auch attestieren, dass wir mit unserer jungen Truppe noch nicht die Erfahrung und Konstanz besitzen diese Leistung über vierzig Minuten abrufen zu können“.