RSV zieht mit Rekord-Pokalsieger München gleich

Wetzlarer feiern nach 68:58 über Zwickau den achten Cupsieg

Am Sonntag um 16:05 Uhr reckte Kapitän Joey Johnson in der Frankfurter Franz-Böhm-Sporthalle stolz den DRS-Pokal in die Höhe, während goldenes Konfetti auf den alten und neuen Deutschen Pokalsieger niederregnete. Zuvor hatte der RSV Lahn-Dill nach einem hart umkämpften 68:58 (22:22/36:32/50:48)-Erfolg über den Erzrivalen RSC-Rollis Zwickau zum nunmehr achten Mal in der Vereinsgeschichte den DRS-Pokal gewonnen. Dabei merzten die Mittelhessen auch die bittere Finalniederlage des Jahres 2008 an gleicher Stätte aus, als man damals nach Verlängerung hauchdünn den Sachsen unterlegen war.

Doch diesmal hatte der RSV Lahn-Dill in der Mainmetropole die besseren sportlichen Argumente. Dabei boten beide Seiten insbesondere im Auftaktviertel eine unvergleichliche Vorstellung, die einmal mehr belegte, dass in Deutschland zwei absolute europäische Spitzenteams zu Hause sind. Nachdem Dirk Köhler den Punktreigen bereits nach wenigen Sekunden eröffnete wogte die Partie der beiden Halbfinalsieger im Stile eines absoluten Pokalschlagers hin und her: 8:7 (4.) durch den überragenden Michael Paye, 11:12 (5.) durch den Polen Marcin Balcerowski und 16:15 (7.) durch Payes US-Landsmann Steve Serio waren die Station bis zum 22:22 nach dem ersten Spielviertel.

Erst nach dem Seitenwechsel konnte der RSV Lahn-Dill eine erste Schwächephase der Sachsen nutzen und mit einem 8:0-Lauf auf 44:34 (23.) davonziehen. Doch dies sollte die höchste Führung eines Teams im gesamten Finalverlauf bleiben, denn als Dirk Köhler in der 29. Minuten sein drittes Foul kassierte, machte sich kurz Nervosität breit und binnen weniger Minuten waren die zu diesem Zeitpunkt ebenbürtigen Zwickauer nach einem eigenen 9:0-Lauf wieder auf 48:48 (29.) heran. Doch während der RSV-Routinier nach einer kleinen Bankauszeit die Partie bis zum Ende durchstand, wuchs nun die Foulbelastung auf Seiten der Sachsen kontinuierlich an.

Beim 63:56 (35.) für die Mittelhessen musste dann Zwickaus Kapitän Piotr Luszynski mit seinem fünften Foul der hohen Defensivintensität Tribut zollen und das Parkett verlassen. Der RSV spulte nun, nachdem dem Zwickauer Spiel der gefährlichste Zahn gezogen war, sein Programm souverän in Form einer international erfahrenen Mannschaft herunter, um nach vierzig packenden Pokalminuten zum achten Mal den DRS-Pokal in seinen Händen halten zu dürfen.

„Das war ein ganz enges Spiel und unglaublich anstrengend von der Bank aus zu steuern“, so ein überglücklicher aber ebenso wie seine Spieler abgekämpfter RSV-Trainer Nicolai Zeltinger. Der RSV Lahn-Dill hat damit nicht nur mit Rekord-Pokalsieger USC München gleich gezogen und den achten Pokaltriumph gefeiert, sondern nach 2009 und 2010 den Hattrick in diesem Wettbewerb geschafft. Bereits am kommenden Samstag geht die Reise nun nach Sachsen wo am Sonntag in Spiel Nummer eins der „Best-of-three“ Meisterschaftsserie das nächste Duell auf des Messers Schneide gegen den Erzrivalen ansteht.

Zwickau: Piotr Luszynski (16), Raimunds Beginskis (13), Marcin Balcerowski (12), Bryce Doody (8), Rostislav Pohlmann (7), Krzysztof Bandura (2), Frank Oehme, Diana Dadzite (n.e.), Günther Mayer (n.e.), Kai Möller (n.e.).

Lahn-Dill: Michael Paye (26), Steve Serio (17), Dirk Köhler (14), Joey Johnson (8), Thomas Böhme (3), Mina Mojtahedi, Felix Schell, Kai Gerlach (n.e.), Thomas Gundert (n.e.), Gesche Schünemann (n.e.).

Ein Videobericht unseres Partners Plattform3.de finden Sie mit zahlreichen Interviews wie immer auf www.mittelhessen.de.

RSV-Magazin Defense