81:47-Heimsieg im Halbfinale gegen Köln – Endspielgegner Zwickau
Der siebenfache Deutsche Meister RSV Lahn-Dill hat auch 2011 keinerlei Zweifel an einem Finaleinzug aufkommen lassen und mit einer deutliche Demonstration der Stärke den Halbfinalgegner Köln 99ers um Starspieler Patrick Anderson mit 81:47 (22:10/44:27/63:37) aus der mit 1.250 Besuchern bestens gefüllten August-Bebel-Sporthalle in Wetzlar gefegt. Nach dem 74:63-Hinspielerfolg vor einer Woche am Rhein setzte sich der Titelverteidiger gegen den Ligavierten mit einer Differenz von unter dem Strich 45 Punkten eindeutig durch.
Als die mitgereisten Kölner Fans kurz vor Ende der Partie ein Banner mit der Aufschrift „Danke für die großartige Saison entrollten“ und damit das nahende Ende der nationalen Saison für die 99ers bereits vorwegnahmen, geht für die Mittelhessen der Tanz auf den drei Hochzeiten Meisterschaft, DRS-Pokal und Champions League nun erst richtig los, wenn es in der kommenden Woche in Frankfurt im Pokal und ab 9. April in den Meisterschaftsendspielen um Alles-oder-nichts geht.
Bis zum 9:8 (5.) nach einem Drei-Punkte-Spiel von US-Pointguard Michael Paye konnten die Gäste noch auf einen Überraschungscoup beim Favoriten aus Wetzlar spekulieren, doch in der Folge ließ der RSV um Kapitän Joey Johnson, der mit 13 Punkten bei einer Trefferquote von 71 Prozent und makellosen zwölf Rebounds wieder einmal seine Qualität unter Beweis stellte, nicht die Spur eines Zweifels am Finaleinzug. „Ich bin heute richtig stolz auf meine Mannschaft, sie hat sich allen personellen Widrigkeiten zum Trotz heute auf den Punkt topfit und entschlossen präsentiert. Dies sind Attribute, die man für Titelgewinne benötigt“, zeigte sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nach der Schlusssirene beeindruckt, wie die Mannschaft die Ausfälle von Marco Zwerger und Kai Gerlach, sowie den Trainingsrückstand von Dirk Köhler und Felix Schell scheinbar unbeeindruckt wegsteckte.
Insbesondere das US-Duo Michael Paye (22 Punkte, elf Assists) und Steve Serio (30 Punkte bei 81 Prozent Trefferquote) strotze förmlich vor Spielwitz in der Offensive und stellte Kölns zentrale Figur Patrick Anderson damit in den Schatten. Der 31-jährige Kanadier wirkte bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte trotz eines begeisternden Empfangs durch die RSV-Fans sehr zurückhaltend, auch wenn er neben elf Punkten zusätzlich 15 Rebounds abgreifen konnte. Da diesmal auch der niederländische 99ers-Center Jaap Smid nicht so zur Geltung kam wie noch im Hinspiel, zeigt auch welch eine gute Leistung die RSV-Defense an diesem Tag vor eigenem Publikum bot.
Doch der Reihe nach: Vom erwähnten 9:8 zog der Gastgeber zunächst auf 24:12 (11.) und bis kurz vor der Pause durch zwei sicher verwandelte Freiwürfe von Thomas Gundert auf 40:23 (19.) davon. Und auch direkt nach dem Seitenwechsel erstickte der siebenfache Meister jeden Anlauf der Kölner ihre allerletzte Chance wahrzunehmen im Keim. So war beim 53:29 (25.) und dem aussagekräftigen Blick in die Gesichter der beiden Kontrahenten letztendlich klar, dass die Entscheidung über den Finaleinzug längst gefallen war. Einer nun folgenden ausgeglichenen Phase bis zum 69:43 (33.), bei der sich auf RSV-Seite Felix Schell, Gesche Schünemann und immer wieder Steve Serio in die Scorerliste eintrugen, ließ es der längst das Finalticket in den Händen haltende RSV aber immer noch nicht beruhen und schraubte das Ergebnis im Schlussviertel mit einem 12:0-Lauf zum 81:43 (38.) binnen vier Minuten gegen nun verständlicher Weise resignierende Kölner noch einmal in die Höhe.
„Wir haben das Spiel in der Defensive wie auch in der Offensive klar kontrolliert. Nach einer erneut schwierigen und durch Ausfälle gekennzeichneten Trainingswoche gibt uns dies natürlich sehr viel Selbstvertrauen für die Pokalentscheidung beim Final Four in der kommenden Woche in Frankfurt sowie den ausstehenden Finalspielen um die Meisterschaft“, so Zeltinger, der seinem Team ein großes Kompliment ausstellte, ohne dabei einen einzelnen hervorheben zu wollen.
Fotogallerie von Jörg Theimer unter www.gute-blende.de.
Ab Montag finden Sie einen Videobericht des Spiels unter www.mittelhessen.de, den Sie auch über die Startseite unseres Internetauftritts direkt erreichen.
Lahn-Dill: Steve Serio (30), Michael Paye (22), Joey Johnson (13), Thomas Böhme (4), Dirk Köhler (4), Gesche Schünemann (4), Thomas Gundert (2), Felix Schell (2), Jan Gans, Mina Mojtahedi.
Köln: Serdar Antac (12), Patrick Anderson (11), Mark Broeze (6), Patrick Richter (6), Walter Groen (4), Jaap Smid (4), Michael D´Amelio (2), Michalis Steriopoulos (2), Andrew Flavell, Gabriel Kasapoglu, Sedat Özbicerler, Matthew Rollston.
RSC-Rollis Zwickau – ASV Bonn 73:67 (14:15/27:33/52:46)
Das zweite und letzte Finalticket hat der RSC-Rollis Zwickau gebucht, es dabei aber deutlich spannender gemacht als der RSV. So hatte Kontrahent Bonn beim 33:25 (19.) die 66:74-Hinspielniederlage in Sachsen schon wettgemacht, ehe nach dem Seitenwechsel die Zwickauer wieder zurückkamen und die Partie drehten. In Addition beider Spiele setzte sich der Tabellenzweite mit 147:133 doch noch klar gegen den Ligadritten durch.