74:63-Erfolg bei den Köln 99ers – RSV II beschließt Saison
Der siebenfache deutsche Rollstuhlbasketball-Meister RSV Lahn-Dill hat sich im ersten Halbfinalspiel um den diesjährigen Titel ein Polster von elf Punkten erarbeitet. Bei den Köln 99ers kamen die Mittelhessen zu einem 74:63 (22:13/38:23/56:37)-Erfolg und haben damit das Tor zu den Endspielen weit aufgestoßen. Zum entscheidenden Rückspiel kommt es nun am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
Die Vorzeichen der Partie am Rhein waren dabei alles andere als ideal, mussten mit Kai Gerlach (Schulterprobleme) und Felix Schell gleich zwei Center komplett passen, während Kapitän Joey Johnson und die Finnin Mina Mojtahedi mit einem Infekt zumindest das Abschlusstraining verpassten.
Davon schien sich der Titelverteidiger jedoch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, legte er doch einen konzentrierten Beginn auf das Parkett der Kölner Sporthalle am Bergischen Ring. Bis zum 12:4 (5.) enteilte der RSV, ehe die 99ers um Patrick Anderson ins Spiel fanden und wiederum auf 12:14 (8.) aufschlossen. Doch in der Folge warf der Gast aus Wetzlar insbesondere seine individuelle Überlegenheit in die Waagschale und dominierte über 20:10 (9.) bis zum 32:17 (13.) deutlich.
Dieser Trend setzte sich auch nach dem Seitenwechsel im dritten Viertel fort, bei dem sich vor allem die beiden US-Amerikaner Michael Paye und Steve Serio in die Punkteliste einschrieben. Auf der Gegenseite stach dagegen Patrick Anderson heraus. Der 31-jährige Kanadier war mit 34 Punkten, davon acht von acht Freiwürfen und 16 Rebounds die zentrale Figur im Kölner Spiel.
Als Topscorer Paye dann wenige Sekunden nach Wiederbeginn das vierte Viertel mit einem lupenreinen Dreier zum 59:37 (31.) eröffnete, drohte den 99ers bereits im ersten Spiel des Halbfinales die Felle davon zu schwimmen. Doch nun drehte Patrick Anderson, der von 2004 bis 2006 selbst das RSV-Trikot trug, auf. Einem Dreier im Gegenzug ließ der Starspieler bis zur Schlusssirene weitere zwölf Punkte folgen. Und als in der 36. und 37. Spielminute auch noch der Niederländer Jaap Smid seine Punkte zwölf bis 17 erzielte, schmolz der zuvor komfortable Vorsprung des amtierenden Meisters bedrohlich zusammen. Bis auf 56:63 kamen die 99ers der Mannschaft von Kapitän Joey Johnson noch einmal nahe, ehe Trainer Zeltinger mit einer weiteren Auszeit erfolgreich Einfluss auf das Spielgeschehen nahm.
Am Ende konnten der RSV und seine mitgereisten Fans einen Sieg mit elf Punkten Differenz bejubeln, der das Tor zur Finalserie natürlich weit aufstößt. Nun muss die Mannschaft von Trainer Zeltinger am kommenden Samstag den Sack zumachen. „Angesichts der wirklich widrigen Umstände, dürfen wir uns über unseren Auftritt am Rhein freuen, auf wenn das Schlussviertel einige Schwächen offen gelegt hat, an denen wir dringend arbeiten müssen“, so der 39-Jährige, der am Vortag noch die zweite Halbfinalpartie zwischen Bonn und Zwickau live vor Ort vor beobachtete.
Köln: Patrick Anderson (34/2 Dreier), Jaap Smid (17), Sedar Antac (4), Walter Groen (2), Michalis Steriopoulos (2), Andrew Flavell (2), Matthew Rollstone (2), Gabriel Kasapoglu, Patrick Richter, Michael D´Amelio (n.e.), Mark Broeze (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (21/1), Steve Serio (20), Dirk Köhler (11), Joey Johnson (8), Thomas Böhme (5), Jan Gans (5), Gesche Schünemann (4), Thomas Gundert, Mina Mojtahedi.
ASV Bonn – RSC-Rollis Zwickau 66:74 (16:19/28:35/51:58)
Im zweiten Halbfinalduell hat sich Vizemeister Zwickau mit einem 74:66-Erfolg beim ASV Bonn ein acht Punkte starkes Polster für das Rückspiel am kommenden Sonntag zugelegt. Die Partie in der ehemaligen Bundeshauptstadt war dabei spannend und jederzeit hart umkämpft. Die Sachsen erspielten sich dabei ihren Vorsprung bereits vor der Pause, um diesen nach dem Seitenwechsel dann ins Ziel zu retten.
2. Bundesliga Süd
SKV Ravensburg – RSV Lahn-Dill II 55:52 (11:12/25:23/35:40)
Unterdessen hat die zweite Mannschaft der Wetzlarer ihre erste Zweitligasaison abgeschlossen. Auch wenn der Neuling dabei eine 52:55 knappe Niederlage beim SKV Ravensburg kassieren musste, zeigte die Mannschaft von Trainer Daniel Stange dabei eine gute Leistung. Topscorer und damit auch Matchwinner beim Gastgeber war Benjamin Schlabach, der 29 Punkte erzielen konnte. Routinier Georg Beschler konnte 16 Zähler beisteuern. Für den RSV II avancierte Thomas Böhme mit 15 Punkten zum besten Offensivakteur, der starke David Amend erzielte 13 Punkte (1 Dreier). Der Neuling aus Mittelhessen hatte sein Saisonziel Klassenerhalt bereits vor drei Spieltagen erfolgreich absolviert.