Zum Hauptrundenabschluss in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga hat der RSV Lahn-Dill noch einmal Vollgas gegeben und seinen ersten „Hunderter“ der Saison eingefahren.
Die Domstädter setzten sich mit 101:59 (25:12/49:24/78:39) bei den Immovesta Dolphins Trier durch und präsentierten sich in Topform für die Playoffs. Insbesondere Kapitän Joey Johnson und Thomas Böhme setzten offensiv die Highlights bei einer starken Teamleitung der Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger.
Von Beginn an ließ der Weltpokalsieger vor rund 200 Zuschauern in der Trierer Wolfsberghalle keinen Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen. Die ersten Dolphins-Punkte durch den alten und neuen Ligatopscorer Dirk Passiwan konterte der RSV Lahn-Dill mit einem 10:0-Lauf und erlaubte den Gastgebern fast vier Minuten lang keinen Korberfolg. Bis zum 12:18 (9.) konnten die Trier Dolphins dank zehn Passiwan-Punkten dann zwar den Anschluss halten, doch mit sieben Punkten in den verbleibenden 90 Sekunden des ersten Abschnitts sorgte das Team um den stark aufspielenden Kapitän Joey Johnson bereits früh für klare Verhältnisse.
Beinahe nach Belieben kontrollierte der RSV Lahn-Dill auch in der Folge das Spiel und hatte vor allem mit Passiwan das Herzstück des Trierer Spiels gut im Griff. Über 34:16 (15.) und 43:22 (18.) trieb der siebenfache deutsche Meister nun das Ergebnis in die Höhe und den Moselstädtern schon vor der Pause den Zahn gezogen. Sehr zur Freude der rund 50 mitgereisten RSV-Fans kamen die Mittelhessen gewohnt stark aus der Halbzeitpause: Mit zehn Punkten und einem erfolgreichen Dreier schraubte Joey Johnson das Ergebnis binnen fünf Minuten auf 66:35 (25.) in die Höhe. Und bis zum Ende des dritten Abschnitt hatten Steve Serio und Dirk Köhler beim 78:39 bereits den Grundstein für den ersten Bundesliga-„Hunderter“ in der laufenden Saison gelegt.
Erst im Schlussviertel konnte der bis dahin von der RSV-Defense weitgehend kaltgestellte Dirk Passiwan noch einmal aufdrehen und sorgte mit drei Dreiern in Serie und insgesamt elf Punkten im letzten Abschnitt noch einmal für ein wenig Ergebniskosmetik. Youngster Thomas Böhme, der mit 20 Punkten zweitbester Scorer der Partie wurde, leitete dann aber einen vehementen Schlussspurt der Mittelhessen ein. Nach einem 9:2-Lauf in den verbleibenden zwei Spielminuten setzte Dirk Köhler schließlich mit seinem Korbleger zum 101:59 den Schlusspunkt in einer Partie, in der der RSV Lahn-Dill vor allem in der Offensive eine rundum gelungene Vorstellung zeigte.
Am letzten Spieltag der RBBL-Hauptrunde hat sich auch das rheinische Duell um Rang drei und vier in der Tabelle entscheiden. Zwar leistete sich der drittplatzierte ASV Bonn mit 60:66 bei den Roller Bulls St. Vith eine überraschende Niederlage. Lokalrivale Köln 99ers konnte diese Steilvorlage aber nicht zum Sprung auf Rang drei nutzen und unterlag nach einer 36:33-Pausenführung beim RSC Rollis Zwickau mit 52:74. Die Roller Bulls haben sich mit ihrem Coup zugleich trotz des noch ausstehenden Nachholspiels in Zwickau den Klassenerhalt gesichert. Für die Jena Caputs hingegen ist das Abenteuer Bundesliga nach nur einer Saison im Oberhaus bereits wieder beendet. Nach der 50:57-Niederlage bei Rekordmeister USC München stehen die Thüringer als zweiter Absteiger neben dem SV reha Augsburg fest.
Der RSV Lahn-Dill trifft also im Playoff-Semifinale auf die RBC Köln 99ers und muss zunächst voraussichtlich am 19. März an den Rhein reisen. Das entscheidende Halbfinal-Rückspiel findet dann am Samstag, den 26. März um 19:30 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle statt.
Lahn-Dill: Joey Johnson (30/1 Dreier), Thomas Böhme (20/1), Dirk Köhler (12), Steve Serio (10), Gesche Schünemann (10), Michael Paye (9), Felix Schell (6), Mina Mojtahedi (4), Thomas Gundert.
Trier: Dirk Passiwan (27/3), Janet McLachlan (13/1), Edwin Klein (13), Peter Müller (4), Dirk Hermann (2), Frank Doesken, Florian Ewertz, Tara Feser, Martin Koltes, Dirk Schmitz.