RSV tankt an der Isar Selbstbewusstsein

Souveräner 70:47-Erfolg beim USC München – Starke Vorstellung von Steve Serio

Vielleicht inspiriert vom Erfolg der zweiten Mannschaft nur zweieinhalb Stunden zuvor an gleicher Stätte, hat der RSV Lahn-Dill die Hürde des 16. Spieltages in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga souverän übersprungen. Beim deutschen Rekordmeister USC München setzte sich der Tabellenführer sieben Tage vor dem mit Spannung erwarteten Showdown gegen den Erzrivalen Zwickau sicher mit 70:47 (26:8/37:20/57:34) durch und hat gegenüber den Sachsen die Nase weiterhin knapp vorn. Bester Mann war dabei US-Nationalspieler Steve Serio.

Insbesondere im ersten Viertel bot der siebenfache Meister aus Wetzlar eine überzeugende Vorstellung in der Sporthalle an der Säbener Straße. Bereits nach vier Spielminuten erhöhte dabei US-Boy Michael Paye auf Anspiel von Kapitän Joey Johnson auf 10:2, ehe dieser Vorsprung bis zum Ende des Auftaktviertels sogar noch bis auf 26:8 ausgebaut werden konnte. Zu diesem Zeitpunkt ging die Vorgabe von RSV-Trainer Nicolai Zeltinger insbesondere den USC-Topscorer Benjamin Ryklin aus dem Spiel zu nehmen voll auf, doch in der Folge stellte sich der routinierte Gastgeber deutlich besser auf die Verteidigung der Mittelhessen ein. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler Sebastian Magenheim war es, der mit seiner Geschwindigkeit den RSV nun vor einige Probleme stellte und maßgeblichen Anteil an einem 10:4-Lauf der Gastgeber von 29:8 (15.) auf 33:18 (17.) hatte.

Dieses Bild änderte sich zunächst auch nach der Halbzeit nicht, obwohl Center Dirk Köhler bereits neun Sekunden nach Wiederbeginn das 39:20 gelang. Mangelnde Aggressivität, wie es Coach Zeltinger nach Spielende ausdrückte, war nun dafür verantwortlich, dass das Team aus der bayrischen Landeshauptstadt bis zur 24. Spielminute die bis dato komfortable Führung des Favoriten bis auf 41:28 schmelzen ließ. Erst die Umstellung auf eine kleinere, dafür umso schnellere Aufstellung auf Seiten der hessischen Gäste, wendete das Blatt erneut. Mit der so genannten „3er Lineup“ mit Thomas Gundert und Dirk Köhler, sowie den Dreipunkte-Spielern Thomas Böhme, Michael Paye und Gesche Schünemann kam die zuvor vermisste Aggressivität zurück auf das Parkett. Und als Youngster Thomas Böhme, der bereits zuvor in der Zweitligapartie zum Topscorer avancierte, praktisch mit der Schlusssirene des dritten Viertels einen Dreier zum 56:32 in die USC-Reuse einschweben ließ, war der Widerstand der Hausherren endgültig gebrochen.

„Ich bin mit der gezeigten Leistung absolut zufrieden. Vor allem zu sehen, dass das gesamte Team momentan sehr selbstbewusst auftritt stimmt mich sehr zuversichtlich“, so Head Coach Zeltinger nach Ende der Partie an der Isar. Allerdings räumte der 39-Jährige im Ausblick auf das kommende Topspiel in Wetzlar zugleich warnend ein: „Diese trügerische Erkenntnis hat uns aber auch schon vor dem Hinspiel gegen Zwickau ein wenig leichtsinnig werden lassen. Dort haben wir dann verloren und daraus sollten wir diesmal gelernt haben“. Dennoch sah der RSV-Trainer, der sich nach Spielende direkt auf den Weg nach Zwickau gemacht hat, um dort den nächsten Kontrahenten noch einmal lselbst unter die Lupe zu nehmen, unter dem Strich ein gutklassiges Spiel seiner Schützlinge. Vor allem mannschaftlich geschlossen mit insgesamt 19 Assists (Paye 7, Serio 5, Schünemann 3) und einer starken Trefferquote (Serio 85% und Böhme 75%) glänzte sein Team.

Bleibt nun zu hoffen, dass der RSV Lahn-Dill vor dem Topspiel am Wochenende erstmals in diesem Jahr in der kommenden Trainingswoche komplett trainieren kann, nachdem nun auch Nationalspieler Thomas Böhme nach seinem grippalen Infekt wieder genesen zu sein scheint. Am kommenden Samstag um 19:30 Uhr entscheidet sich gegen den RSC-Rollis Zwickau dann, wer als Nummer eins ins Playoff-Rennen gehen kann.

München: Ben Döring (12), Sebastian Magenheim (11), Uli Schmölz (10), Stefan Markus (8), Benjamin Ryklin (4), Sercan Ismail (2), Florian Fischer, Johanna Welin.

Lahn-Dill: Michael Paye (19), Steve Serio (16), Thomas Böhme (13/1 Dreier), Joey Johnson (10), Dirk Köhler (8), Thomas Gundert (2), Gesche Schünemann (2), Kai Gerlach, Felix Schell, Mina Mojtahedi.

RSV-Magazin Defense