Comeback von Dirk Köhler nach knapp zwei Monaten
Viel besser hätte das Jahr 2011 für den RSV Lahn-Dill am Samstag nicht beginnen können, denn die Rollis aus Wetzlarer starteten mit einem souveränen Derbyerfolg in Frankfurt nicht nur sportlich erfolgreich in das neue Jahr, sondern erhielten vor dem Spiel auch die Ernennungsurkunde zum Landesleistungszentrum Rollstuhlbasketball und ganz nebenbei verlief auch noch das Comeback von Center Dirk Köhler medizinisch wie sportlich überaus positiv. So durfte sich der RSV Lahn-Dill und seine über einhundert mitgereisten Fans am Ende nicht nur über einen 91:51 (25:3/42:21/64:43)-Erfolg über die Mainhatten Skywheelers freuen.
Nach zweieinhalb Wochen Weihnachtspause kamen die Gäste aus Mittelhessen deutlich besser aus den Startlöchern und zeigten im Auftaktviertel eine hochkonzentrierte und aggressive Spielweise, die die Skywheelers zu überraschen schien. Niemand anderes als der wiedergenesene Centerhüne Dirk Köhler war es dann auch, der mit einem Freiwurf zum 1:2 (2.) die ersten Punkte für den RSV erzielen konnte und damit einen Lauf einleitete, der am Ende der Grundstein für den späteren Erfolg sein sollte. Insbesondere die beiden US-Amerikaner Steve Serio und Michael Paye nahmen das erwartet hohe Tempo der Partie an und machten lau Trainer Nicolai Zeltinger wieder einmal den Unterschied aus. So gingen nicht nur 16 Punkte bereits nach dem ersten Viertel auf das Konto der beiden Topscorer, sondern am Ende sogar 43 Zähler.
Mit Beginn des zweiten Viertels kamen dann jedoch die Frankfurter mit ihrer bekannt kämpferischen Natur zurück ins Spiel, während nach dem 25:3 (10.) der Gast seine selbstbewusste Linie verlor. „Nach nur fünf Trainingseinheiten und der 17-tägigen Pause dürfen wir dies nicht überbewerten, da schleichen sich schon einmal Unsicherheiten ein“, so Zeltinger weiter, der in der Folge trotz des weiterhin deutlichen Vorsprungs (34:21., 18.) ein nun packendes Derby sah, in dem um jeden Zentimeter Boden hart gekämpft wurde. Das nun ausgeglichene Spiel setzte sich so auch nach dem Seitenwechsel fort. Bei den Skywheelers wurde die Partie nun vor allem von Nationalspieler Sebastian Wolk getragen, der nahezu aus allen Lagen traf und seine Mannschaft mitriss. Über 48:27 (23.) und 60:37 (27.) ließ das Team um Kapitän Joey Johnson jedoch nichts mehr anbrennen. Als dann im letzten Viertel auch noch Youngster Thomas Böhme heiß lief und 14 Punkte binnen sieben Spielminuten folgen ließ, musste Frankfurt nicht nur der eigenen hohen Foulbelastung Tribut zollen, sondern am Ende mit 51:91 auch noch die höchste Saisonniederlage quittieren.
„Unsere Pressverteidigung sorgte am Ende wieder einmal für klare Verhältnisse, wir dürfen also mit dem sportlichen Auftakt zufrieden sein“, zeigte sich Zeltinger insbesondere glücklich über das gelungene Comeback von Dirk Köhler, der nicht nur rund 20 Minuten Einsatzzeit problemlos absolvierte, sondern mit seiner Physis auch wieder für die nötige Lufthoheit in Mainmetropole sorgte. Am kommenden Wochenende kommt es nun in Wetzlar zum Topspiel gegen den starken ASV Bonn. „Hier müssen wir uns noch steigern, denn der ASV hat als einziges Team Zwickau schlagen können, was uns selbst nicht gelang“, blickte der RSV-Headcoach sofort in die Zukunft und auf das Spiel am kommenden Samstag gegen eine Bonner Mannschaft, die traditionell umso stärker ist, je länger eine Saison dauert.
Frankfurt: Sebastian Wolk (24), Jörg Wycisk (10), Kenon Kahsai (6), Andreas Kress (6), Lars Lehmann (5), Johannes Hengst, Nora Schratz, Paul Sznabel.
Lahn-Dill: Steve Serio (22), Michael Paye (21), Thomas Böhme (19), Dirk Köhler (13), Joey Johnson (9), Thomas Gundert (4), Mina Mojtahedi (2), Gesche Schünemann (1), Kai Gerlach, Felix Schell.