RSV bucht im Thüringer Wald das Final Four Ticket

88:30-Erfolg beim Zweitligisten OETTINGER RSB Team Thüringen

Der siebenfache Deutsche Pokalsieger RSV Lahn-Dill hat sich am Samstagabend souverän das 14. Final Four Ticket in Serie gesichert. Im tief verschneiten Thüringer Wald holte sich der Rollstuhlbasketball-Weltpokalsieger im letzten Spiel des Sportjahres 2010 einen 88:30 (29:8/43:15/66:23)-Erfolg beim Zweitligisten OETTINGER RSB Team Thüringen. Ebenfalls die Qualifikation für die Pokalendrunde im April des kommenden Jahres sicherten sich der Rekordsieger USC München und die Mainhatten Skywheelers, während die mit Spannung erwartete Viertelfinalpartie zwischen Zwickau und Bonn den starken Schneemaßen in Sachsen zum Opfer fiel. Die Stadt Zwickau sperrte unter der Woche die Sporthalle auf dem Scheffelberg sowie weitere Hallen aufgrund der enormen Schneelast auf den Dächern.

„Nach vier Monaten sehr intensiver Arbeit freuen wir uns alle nun erst einmal auf zwei freie Wochen“, zeigte sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nach der Partie ebenso erleichtert über die bevorstehenden freien Weihnachstage wie auch über die souveräne Qualifikation für die Endrunde um den DRS-Pokal 2011. Im thüringischen Elxleben zeigte sich der Titelverteidiger dabei noch einmal hoch konzentriert und ließ wie in den Runden zuvor gegen Ligakonkurrent Köln 99ers und die Hot Rolling Bears Essen den Gegner erst gar nicht ins Spiel kommen.

Beim 14:4 (5.) und wenig später beim 24:6 (9.) rollte der RSV-Express beim ambitionierten Zweitligisten bereits im ersten Viertel in die angestrebte Richtung. Druckvoll in der Defensive agierend sowie mit der nötigen Lufthoheit ausgestattet, ließ die Mannschaft um Topscorer Steve Serio nicht die Spur eines Zweifels an der Qualifikation für das Final Four, für dessen Ausrichtung sich neben Zwickau und Frankfurt im April 2011 auch der RSV Lahn-Dill beworben hat. So ließ Trainer Zeltinger von Beginn an sein Personal rotieren, ohne dass es aufgrund der wechselnden Formationen zu Abstimmungsproblemen kam.

Auf Seiten der Gastgeber, die trotz der hohen Niederlage zeigten, dass sich das Team in den letzten Jahren zurecht von einer grauen Maus in der Regionalliga zu einem Spitzenteam der 2. Bundesliga Süd gemausert hat, mühten sich vor allem Serios US-amerikanische Landsleute Evan Thorn und Routinier Paul Taz Capasso redlich. Doch für mehr als vereinzelte Aktionen reichte es für das Team aus Thüringen nicht. Stattdessen schien es, als wollten die Wetzlarer Rollis nach der Pause erst so richtig aufdrehen, als ein 18:0-Lauf direkt nach dem Seitenwechsel zum 61:15 (26.) führte. Doch in den nun folgenden acht Spielminuten zeigte der Zweitligist seinen besten Basketball und korrigierte das Ergebnis zu seinen Gunsten bis zum 70:30 (34.) aus Sicht der mittelhessischen Gäste. Erst als in der Schlussphase Marco Pompe und Ronny Steidl mit fünf Fouls ihr Foulkonto überzogen, geriet die Mannschaft von Trainer Josef Jaglowski noch einmal arge Bedrängnis und kassierte bis zur Schlusssirene einen abschließenden 0:18-Lauf.

Der RSV Lahn-Dill hingegen zeigte eine geschlossene Teamleistung, bei der sich alle Protagonisten in die Korbschützenliste eintragen konnten. Während die Mannschaft nach 17 Pflichtspielen in nur zweieinhalb Monaten nun bis zum 3. Januar in die verdiente Weihnachtspause geht, hoffen die Verantwortlichen des Weltpokalsiegers auf den Zuschlag für das Final Four durch den deutschen Verband. Eine Entscheidung über den Austragungsort wird in den nächsten Tagen erwartet, auch wenn mit der Nachholpartie zwischen Zwickau und Bonn das Viertelfinale um den DRS-Pokal noch nicht abgeschlossen ist.

Thüringen: Evan Thorn (14), Paul Taz Capasso (8/1 Dreier), Falk Friedrich (4), Gunter Wießner (2), Ronny Steidl (2), Gleen Alband, Sebastian Cleem, Steffen Kreyer, Marco Pompe, Roman Wenzel, Patrick Zaya (n.e.).

Lahn-Dill: Steve Serio (20), Gesche Schünemann (14), Thomas Böhme (13), Kai Gerlach (12), Michael Paye (10), Joey Johnson (8), Felix Schell (4), Thomas Gundert (5), Mina Mojtahedi (2).

DRS-Pokal, Viertelfinale: Rolling Devils Kaiserslautern – Mainhatten Skywheelers 61:73, OETTINGER RSB Team Thüringen – RSV Lahn-Dill 30:88, Jena Caputs – USC München 44:63, RSC-Rollis Zwickau – ASV Bonn (abgesagt).

RSV-Magazin Defense