Meisterschaft wird nach Niederlage in Zwickau zum Dreikampf

79:85-Niederlage gegen den Erzrivalen –  Dämpfer zu rechten Zeit

Am 8. Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga hat es nun auch Tabellenführer RSV Lahn-Dill erwischt. Der bisher ungeschlagene Primus verlor am Sonntag bei seinem Erzrivalen RSC-Rollis Zwickau nach einer verschlafenen ersten Halbzeit und einer dramatischen Schlussphase mit 79:85 (14:17/32:43/55:65). Dennoch bleibt der Weltpokalsieger, der seine erste Niederlage seit Mai 2009 einstecken musste, an der Tabellenspitze, auch wenn der Kampf um den Platz an der Sonne nun zu einem Dreikampf geworden ist. Dies liegt an der Tatsache, dass der direkte Vergleich zwischen zwei punktgleichen Teams erst zum Tragen kommt, wenn die komplette Runde abgeschlossen ist und jeder gegen jeden zweimal gespielt hat.

„Wir wussten, dass die Zwickauer nach der Niederlage der Vorwoche in Bonn eine Trotzreaktion zeigen werden, dennoch haben sie uns heute mit ihrer spielerischen Klasse überrascht und verdient gewonnen“, so Trainer Nicolai Zeltinger nach der Niederlage auf dem Zwickauer Scheffelberg. Von Beginn an offenbarte der Gast aus Mittelhessen Schwächen in der Verteidigung und geriet so bereits nach dem 4:4 (2.) früh in einen ersten Rückstand (8:17, 9.). Zwar kämpfte sich die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson schnell wieder auf 19:19 (12.) heran, doch an diesem Tag sollte die Stabilität im Spiel der Wetzlarer Rollis fehlen.

So konnte US-Pointguard Michael Paye zwar einen Dreier des überragenden Zwickauer Letten Raimunds Beginskis zum 34:21 (16.) im Gegenzug auch mit einem Treffer jenseits der 6,75m-Linie beantworten, doch eine Wende gelang dem Tabellenführer bis in die Endphase nicht wirklich. Erst im letzten Viertel schien dann die Partie doch noch einmal zu kippen, als der RSV Lahn-Dill ab der 33. Spielminute (61:68) Punkt für Punkt näher kam. Immer wieder erkämpfte sich in dieser Phase Kapitän Johnson einen Defensivrebound und leitete mit starken Pässen den Fastbreak ein, der nahezu  abwechselnd durch die schnellen US-Boys Paye und Steve Serio zum Erfolg führte. So war die Begegnung spätestens beim 69:70 gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende wieder offen. Über 73:74 (38.) und 75:76 (39.) wogte die Partie nun hin und her, ehe der sächsische Gastgeber beim 83:75 und 34 Sekunden Restspielzeit den Sack zumachte und verdient die Punkte in Zwickau behielt.

Die besten Noten in einem nach der Pause keineswegs enttäuschenden RSV-Team verdienten sich an diesem Tag Center Kai Gerlach und Forward Thomas Gundert, die beide eine beherzte Partie boten. Für die Rollis aus der Domstadt ist dies nun die erste Niederlage seit dem Champions League Halbfinale 2009 ebenfalls gegen den RSC-Rollis Zwickau. Als „Dämpfer zu rechten Zeit“ bezeichnete Trainer Zeltinger nach der Schlusssirene die 79:85-Niederlage vor rund 500 Zuschauern in Sachsen.

Zwickau: Piotr Luszynski (21), Kai Möller (15), Raimunds Beginskis (22/1 Dreier), Rostislav Pohlmann (8/1), Krzysztof Bandura (6), Matthias Heimbach (6), Bryce Doody (4), Marcin Balcerowski (3), Diana Dadzite (n.e.), Günther Mayer (n.e.), Frank Oehme (n.e.).

Lahn-Dill: Steve Serio (28), Joey Johnson (24), Michael Paye (15/1), Kai Gerlach (10), Thomas Böhme (2), Thomas Gundert, Mina Mojtahedi, Gesche Schünemann, Jan Gans (n.e.), Felix Schell (n.e.).

RSV-Magazin Defense