„Japanische“ Startformation überzeugte gegen Rekordmeister München

Youngster Böhme mit viel Spielfreude – 7. Spieltag mit Überraschungen

Tabellenführer RSV Lahn-Dill hat auch am siebten Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) seinem Konkurrenten keine Chance gelassen und den Platz an der Sonne mit einem 70:33 (28:4/48:11/62:25)-Erfolg über den USC München behauptet. Dabei bot vor allem Youngster Thomas Böhme im Auftaktviertel eine Galavorstellung in der Offensive, nachdem der erst 19-Jährige für den Verletzten Dirk Köhler in die Startformation gerutscht war.

Mit seinen Teamkollegen Joey Johnson, Mina Mojtahedi, Michael Paye und Steve Serio stand so exakt die gleiche Startformation gegen die Bayern auf dem Parkett der mit knapp 1.100 Zuschauern erneut bestens gefüllten August-Bebel-Sporthalle, mit der die Wetzlarer Rollis auch in Japan den Weltpokal gewannen. Mit dem Tempobasketball der drei schnellen Paye, Serio und eben Böhme kam der Tabellenvierte aus der bayrischen Landeshauptstadt zu Beginn der Partie dabei überhaupt nicht klar und verlor über 2:11 (4.) so bereits zu Beginn den Anschluss an den Gastgeber.

Als Thomas Böhme dann in der siebten Spielminute bereits sein zweite so genanntes Drei-Punkte-Spiel mit einem sicher verwandelten Freiwurf abgeschlossen hatte, registrierte die Statistik nach dem ersten Spielviertel für den gebürtigen Bayreuther bereits 16 Punkte und für den RSV eine fast unglaubliche 28:4-Führung nach einem abschließenden Dreier von Nationalspielerin Gesche Schünemann. Auch in den zweiten zehn Spielminuten setzte sich dieser Trend bis zur Halbzeitsirene unvermindert fort, doch nun übernahm das US-Duo Michael Paye und Steve Serio das offensive Kommando, aus dem zur Halbzeit ein 48:11 resultierte und dem Rekordmeister aus München ein Debakel drohte.

Nach dem Seitenwechsel mussten die Mittelhessen dann jedoch ihrem immens hohen Tempo der Anfangsphase Tribut zollen, zumal mit Kai Gerlach, Böhme und Schünemann bereits drei Spieler zuvor im erfolgreichen Zweitligaspiel des RSV Lahn-Dill II gegen Gotha zum Einsatz kamen. Gleichzeitig fand der Gast aus Bayern insbesondere über seinen Aktivposten Sebastian Magenheim besser ins Spiel und zeigte warum die Mannschaft vor dem Spieltag zu recht auf einem Playoff-Platz rangierte. So verkürzte der USC in der 25. Minute auf 21:52, ehe erst ein 8:0-Lauf zum 60:21 (28.) den alten Abstand wieder herstellen konnte.

Auf der andere Seite machte sich aber auch das Fehlen von Dirk Köhler sowie von U22-Nationalspieler Felix Schell bemerkbar, denn mit einem Rebound-Verhältnis von lediglich 42:40 besaß der RSV Lahn-Dill nicht wie gewohnt die Lufthoheit unter den Brettern. Doch gerade in dieser Frage ist der Tabellenführer am kommenden Wochenende im Spitzenspiel beim Dauerrivalen RSC-Rollis Zwickau gefordert.

Die Sachsen ihrerseits sorgten mit ihrer 69:72-Niederlage beim ASV Bonn für eines der überraschenden Resultate des siebten Spieltages in der RBBL. Nur wenige Kilometer rheinabwärts kam auch Aufsteiger Jena Caputs zu einem ersten Erfolg in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Thüringer um die beiden Ex-Wetzlarer Lars Christink und Markus Legath gewannen mit 50:40 bei den Köln 99ers.

Lahn-Dill: Steve Serio (20), Thomas Böhme (16), Michael Paye (15/1 Dreier), Gesche Schünemann (9/1), Joey Johnson (4), Kai Gerlach (4), Marco Zwerger (2), Jan Gans, Thomas Gundert, Mina Mojtahedi.

München: Sebastian Magenheim (14), Ben Döring (9), Benjamin Ryklin (6), Sercan Ismail (4), Markus Haberkorn, Uli Schmölz, Johanna Welin.

Bildergalerie von Jörg Theimer unter www.gute-blende.de.

Alle Informationen zum 7. Spieltag unter www.rbbl.de und www.drs-rollstuhlbasketball.de.

RSV-Magazin Defense