Mit zwei überzeugenden Auftritten hat der Rollstuhlbasketball-Regionalligist RSV Lahn-Dill II seinen Hessenmeister-Titel verteidigt. Auf dem Meisterschaftsturnier in Stadtallendorf, das traditionell im Rahmen des Hessentages stattfindet, gab sich der amtierende Regionalliga-Meister keine Blöße und distanzierte nach einem lockeren 65:31 im Derby gegen den RSC Frankfurt II im Endspiel auch den RSC Bad Wildungen mit 79:33 deutlich.
Dabei feierten zwei Neulinge einen überaus erfolgreichen Einstand im Team der Wetzlarer Rollis. Waldemar Gerter und David Amend absolvierten jeweils ihr erstes Spiel im Trikot des Hessenmeisters und konnten sich bei ihrem ersten Titelgewinn auch direkt in die Scorerliste eintragen
RSV Lahn-Dill II – RSC Frankfurt II 65:31 (17:8/28:18/48:22)
Im ersten Spiel hatten die RSV-Rollis mit dem RSC Frankfurt II das vermeintlich schwerste Los gezogen. Die Bankenstädter hatten den Mittelhessen in der abgelaufenen Saison einen harten Fight um den Aufstieg geliefert und folgten dem RSV Lahn-Dill II schließlich als Tabellenzweiter in die zweite Liga. Doch das Team aus der Mainmetropole musste in Stadtallendorf auf mehrere Stammspieler verzichten, und so zeichnete sich schon in den ersten Minuten ein klarer Erfolg der Mittelhessen ab. Mit 17:8 ließ das Team von Trainer Hans Groll dem Dauerrivalen aus Frankfurt im ersten Viertel wenig keinen Raum, doch in der Folge agierte der RSV Lahn-Dill II nicht mehr so druckvoll und erlaubte den Mainstädtern, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Erst im dritten Abschnitt drehte das Team um Topscorer Jan Gans dann richtig auf und schraubte das Ergebnis auf 48:22 in die Höhe. Hans Groll gab nun allen Spielern Einsatzzeiten und brachte auch seine Debütanten David Amend und Waldemar Gerter. Mit ihren ersten Punkten im RSV-Trikot trugen beide "Rookies" dazu bei, dass die Domstädter auch im Schlussviertel keine Zweifel aufkommen ließen und feierten schließlich einen auch in dieser Höhe verdienten 65:31-Sieg.
Lahn-Dill: Gans (23), Paar (12), Beissert (10), Groß (7), Amend (5), Crombach (3), Fink (3), Gerter (2), Kampmann
(13:4/41:17/59:23)
Im Finale kam es dann zu einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen den RSC Baskets Bad Wildungen. Die Nordhessen, die ihr Halbfinale gegen das TEAM 99 Main-Kinzig souverän mit 62:34 gewonnen hatten, brannten förmlich darauf, den Titelverteidiger aus Wetzlar zu stürzen und gingen hochmotiviert zur Sache. Doch zunächst brachten beide Teams kaum Zählbares zustande. Nach sechs Minuten, in denen sich auf beiden Seiten Ballverlust an Ballverlust reihte, stand ein mageres 2:2 auf der Anzeigetafel. Erst nach einer Auszeit von RSV-Coach Hans Groll lief das Angriffsspiel der Wetzlarer besser. Mit elf Punkten in Serie von Topscorer Jan Gans starteten die Mittelhessen durch und erspielten sich bis zum Ende des ersten Abschnitts ein beruhigendes 13:4.
In der Folge leisteten die Nordhessen dann nur noch wenig Gegenwehr und überließen den RSV-Rollis bis zum 41:17 zur Halbzeit fast gänzlich das Feld. Während Bad Wildungen nun sein Heil in Provokationen gegen den RSV Lahn-Dill und Diskussionen mit den Schiedsrichtern suchte, zeigte sich der Zweitligaaufsteiger aus der Domstadt trotz der aufgeheizten Stimmung von seiner eiskalten Seite. Mit 18:6 und 20:10 gewannen die Wetzlarer Rollis auch die letzten beiden Viertel und deklassierten den RSC Bad Wildungen schließlich mit 79:33. Mit dem Finalsieg und der Trophäe aus den Händen von HBRS-Vizepräsident Heinz Wagner verteidigte der RSV Lahn-Dill II seinen Titel aus dem Vorjahr. Mit der Hessenmeisterschaft komplettierte der amtierende Regionalligameister und Regionspokalsieger zudem das "kleine Triple" aus allen drei Titeln, die es für Rollstuhlbasketball-Teams unterhalb der Bundesligen zu gewinnen gibt.
Lahn-Dill: Gans (21), Beissert (16), Fink (13), Kampmann (10), Paar (7), Groß (6), Amend (4), Crombach (2), Gerter.