Die Deutsche Meisterschaft ist wieder zuhause

Außergewöhnliches 65:65-Unentschieden sichert den siebten Titel
2.500 Besucher feierten am Samstag in der Wetzlarer Rittal Arena den neuen deutschen Meister RSV Lahn-Dill, der sich nach dem 87:71-Erfolg vor einer Woche im Hinspiel beim RSC-Rollis Zwickau nun mit einem für die Sportart Basketball außergewöhnlichen 65:65 (16:17/35:34/52:50) Unentschieden den siebten Titel der Vereinsgeschichte sicherte. Nach vierzig kampfbetonten Minuten rissen um 17:39 Uhr die RSV-Spieler verdient die Arme hoch, ehe wenig später Hessens Innenminister Volker Bouffier, Wetzlars Oberbürgermeister Wolfram Dette und DRS Rollstuhlbasketball-Vizepräsident Werner Otto unter dem Jubel der Fans die Siegerehrung vornahmen.
Zuvor sah die stattliche Kulisse nach einer Scheckübergabe durch Wetzlars Stadtoberhaupt und dem Erklingen der deutschen Nationalhymne einen Start nach Maß für den gastgebenden RSV, der nach nur drei Minuten bereits mit 10:2 in Front lag und damit sein Polster aus dem Hinspiel bereits auf insgesamt 24 Punkte Differenz schrauben konnte. Wer jedoch annahm, dass sich die Gäste aus Sachsen nun frühzeitig in ihr Schicksal fügen würden, sah sich getäuscht. Mit einer kämpferisch überzeugenden Vorstellung boten sie dem Publikum und dem RSV Lahn-Dill in der Folge einen offenen Schlagabtausch, der kurz vor Ende des ersten Spielviertels die Zwickauer nach einem Dreier ihres tschechischen Routiniers Rostislav Pohlmann erstmals in Front sah. Während bei den Wetzlarern in dieser Phase vor allem Center Dirk Köhler und der kanadische Nationalspieler Richard Peter in der Offensive Akzente setzen, überzeugte bei den Gästen insbesondere Mateusz Filipski. Der 22-jährige Pole kam drei Jahre nachdem sein Stern bei der EM in Wetzlar aufging, an gleicher Stätte in der Rittal Arena am Ende auf insgesamt 30 Punkte. Sein Gegenüber Peter konnte dagegen mit 18 Punkten, elf Rebounds und unglaublichen 13 Assists eines der ganz seltenen „Tripple Double“ in der Statistik für sich verbuchen.
Im weiteren Verlauf konnte sich der nun siebenfache Deutsche Meister aus Mittelhessen wie beim 33:24 (18.) zwar immer wieder einmal absetzen, doch die Gäste fanden stets wenig später die passende Antwort. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie dann noch enger, als zwischen der 21. und 27. Spielminute die Führung nicht weniger als neunmal hin und her wechselte, ehe der RSV Lahn-Dill mit einem knappen 52:50-Vorsprung in die letzten zehn Spielminuten gehen konnte. In diesen wurde es dann noch einmal hektisch als zunächst RSV-Kapitän Joey Johnson (35.) und wenig später der Zwickauer Piotr Luszynski (36.) das Parkett mit überzogenem Foulkonto verlassen mussten. Dadurch bedingt gelang es den Sachsen die zuvor fast komfortable 62:54-Führung (35.) der Gastgeber nach einem Korberfolg von Filipski in der Schlussminute plus einem Bonusfreiwurf nach einem weiteren Foul doch noch auszugleichen. Am Ende sprang so ein für die Sportart Basketball außergewöhnliches Unentschieden heraus, da die Korbpunkte in den beiden Finalspielen addiert werden.
Beide Seiten dürften jedoch mit dem 65:65 gut leben können: der RSC-Rollis Zwickau verkaufte sich im Rückspiel teuer und konnte verdient eine Niederlage vermeiden, während beim RSV Lahn-Dill nach dem Gewinn der siebten Deutschen Meisterschaft sowieso grenzenloser Jubel herrschte. Sektduschen auf dem Parkett der Wetzlarer Rittal Arena und eine lange Nacht sollten sich nach dem krönenden Abschluss einer überzeugenden Bundesligasaison für Mannschaft, Management und Freunde des Vereins anschließen, ehe in dieser Woche bereits die intensive Vorbereitung auf die Champions League Endrunde vom 30. April bis 2. Mai in der italienischen Hauptstadt Rom beginnt.
Die Videos mit Spielberichten und Stimmen zum Spiel sind über den youtube-Kanal unseres Partners plattform3de zu sehen.
Lahn-Dill: Richard Peter (18), Dirk Köhler (17), Joey Johnson (16), Michael Paye (12), Patricia Cisneros (2), Gesche Schünemann, Thomas Gundert, Kai Gerlach, Jan Kampmann (n.e.), Felix Schell (n.e.).
Zwickau: Mateusz Filipski (30/1 Dreier), Piotr Luszynski (12/1), Rostislav Pohlmann (12/1), Günther Mayer (5), Marcin Balcerowski (4), Mehmet Hayirli (2), Matthias Heimbach, Rainer Müller (n.e.), Frank Oehme (n.e.).
Fotos: Jörg Theimer / Fotogallerie unter: http://gute-blende.fotoportopro.de/gallery_show.php?gallery=840e7a6ecc86a2fc

RSV-Magazin Defense