Finale, Teil I: RSV Lahn-Dill will am Sonntag in Zwickau Grundstein legen

Duell gegen den Erzrivalen – Entscheidung fällt am 17. April in der Rittal Arena
Nach einem dreiviertel Jahr harter Arbeit steht für den RSV Lahn-Dill in den kommenden neun Tagen nun der Showdown um die deutsche Rollstuhlbasketball-Meisterschaft gegen den RSC-Rollis Zwickau an. Großes Ziel der Wetzlarer Rollis im Duell mit dem Titelverteidiger aus Sachsen ist es dabei, den Titel in diesem Jahr zurück aus Sachsen nach Mittelhessen zu holen. Der Grundstein dafür soll im ersten von zwei Endspielen am Sonntag um 14 Uhr in der Sporthalle auf dem Scheffelberg in Zwickau gelegt werden, bevor im Rückspiel am 17. April in der Wetzlarer Rittal Arena die endgültige Entscheidung fällt.
Erst vor zwei Wochen hat die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson eindrucksvoll den DRS-Pokal gegen die Zwickauer gewonnen und dies im Rahmen des Final Four sogar in der Höhle des sächsischen Löwen. Der damalige 86:48-Kantersieg hat in der Szene aufgrund seiner Deutlichkeit natürlich für Gesprächsstoff gesorgt, doch davon will sich RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nicht blenden lassen: „Der Pokalsieg ist abgehakt, auch wenn wir nun natürlich mit viel Selbstbewusstsein in dieses neue Duell gehen. Allerdings werden wir uns hüten Zwickau auch nur einen Millimeter zu unterschätzen“. Und in Bezug auf das entscheidende Rückspiel in der Rittal Arena nur sechs Tage nach dem Finale Nummer eins ergänzt der 38-Jährige: „Ich bin mir sicher, dass die Entscheidung in einem Duell zweier so starker Mannschaften erst im Rückspiel in Wetzlar fallen wird“.
Während die Zwickauer in der Vorbereitung auf die Endspielserie vor allem die Hürde haben, die hohe Pokalpleite mental aus den Köpfen zu bekommen, kämpft Zeltinger und seine beiden Assistenten Florian Leutheuser und Bruce Enns weiterhin mit einigen Personalsorgen. Fragezeichen stehen dabei besonders hinter dem Einsatz von Marco Zwerger, dessen Schulterverletzung bisher kein Training zuließ. Während er bereits im Pokalendspiel passen musste, arbeitet die medizinische Abteilung des RSV um Teamärztin Petra Michel-Leutheuser auch intensiv an der Genesung von US-Nationalspielerin Patricia Cisneros, die am vergangenen Wochenende im Halbfinalduell mit dem ASV Bonn bereits geschont wurde.
RSC-Spielertrainer Piotr Luszynski und seine Assistentin an der Bande, Dr. Manuela Krause, werden jedoch in den letzten beiden Wochen intensiv an der Aufarbeitung der hohen Niederlage im Pokalendspiel gearbeitet haben, um mit weiteren taktischen Varianten diesmal die dominante Verteidigung der Mittelhessen besser knacken zu können. Da dies im Cupfinale den Zwickauern kaum gelang, rechnet auch Zeltinger mit neuen Variationen auf die er und sein Trainerteam bereits im Vorfeld versuchen Antworten zu finden, um im Duell mit dem Gastgeber gerüstet zu sein.
Nach einem Abschlusstraining am Samstagmittag startet die RSV-Delegation am Vortag des Finales in Richtung Zwickau, bevor am Sonntag dann das erste Endspiel um den Titel 2010 steigt. Insgesamt werden dann auf dem Parkett der Sporthalle auf dem Scheffelberg elf A-Nationalspieler aus fünf Nationen stehen, die das ewige Duell zwischen den beiden Rivalen zu einem internationalen Ereignis werden lassen. Dabei spricht die sportliche Bilanz zwar eine deutliche Sprache zugunsten des RSV, doch in einem Finale geht das Rennen traditionell wieder bei null los. Und genau dies mussten die Wetzlarer gerade im vergangenen Jahr bitter erfahren. Auch hier gewannen sie zunächst souverän den DRS-Pokal, um nur eine Woche später in den beiden Endspielen um die Meisterschaft ein kleines Waterloo zu erleben. Doch 2010 scheint die Mannschaft nicht nur mental, sondern nach einer ausgiebigen Sommerpause für die meisten Nationalspieler auch physisch deutlich stärker zu sein wie im Vorjahr. Eine Antwort darauf wird jedoch erst das erste Finalspiel am Sonntag in Zwickau geben können.

RSV-Magazin Defense