79:50-Erfolg gegen den ASV Bonn – Finalspiele am 11. und 17. April
Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill hat die Fahrkarte für die beiden Endspiele um die deutsche Meisterschaft gebucht. Im zweiten und entscheidenden Halbfinale vor eigenem Publikum schlugen die Mittelhessen dabei den Kontrahenten ASV Bonn klar mit 79:50 (16:15/38:32/63:40) und zogen nach dem Hinspielsieg souverän ins Finale ein. Dort treffen die Wetzlarer Rollis nun erneut auf ihren Erzrivalen aus Zwickau, der sich in seinem Semifinale gegen München ebenfalls keine Blöße gab. Das erste von zwei Endspielen steigt bereits am kommenden Sonntag in Sachsen, das alles entscheidende Rückspiel findet dann am Sonntag, 17. April in der Wetzlarer Rittal Arena statt.
Die rund 750 Zuschauer in der August-Bebel-Sporthalle sahen dabei ein Duell zweier stark ersatzgeschwächter Teams, das bedingt durch das klare 83:54 aus dem Hinspiel bereits einen klaren Favoriten vor dem ersten Hochball hatte. RSV-Trainer Nicolai Zeltinger musste dabei auf den weiterhin an der Schulter verletzten Marco Zwerger sowie Patricia Cisneros verzichten, die seit dem Pokalfinale der Vorwoche an einer Handverletzung laboriert. Zeltingers Bonner Trainerkollege Martin Otto hatte es noch schwerer erwischt, musste er doch nach den Ausfällen von Sven Fischer und Alexander von Reth kurzfristig auch noch auf die verletzte Nationalspielerin Edina Müller verzichten.
Dennoch entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spiel, mit dem die Gastgeber jedoch zunächst nicht zufrieden sein konnten. Zwar lief der RSV-Motor in der Offensive bereits erfreulich rund, doch in der Verteidigung taten sich in dieser Phase viel zu viele Lücken auf, die der Gast aus dem Rheinland insbesondere über Nationalmannschafts-Center Thomas Becker immer wieder eiskalt und hochprozentig ausnutzten. So wogte die Partie zunächst über ein 8:4 (5.), 12:12 (7.) und 18:17 (12.) ausgeglichen hin und her. Zwar konnte sich der RSV immer wieder leicht absetzen, wie beim 25:19 (15.) durch den gut aufgelegten Thomas Gundert (elf Punkte in der ersten Halbzeit), doch Bonn behielt stets die Nerven und konterte nur wenig später wie beim 34:30 (19.) durch Tarik Cajo. Dem Gast war dabei anzumerken, dass er nichts mehr zu verlieren hatte, befreit aufspielen konnte und dabei gewillt war die Saison mit einem starken Auftritt in Wetzlar positiv abzuschließen.
Selbst nach der Pause bot sich bis zum 40:38 (22.) kein anderes Bild, ehe Fans und Mannschaft gleichermaßen nun den Turbo zündeten. Bis zum Ende des dritten Viertels zeigte sich nun ein RSV Lahn-Dill, der mit einem 23:2-Lauf den Bonner Kontrahenten binnen weniger Minuten knackte und das nun druckvolle und temporeiche Spiel in die erwarteten Bahnen lenkte. Hierfür zeichneten in dieser Phase in der Offensive insbesondere Michael Paye, Gesche Schünemann und mit sechs Zählern in Serie Kapitän Joey Johnson verantwortlich.
Nun war der Widerstand der ersatzgeschwächten Rheinländer geknackt und die gute Stimmung in der Halle schwappte emotional bereits in Richtung Finale über, das der frisch gebackene Pokalsieger und sechsfache deutsche Meister natürlich längst sicher hatte. In den Schlussminuten war es dann Youngster Felix Schell, der unter dem Bonner Korb mit acht Punkten den Endstand zum deutlichen 79:50-Erfolg sicherstellte.
Endspiele gegen Erzrivalen Zwickau – Entscheidung fällt in Rittal Arena
Nahezu gleichzeitig zog auch der langjährige Widersacher RSC-Rollis Zwickau durch einen 88:54-Erfolg über Halbfinalgegner USC München ins Finale ein, der nun am kommenden Wochenende in Sachsen und eine Woche später in Wetzlar Gegner der Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger sein wird. Bereits am Dienstag startet für das entscheidende Rückspiel am 17. April um 16 Uhr in der Wetzlarer Rittal Arena hierzu der Vorverkauf. Karten zum Einheitspreis von 10,- Euro sind dann im Ticketshop der Arena selbst, bei Karstadtsport in Gießen und natürlich in der Geschäftsstelle des RSV Lahn-Dill in der Wetzlarer Friedenstraße zu erwerben.
Lahn-Dill: Michael Paye (19), Thomas Gundert (15), Joey Johnson (14/1 Dreier), Gesche Schünemann (11/1), Felix Schell (8), Richard Peter (6), Dirk Köhler (4), Kai Gerlach (2), Jan Kampmann.
Bonn: Thomas Becker (21), Adam Lancia (14), Jan Haller (7/1), Tarik Cajo (6), Björn Lohmann (2), Jörg Hilger, Falk Osterhammel, Dietmar Raese.