Defensivleistung der Marke „Weltklasse“ – Richard Peter kaum zu stoppen
Der bisher sechsfache deutsche Pokalsieger RSV Lahn-Dill hat den Zwickauer Scheffelberg erobert und dies mit einer spielerischen Glanzvorstellung, die dem Team um Kapitän Joey Johnson nach der umjubelten Schlusssirene Lob und Anerkennung von allen Seiten einbrachte. Am Ende zeigte die Anzeigetafel im Endspiel des Final Four um den DRS-Pokal einen sensationellen 86:48 (24:15/46:22/65:37)-Erfolg für die Mittelhessen an, die in den zuvor gezeigten 40 Spielminuten den Finalgegner RSC-Rollis Zwickau teilweise demontierten.
„Das war die beste Defensivleistung die ich bisher gesehen habe“, zeigte sich zum Beispiel DRS-Vorstandmitglied Werner Otto aus Bonn tief beeindruckt von der Leistung des alten und nun siebenfachen Cupsiegers noch bevor um 15:45 Uhr Kapitän Joey Johnson den DRS-Pokal vor rund 150 mitgereisten Fans hoch halten konnte. „Gestern war ich noch sehr besorgt über unsere Defensivleistung, doch das was wir heute hier aufs Parkett gelegt haben war bombastisch, die vielleicht beste Defensive, die je ein RSV Lahn-Dill gezeigt hat“, fand auch RSV-Trainer Nicolai Zeltinger kaum Worte für die Vorstellung seiner Mannschaft und ergänzte: „Das alte Sprichwort, dass die ‚Defense’ Meisterschaften gewinnt macht mich natürlich auch hoffnungsfroh für unser noch größeres Ziel“.
Zu Beginn lieferten sich beiden Seiten dabei einen offenen Schlagabtausch, der bereits in der dritten Spielminute ein 8:8 produzierte. Hierbei hatte bereits Routinier Richard Peter mit sechs Punkten maßgeblichen Anteil und er sollte es auch sein, der im Auftaktviertel den Unterschied ausmachen sollte. Aus allen Lagen traf der 37-jährige Kanadier und hatte nach den ersten zehn Spielminuten bereits unglaubliche 16 Punkte erzielt.
Nach einem 5:0-Lauf zum 29:15 (12.) zu Beginn des zweiten Viertels stellte Zwickaus Trainerin Manuela Krause ihre Taktik um. Dieser Schachzug neutralisierte zunächst die Geschehnisse auf dem Parkett, doch dann hatte sich der Gast aus Hessen wieder auf die Sachsen eingestellt. Als Joey Johnson in der 18. Spielminute dann seinen ersten Dreier mit Ablauf der 24 Sekunden Angriffszeit zum 40:17 in die RSC-Reuse einschweben ließ, drohte dem Final Four Gastgeber gar ein Debakel.
Nach dem Seitenwechsel versuchte es der Lokalmatador dann mit der Brechstange. Kapitän Piotr Luszynski war dabei zweimal von jenseits der Drei-Punkte-Linie erfolgreich, doch eine dominante Reboundstatistik aus der vor allem Michael Paye immer wieder nervenstark seine Fastbreaks abschloss, ließen den Vorsprung immer weiter steigen. Kurzfristig nahm dann auch die Härte etwas zu und einige kleine Rangeleien im ansonsten absolut fairen 27. Endspiel um den Pokal standen im Mittelpunkt.
Doch spätestens nach dem 71:39 (32.) war die Messe gelesen, Zwickau musste sich mit der bitteren Niederlage abfinden, während die strahlenden Gesichter und die Jubelszenen auf der RSV-Bank kaum noch Grenzen kannten. Am Ende gewann der RSV Lahn-Dill damit in seinem zehnten Pokalfinale den insgesamt siebten Titel in diesem Wettbewerb und den insgesamt 17. in der Vereinsgeschichte, die nach diesem Spiel ein erneutes Highlight verzeichnen darf.
Zwickau: Piotr Luszynski (17/3 Dreier), Mateusz Filipski (15/1), Rostislav Pohlmann (11), Marcin Balcerowski (3), Mehmet Hayirli (2), Matthias Heimbach, Günther Mayer, Rainer Müller, Frank Oehme (n.e.).
Lahn-Dill: Richard Peter (28), Michael Paye (27), Joey Johnson (16/2), Dirk Köhler (8), Patricia Cisneros (4), Thomas Gundert (3), Gesche Schünemann, Kai Gerlach (n.e.), Jan Kampmann (n.e.), Marco Zwerger (n.e.).