Klarer 70:36-Auswärtssieg – Kai Gerlach erneut Topscorer
Am 16. Spieltag hat Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill mit einem Erfolg beim RSC Osnabrück das Schicksal des Ligakonkurrenten aus Niedersachsen endgültig besiegelt. Bereits nach den Ergebnissen des Samstags waren die Hoffnungen der Osnabrücker auf eine Rettung zwar schon gen null gesunken, doch nun ist es amtlich: Die 36:70 (11:16/22:33/29:55)-Niederlage gegen die Mittelhessen führt den RSC in die zweite Bundesliga. Überragender Akteur auf Seiten des Tabellenführers aus Wetzlar war dabei einmal mehr Eigengewächs Kai Gerlach, der mit 20 Punkten und zehn Rebounds sogar ein so genanntes „double-double“ erzielte.
„Kai hat erneut auf ganzer Linie überzeugt, so dass wir nach dem Ausfall von Joey Johnson auch noch Dirk Köhler ein wenig schonen konnten“, so Trainer Nicolai Zeltinger nach Spielende zu der gute Leistung des 22-jährigen Biebertalers, der zudem mit einer Trefferquote von 75 Prozent aufwarten konnte.
Mit der erneut ungewöhnlichen Anfangsformation Cisneros, Gerlach, Köhler, Paye und Zwerger in der Sporthalle am Goethering gestartet, lagen die Gäste aus Mittelhessen schnell mit 14:4 (5.) in Front, ehe der Gastgeber über seine beiden niederländischen Nationalspieler Mustafa Korkmaz und Bert Freriks besser ins Spiel fand. Aus einem 11:23 (14.) machten die Niedersachsen so ein 17:23 nur zwei Spielminuten später. Der RSV, bereits frühzeitig mit frischem Personal in Person von Richard Peter und Gesche Schünemann und wenig später auch mit Thomas Gundert auf dem Parkett stehend, ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Eine kurze Auszeit und schon war es Youngster Felix Schell, der Ende des zweiten Spielviertels mit sechs Punkten in Serie zum 33:22 schnell alle Hoffnungen des Gastgebers auf eine so dringend benötigte Sensation zunichte machte.
Nach dem Seitenwechsel folgte dann sogar die stärkste Phase der Ligaprimus, der mit einem schnellen 10:0-Lauf weiter enteilte. Gleichzeitig sank nun auch die Wurfquote bei Freriks und Korkmaz, die zwar zu den Aktivposten ihres Teams gehörten, aber mit 31 und 29 Prozent Trefferquote an diesem Tag auch nicht die nötigen Impulse für einen Überraschungscoup geben konnten. Die Gäste wechselten weiter munter durch, brachten dabei alle zehn Akteure zum Einsatz und kamen so letztendlich zu einem auch in dieser Höhe verdienten Erfolg.
Während für die Osnabrücker durch die eigene Niederlage, wie auch die der Kölner beim HSV nun keine Rettung mehr besteht, empfangen die Wetzlarer Rollis am kommenden Samstag die Trier Dolphins. Im letzten Heimspiel der regulären Hauptrunde dürfte dann erstmals seit vielen Wochen wieder der gesamte elfköpfige Kader zur Verfügung stehen, auch wenn Trainer Zeltinger und sein Assistent Bruce Enns nach Spielende bereits einvernehmlich von einer homogenen Teamleistung auch ohne Kapitän Johnson sprachen, der am Dienstag von seiner Nationalmannschaft aus Kanada zurückerwartet wird.
Osnabrück: Bert Freriks (13), Mustafa Korkmaz (13/1 Dreier), Paul Toes (4), Konstantinos Tsatsoulis (2), Dennis Nohl (2), Rainer Happeck (2), Bernd Hüsemann, Andre Jörling.
Lahn-Dill: Kai Gerlach (20), Michael Paye (19), Dirk Köhler (8), Felix Schell (6), Marco Zwerger (6), Thomas Gundert (5), Richard Peter (4), Patricia Cisneros (2), Jan Kampmann, Gesche Schünemann.