117:70-Festival beim Erfolg an der Mosel – Johnson und Paye erzielen 66 Punkte
Die letzte Dienstreise des Jahres 2009 wurde für Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill zu einem wahren Offensivfestival. Mit einem spektakulären 117:70 (31:17/55:29/86:53)-Auswärtssieg beim bisherigen Überraschungsteam Trier Dolphins feierten die Rollis aus Wetzlar nicht nur einen Kantersieg, sondern sicherten sich zugleich vorzeitig die Herbstmeisterschaft. Überragende Akteure auf Seiten der Gäste waren dabei US-Pointguard Michael Paye und der kanadische Kapitän Joey Johnson, die zusammen 66 Punkte zum rekordverdächtigen Auftritt an der Mosel beisteuerten.
Bereits von der ersten Sekunde der Partie an entwickelte sich ein schneller und munterer Schlagabtausch der beiden Kontrahenten auf dem Trierer Wolfsberg. Zunächst konnte der gastgebende Tabellendritte der RBBL dabei die Begegnung über das frühe 4:4 (1.) bis zum 17:21 (8.) durchaus offen gestalten. Doch während der Tabellenführer aus Mittelhessen dieses Niveau auch in der Folge halten konnte, bauten die Trierer deutlich ab. Ein Dreier von Michael Paye und fünf Punkte in Serie von Joey Johnson schraubten so das Ergebnis schnell auf 29:17 (9.) für den RSV, der so noch im ersten Viertel auf die Siegerstraße einschwenkte.
Riss bei den Wetzlarer Rollis zuletzt nach einem starken Auftaktviertel des Öfteren etwas der Faden, war dies am 8. Spieltag diesmal nicht der Fall. So war Gesche Schünemann im zweiten Viertel gerade einmal fünf Sekunden auf dem Parkett ehe ihr erster Distanzwurf zum 35:17 (11.) im Korb der Dolphins einschlug. In der weiteren Folge der Partie war es dann auch die Nationalspielerin, die sich neben den beiden vor Spielfreude nur so strotzenden Johnson und Paye, ein Extralob ihres Trainers Nicolai Zeltinger verdiente.
Nach dem Seitenwechsel waren dann die Zwischenstände 68:33 (23.), 80:40 (26.) und 90:55 (32.) die weiteren Stationen auf dem Weg zur 100-Punkte-Schallmauer. Diese fiel dann bereits 4:28 Minuten vor der Schlusssirene erneut durch Schünemann. Doch wer nun glaubte, dass sich der RSV Lahn-Dill an diesem Tag damit bereits begnügen würde sah sich getäuscht. In den letzten Minuten schraubten so Felix Schell, Thomas Gundert und Jan Kampmann das Resultat noch bis auf stolze 117 Zähler nach oben. Trotz dieses berauschenden Spiels und durchaus angetan über die Offensivleistung seiner Mannschaft fand Trainer Zeltinger aber auch einige kritische Worte zur eigenen Vorstellung in der Defensive, die insbesondere Triers Scharfschütze Dirk Passiwan zu 42 Punkten animierte. Der Trierer Topscorer ist zurzeit in einer bestechenden Form, wobei ihm diesmal lediglich sein südafrikanischer Teamkollege Mpho Gift Mooketsi positiv zur Seite stehen konnte.
Die rund 30 mitgereisten RSV-Fans unter den rund 400 Besuchern in der Sporthalle Wolfsberg sahen dabei den ersten 100-Punkte-Hattrick des RSV Lahn-Dill in der Bundesligageschichte, nachdem auch in den beiden Spielen der Vorsaison beim 100:39 und 102:35 diese Marke fiel. Gleichzeitig war der Erfolg bei den Dolphins die Einstellung des eigenen Bundesligarekordes mit 117 Punkten, nachdem man bereits im April 2005 den damaligen Absteiger aus Ludwigshafen mit 117:38 abfertigte. Dabei fehlten an diesem Samstag mit Marco Zwerger, der die Reise an die Mosel erst gar nicht antreten konnte, und Center Kai Gerlach gleich zwei Spieler grippebedingt.
Trier: Dirk Passiwan (42/3 Dreier), Sascha Gergele (8), Mpho Gift Mooketsi (8), Viktor Hammerschmidt (6), Sebastian Quare (6), Frank Doesgen, Edwin Klein, Dirk Schmitz, Peter Schwickert, Florian Ewertz (n.e.).
Lahn-Dill: Michael Paye (36/1), Joey Johnson (30), Richard Peter (18), Gesche Schünemann (12), Dirk Köhler (9), Thomas Gundert (4), Felix Schell (4), Patricia Cisneros (2), Jan Kampmann (2).