3.900 Zuschauer: RSV Lahn-Dill rockt die Rittal Arena

91:82-Heimsieg über Erzrivalen RSC-Rollis Zwickau
Nach der Schlusssirene sah man bei Mannschaft, Fans und Verantwortlichen des Rollstuhlbasketball-Bundesligisten RSV Lahn-Dill allenthalben nur strahlende Gesichter. Nicht nur, dass bereits eine halbe Stunde vor Spielbeginn die Wetzlarer Rittal Arena mit 3.900 Zuschauern komplett ausverkauft war, am Ende setzte die Mannschaft des amtierenden deutschen Pokalsiegers mit einem 91:82 (23:25/46:42/70:60)-Erfolg über den RSC-Rollis Zwickau dem rundherum gelungenen Sonntag die Krone auf.
Dabei sah es zumindest sportlich am Anfang gar nicht nach einem souveränen Erfolg der Mittelhessen aus, nachdem der tschechische Routinier Rostislav Pohlmann in der vierten Spielminute bereits seinen zweiten Dreier in die RSV-Reuse einschweben ließ und seine Farben dadurch mit 12:5 in Führung brachte. Doch der Gastgeber um sein nordamerikanisches Quartett ließ sich durch die drangvolle Anfangsphase der Sachsen nicht aus der Ruhe bringen und hatte beim 15:16 (7.) und 21:22 (8.) bereits wieder den Anschluss hergestellt.
Dem Kanadier Richard Peter war es letztendlich vergönnt mit seinen Punkten drei und vier zum 32:31 (15.) die erste Führung des RSV Lahn-Dill seit der Anfangsminute zu erzielen. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch der beiden besten deutschen Teams, die den begeisternd mitgehenden Zuschauern ein wahres Spitzenspiel boten.
Die entscheidende Phase sollte dann Mitte des dritten Viertels kommen, als die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson und dem vor Spielfreunde nur so sprühenden US-Pointguard Michael Paye binnen drei Spielminuten ein 55:52 (25.) in ein 66:54 (28.) verwandelte. Von diesem Rückstand schien sich der Kontrahent aus Zwickau, der noch vor sieben Monaten in Wetzlar den Titel 2009 im entscheidenden Playoff-Finale gewann und dem RSV damit ins Herz traf, nicht mehr zu erholen.
Erst nach dem 85:69 (37.), als die vermeintliche Vorentscheidung zugunsten der entschlossen und aus einem Guss auftretenden Wetzlarer Rollis gefallen schien, kam der Meister zurück ins Spiel. Mit drei Dreiern binnen 180 Sekunden verkürzte Zwickau zwar noch einmal auf 82:89 (39.), während sich foulbedingt die Reihen durch RSV-Akteur Richard Peter und Zwickaus Rostislav Pohlmann lichteten. Doch unberührt von drei Auszeiten in der Schlussminute schwebte der RSV Lahn-Dill, getragen von der RBBL-Rekordkulisse von 3.900 Zuschauern, längst der erfolgreichen Revanche gegen den letztjährigen Playoff-Finalgegner entgegen.
Neben den beiden Topscorern Paye und Peter war es vor allem die Lufthoheit von unglaublichen 39:16-Rebounds die an diesem Tag den Unterschied machte zwischen den beiden besten deutschen Teams. Bedingt durch ein fantastisches mittelhessisches Sportfest in der Rittal Arena waren die strahlenden RSV-Gesichter an diesem Tag mehr als verständlich. Und als dann nach dem zweiten Duell zwischen Hessen und Sachsen auch noch der TV Hüttenberg in die freudestrahlende Trunkenheit einstimmte, nachdem dieser mit 27:26 über Concordia Delitzsch triumphierte, war der Traumsonntag der Gastgeber perfekt.
Lahn-Dill: Michael Paye (31), Richard Peter (23), Joey Johnson (18), Dirk Köhler (9), Patricia Cisneros (4), Kai Gerlach (2), Gesche Schünemann (2), Marco Zwerger (2), Thomas Gundert, Jan Kampmann (n.e.), Felix Schell (n.e.).
Zwickau: Mateusz Filipski (24/2 Dreier), Piotr Luszynski (24/2), Rostislav Pohlmann (16/3), Marcin Balcerowski (6), Mehmet Hayirli (4), Matthias Heimbach (4), Günther Mayer (4), Rainer Müller (n.e.).
Fotos vom Spiel unter http://gute-blende.fotoportopro.de.

RSV-Magazin Defense