64:47-Erfolg über Mainhatten Skywheelers – Dirk Köhler überragend
Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill hat das Hessenderby gegen die Mainhatten Skywheelers für sich entschieden und damit die Generalprobe für das Topspiel am nächsten Wochenende gegen den Erzrivalen Zwickau bestanden. Dabei entwickelte sich vor rund 800 Zuschauern ein kampfbetontes und intensives Spiel, das sich erst im vierten und letzten Viertel zugunsten der Mittelhessen entschied. Überragender Akteur auf Seiten der Wetzlarer war dabei Center Dirk Köhler, der mit 23 Punkten nicht nur Topscorer der Partie war, sondern auch 15 Rebounds zu einem so genannten „Double-Double“ erzielen konnte.
Von Beginn an zeigte sich, dass die Frankfurter ihre gesamte Physis in die Waagschale warfen, um gegen den Favoriten bestehen zu können. Zwar führte die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson schnell mit 8:3 (4.) und 14:5 (8.), doch ab dem Ende des Auftaktviertels lief auch der Motor der Frankfurter deutlich runder. „Dass Frankfurt uns einen kampfbetonten Fight liefern würde, damit haben wir gerechnet, das hohe Tempo der Gäste hat uns jedoch teilweise in arge Bedrängnis gebracht“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger zu einem Spiel, dass sicher kein Basketball auf höchstem Niveau bot, dafür aber äußerst kämpferisch und mit den nötigen Emotionen eines Derbys gespickt war.
So fanden die Skywheelers, wie sich der altehrwürdige RSC Frankfurt seit dem Sommer nennt, nach dem 8:19 (11.) deutlich besser ins Spiel und verkürzten bis Mitte des zweiten Viertels auf 18:23 (15.). Während sich der RSV dabei ganz darauf konzentrierte Nationalspieler Lars Lehmann und Youngster Johannes Hengst zu kontrollieren, handelte sich insbesondere Andreas Kress ein dickes Kompliment von Zeltinger ein: „Seine Aktionen haben uns einige Male sehr weh getan, er hat eine sehr starke Leistung gezeigt.“ Auf der eigenen Seite war es dagegen Routinier Dirk Köhler, der immer wieder glänzte, während die gesamte Mannschaft im Abschluss nicht immer hochprozentig agierte und viele vermeintlich einfache Punkte sträflich ausließ.
Nach dem Seitenwechsel erwarteten nun viele Besucher in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle, dass der Gastgeber im zweiten Abschnitt schnell versuchen wird eine Entscheidung zu erzwingen. So sah es dann beim 46:34 (27.) durch Kai Gerlach auch zunächst aus, ehe die Frankfurter kurz vor Ende des dritten Viertels ihre stärkste Phase hatten und Punkt für Punkt bedrohlich aufkamen. Während den Lahn-Dillern bis zur Sirene nichts mehr gelang, erzielten die Skywheelers acht Zähler in Serie und urplötzlich stand es nur noch 46:42 für die Hausherren. Die Zuschauer waren dabei schon längst zum sechsten Mann geworden und so entwickelte sich neben dem kampfbetonten Duell der beiden besten hessischen Mannschaften auch eine stimmgewaltige Atmosphäre in der Heimstätte der Wetzlarer Rollis.
Was nach dem Seitenwechsel noch ausblieb, folgte dann jedoch zu Beginn des Schlussviertels. Urplötzlich, als wenn der zuvor starke Kontrahent kaum noch auf dem Parkett stehen würde, rollte nun der RSV-Express. Mit einem Drei-Punkte-Spiel zum 49:42 (31.) läutete Dirk Köhler einen 15:0-Lauf ein, der das Spiel nun binnen weniger Minuten entschied. „Für uns war es im Hinblick auf das Duell mit Zwickau sehr wichtig, dass wir dieses Spiel so dominant beendet haben. Im Schlussviertel hat sich eine Gewinnermentalität gezeigt, die wir auch am kommenden Sonntag in der Rittal Arena benötigen, um gegen Zwickau zu bestehen“, so RSV-Trainer Zeltinger.
Bilder vom Spiel unter: http://gute-blende.fotoportopro.de/gallery_show.php?gallery=4ffe3701dc6f3f02.
Am kommenden Sonntag kommt es damit nicht nur zum inoffiziellen Supercup zwischen dem Meister aus Zwickau und dem Pokalsieger aus Wetzlar, sondern auch zum Duell der beiden einzig ungeschlagenen Teams in der RBBL. Schauplatz wird dabei für den RSV Lahn-Dill erstmals die Wetzlarer Rittal Arena sein, wo die Rollis zusammen mit dem TV Hüttenberg ein mittelhessisches Sportfest feiern wollen, für das beide befreundete Vereine bereits über 2.500 Tickets abgesetzt haben.
Lahn-Dill: Dirk Köhler (23), Richard Peter (11), Michael Paye (10), Joey Johnson (6), Marco Zwerger (4), Patricia Cisneros (2), Kai Gerlach (2), Thomas Gundert (2), Felix Schell (2), Gesche Schünemann (2), Jan Kampmann (n.e.).
Frankfurt: Sebastian Wolk (17), Andreas Kress (13), Lars Lehmann (8), Nora Schratz (6), Johannes Hengst (3), Silke Bleifuß, Kenon Kahsai, Jörg Wycisk.