RSV Lahn-Dill schließt die Hauptrunde in Osnabrück mit Licht und Schatten ab

Center Dirk Köhler mit starker Leistung – Halbfinalgegner heißt nun ASV Bonn
Mit einem weiteren Sieg, der allerdings viel Licht und Schatten gezeigt hat, so Trainer Nicolai Zeltinger, hat der RSV Lahn-Dill die Hauptrunde in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) abgeschlossen. Bester Akteur war dabei Center-Routinier Dirk Köhler, der mit 18 Punkten und 12 Rebounds zur zentralen Figur avancierte. Durch den 74:46 (28:6/41:20/62:30)-Erfolg beim RSC Osnabrück blieb die Mannschaft um Kapitän Joey Johnson in den 18 Hauptrunden-Begegnungen ungeschlagen und geht somit am 7. und 21. März als Ligaprimus in das Playoff-Halbfinale gegen den ASV Bonn.
„Wir haben zwei Spielviertel lang ein hervorragendes Spiel abgeliefert, aber in den anderen zwei Vierteln war zum Teil arg der Wurm drin“, fasste RSV-Trainer Zeltinger die Phasen von Licht und Schatten im Spiel seiner Mannschaft als allerdings „nicht so dramatisch“ zusammen. Gestartet ist der Tabellenführer in der Osnabrücker Sporthalle am Goethering dabei wie die Feuerwehr, führte nach sieben Spielminuten bereits 18:2 und schloss den ersten Spielabschnitt mit 28:6 ab. Doch insbesondere die Trefferqoute, im ersten Viertel noch bei über 70 Prozent lag, konnte im weiteren Verlauf der Partie nicht auf diesem hohen Niveau gehalten werden.
Bis dahin hatte sich der RSV Lahn-Dill allerdings hervorragend auf den Kontrahenten eingestellt, der im Hinspiel die Mittelhessen noch an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Ihr damaliger Überflieger, der niederländische Nationalspieler Mustafa Korkmaz, war mit einer auf ihn zugeschnittenen Verteidigung praktisch zur Wirkungslosigkeit verdammt und verzeichnete am Ende eine magere Trefferquote von nur 25 Prozent bei sechs Ballverlusten. Bis zum 37:8 (16.) schienen die Gäste aus Mittelhessen im zweiten Viertel lediglich in der Offensive einen Gang zurückgeschaltet zu haben, doch in der Defensive agierte die Truppe aus Wetzlar zunächst weiter dominierend. Ein 4:12 aus RSV-Sicht in den letzten vier Minuten vor der Pause ließ aber erstmals die Gefährlichkeit des Gastgeberteams um Bundestrainer Frits Wiegmann aufblitzen und Konzentrationslücken beim Gast erkennen.
Doch bereits nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Startformation der Wetzlarer Rollis mit dem nordamerikanischen Trio Johnson, Michael Paye und Richard Peter, sowie den beiden deutschen Nationalspielerin Annika Zeyen und Dirk Köhler wieder souverän. Insbesondere Center Köhler lieferte vor den Augen des Bundestrainers einen souveränen Leistungsbeweis ab, dem der Gastgeber physisch nichts entgegenzusetzen hatte. In den letzten zehn Spielminuten jedoch schien die Mannschaft um Topscorer Köhler allerdings mit den Gedanken schon bei den Halbfinal-Spielen zu sein, die in der kommenden Woche beginnen. Ganze sechs Spielminuten blieb der stärkste Angriff der Liga ohne ein einziges Pünktchen, während Osnabrück bis auf 38:62 (36.) aufschloss. Trainer Nicolai Zeltinger nahm nach Spielende dabei insbesondere seine Bankspieler in die Pflicht: „In den nun auf uns zukommenden entscheiden Spielen muss das gesamte Team Verantwortung übernehmen, dies können wir, haben es heute allerdings nicht gezeigt“.
Am kommenden Samstag um 16 Uhr tritt der RSV Lahn-Dill nun im Halbfinale beim ASV Bonn an, dessen Niederlage in Frankfurt am Samstag von einer fast zehnköpfigen Delegation der Wetzlarer beobachtet wurde. Bonn verspielte dabei erst in den letzten Minuten seine Chancen, im Semifinale dem bisher ungeschlagenen Titelverteidiger aus dem Weg zu gehen. Das entscheidende Rückspiel um den Einzug in das Finale um die deutsche Meisterschaft steigt dann am 21. März um 19:30 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle. Im zweiten Halbfinale treffen der RSC Frankfurt und Pokalsieger RSC-Rollis Zwickau aufeinander.
Osnabrück: Ronald Röttel (14), Mustafa Korkmaz (12), Brian Roberts (10), Jens Schürmann (6), Paul Toes (4), Bernd Hüsemann, Konstantinos Tsatsoulis.
Lahn-Dill: Dirk Köhler (18), Michael Paye (14), Richard Peter (13), Gesche Schünemann (11/1), Joey Johnson (10), Annika Zeyen (4), Thomas Gundert (2), Felix Schell (2), Kai Gerlach, Jan Kampmann, Marco Zwerger.

RSV-Magazin Defense