Sicherer 75:53-Auswärtssieg gegen USC-Rumpfteam – Paye und Peter Topscorer
Mit einer „ordentlichen Leistung“, so Trainer Nicolai Zeltinger, ist Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill am Samstagabend in das neue Sportjahr 2009 gestartet. Der Herbstmeister feierte dabei einen sicheren 75:53 (21:14/40:24/50:40)-Erfolg beim USC München und festigte dabei seine Tabellenführung in der RBBL. Beste Schützen auf Seiten der Wetzlarer Rollis waren an der Isar US-Pointguard Michael Paye und sein kanadischer Teamkollege Richard Peter, die beide jeweils 20 Punkte zum Auswärtserfolg am 11. Spieltag beisteuerten.
„Nach der insbesondere für unsere Nationalspieler wichtigen Weihnachtspause wollen wir uns nun Schritt für Schritt Richtung Endphase weiterentwickeln und der erste Schritt hier in München war ein sehr ordentlicher Schritt“, so Zeltinger nach der Schlusssirene in der Fischer-von-Erlach-Sporthalle der bayrischen Landeshauptstadt. Gesehen hatte der sportliche Leiter dabei einen Blitzstart seiner Mannschaft, die bereits nach drei Spielminuten mit 8:0 in Führung lag. Erst nach zwei Freiwurfpunkten der schwedischen Auswahlspielerin Johanna Welin kam der Gastgeber besser in die Partie und konnte in der Folge das erste Spielviertel ausgeglichen gestalten.
Zu mehr reichte es für den Rekordmeister aus München an diesem Spieltag jedoch nicht mehr. Zwar hatte sich der USC für die Rückrunde in der RBBL viel vorgenommen und legte zwischen den Jahren auch keinerlei Trainingspause ein, doch leider musste der Gastgeber verletzungs- und krankheitsbedingt zum Jahresauftakt gleich auf drei Spieler verzichten: Markus Haberkorn, Sebastian Magenheim und Benjamin Schlabach fielen kurzfristig aus. So konnte der Gastgeber in der Folge nicht das abrufen, was er sich gerade in heimischer Halle gegen den amtierenden Meister vorgenommen hatte. Nachdem die RSV-Defensive nach der ersten Viertel auch USC-Center Stefan Markus besser unter Kontrolle brachte, zog der Favorit aus Mittelhessen auch dadurch bedingt bis zur Halbzeitpause bereits bis auf 16 Punkte Differenz davon und sorgte so für eine frühe Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel jedoch war vom druckvollen Spiel der Gäste erst einmal nicht mehr viel zu sehen. Startete der RSV in die ersten beiden Spielabschnitte offensiv noch durchschlagskräftig, herrschte nun im dritten Viertel Flaute unter dem Korb der Münchner. Diese wiederum nutzten die Schwächephase des Tabellenführers eiskalt aus und kamen nun insbesondere über Ben Döring zu eigenen Punkten, die den vermeintlich komfortablen Vorsprung des RSV Lahn-Dill Schritt für Schritt schmelzen ließen. In der 33. Spielminute war die USC-Mannschaft von Trainer Peter Schadt sogar bis auf Zwischenstand von 44:52 heran gekommen, ehe US-Nationalspieler Michael Paye mit zwei wichtigen Dreiern zur rechten Zeit seine Mannschaft wieder wachrütteln konnte.
Urplötzlich spielte der hessische Gast wieder druckvoll und meisterlich auf und machte mit einem 14:0-Lauf alle Hoffnungen der Münchner binnen vier Minuten zunichte. Das 44:66 (37.) aus Sicht des USC war dann zugleich die Entscheidung in der Partie, die Nicolai Zeltinger zu dem Fazit veranlasste: „Wir haben gesehen woran es noch hapert, aber gerade unsere Starting Five hat gezeigt, auf welchem Niveau wir spielen können“. Zeltinger bezog sich dabei insbesondere auf die niedrige Fehlerquote im Spiel und die gute Abstimmung, was auch von insgesamt 14 Assists im RSV-Spiel statistisch gestützt wurde. Mit diesem Erfolg verteidigte der sechsfache Meister seine Tabellenführung in der RBBL vor dem Erzrivalen aus Zwickau, der nur 70 Kilometer weiter nordwestlich in Augsburg zur selben Zeit einen 101:42-Erfolg beim Aufsteiger feierte. Mit den Ex-Wetzlarern Birgit Meitner und Markus Legath ist der SV Augsburg nun am kommenden Samstag Gast in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
München: Ben Döring (16), Stefan Markus (14), Benjamin Ryklin (13), Florian Fischer (4), Maximilian Grubmüller (2), Uli Schmölz (2), Johanna Welin (2), Sercan Ismail.
Lahn-Dill: Michael Paye (20/2 Dreier), Richard Peter (20), Joey Johnson (17), Dirk Köhler (8), Annika Zeyen (4), Marco Zwerger (4), Kai Gerlach (2), Thomas Gundert, Jan Kampmann, Felix Schell, Gesche Schünemann.