Licht und Schatten gegen Zweitligist SGK Heidelberg – Im Halbfinale wartet der RSC Frankfurt
Mit einer nur phasenweise überzeugenden Leistung hat sich Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill durch ein 90:49 (24:12/43:33/64:31) im Viertelfinale bei der SGK Heidelberg für das Final-Four um den DRS-Pokal qualifiziert. Gegen den Zweitligisten vom Neckar konnten die Domstädter jedoch erst nach dem Seitenwechsel für vorweihnachtlich Stimmung der mitgereisten Fans sorgen.
Zunächst sah es im Heidelberger Sportzentrum Süd nach einem souveränen Auftritt der Wetzlarer Rollis aus. Bis zum 20:6 (6.) zog der fünfmalige Pokalsieger aus der Domstadt davon und hatte sich zudem bestens auf Heidelbergs gefährlichsten Schützen André Hopp eingestellt. Bis zum Seitenwechsel hatte der mit einer Doppellizenz für seinen Stammverein spielende Youngster keinen einzigen Punkt erzielen können und blieb mit lediglich sechs Zähler am Ende deutlich unter seinem Schnitt.
Dennoch sollte in den folgenden zwölf Minuten den rund 50 mitgereisten RSV-Fans der Atem stocken. Mit Treffern aus der Halbdistanz brachte SGK-Aufbauspieler Ivica Jozic seine Mannschaft ins Spiel zurück. Gemeinsam mit dem aus Pforzheim an den Neckar gewechselte Benny Lenatz verkürzte der 36jährige Routinier den Abstand von Minute zu Minute. Und als Jozic schließlich in der 17. Spielminute seine Farben auf vier Punkte an den RSV Lahn-Dill heranbrachte (37:33), lag die Sensation in der Luft.
„Wir haben gut angefangen, und was dann bis zum Ende des zweiten Viertels folgte, war schlichtweg schlecht“, fand RSV-Coach Nicolai Zeltinger in der folgerichtig genommenen Auszeit drastische Worte für den Auftritt seiner Schützlinge. Mit zwei Fastbreak-Treffern war es dem nun stark aufspielenden Marco Zwerger vorbehalten, dem fünfmaligen Pokalsieger von der Lahn zur Pause einen angesichts des Spielverlaufs schmeichelhaften Zehn-Punkte-Vorsprung zu verschaffen.
Diesem Weckruf folgte nach dem Seitenwechsel die stärkste Phase des RSV Lahn-Dill. Die RSV-Defense zeigte sich nun absolut sattelfest gegen die bis dahin überragenden Heidelberger Jozic und Lenatz und baute den Vorsprung im Eiltempo aus (35:50, 13.), und gegen Ende des dritten Spielabschnitts hatten Kai Gerlach und Thomas Gundert mit sechs Punkten in Folge die Weichen für den RSV-Express endgültig in Richtung Final-Four gestellt (64:41, 29.).
Topscorer Michael Paye (25 Punkte) war es schließlich vorbehalten, den RSV Lahn-Dill mit zwei verwandelten Freiwürfen zu einem letztendlich standesgemäßen 90:49-Sieg zu schießen, für den auch der Wetzlarer Trainer Nicolai Zeltinger versöhnliche Worte fand: „Das war heute sicherlich keine Glanzleistung. Aber unsere ‚Bankspieler’ haben das Spiel heute rumgerissen, nachdem wir am Anfang ungewohnte Schwächen gezeigt haben. Mit Hinblick auf das schwere Programm im kommenden Jahr ist das eigentlich ein gutes Zeichen“.
Im Final-Four, der Endrunde um den DRS-Pokal, trifft der RSV Lahn-Dill nun am 28. März 2009 in einer Neuauflage des Hessenderbys auf den RSC Frankfurt. Das Team des früheren RSV-Guards und -Trainers Stefan Donner hatte sich in seinem Halbfinale beim RSC Osnabrück mit 70:65 durchgesetzt. Im zweiten Halbfinale trifft der Titelverteidiger RSC Zwickau auf den ASV Bonn. Die Sachsen hatten gegen den USC München wenig Mühe, ein klares 79:47 herauszuspielen. Mit 78:56 unerwartet deutlich fiel auch der Sieg des ASV Bonn gegen den Lokalrivalen aus. Zu einer Neuauflage des Vorjahresfinales, das für den RSV Lahn-Dill eine bittere 84:85-Niederlage im Verlängerungskrimi gegen den RSC Zwickau brachte, ist folglich erst im Finale möglich.
Heidelberg: Ivica Jozic (17), Benjamin Lenatz (11), Uwe Burkart (9), Johannes Ernst (6), André Hopp (6), Matthias Fichtner, Thomas Gumpert, Talat Kaya, Benjamin Scherke, Stefanie Wilke.
Lahn-Dill: Michael Paye (25/1 Dreier), Dirk Köhler (14), Kai Gerlach (10), Marco Zwerger (10), Thomas Gundert (9), Gesche Schünemann (7), Joey Johnson (6), Jan Kampmann (5), Felix Schell (2), Annika Zeyen (2).
DRS-Pokal Viertelfinale
RSC Osnabrück – RSC Frankfurt 65:70
SGK Heidelberg – RSV Lahn-Dill 49:90
ASV Bonn – Köln 99ers 78:56
RSC Zwickau – USC München 79:47
Final-Four am 28. und 29. MärzHalbfinalspiele am 28. März 2009
ASV Bonn – RSC Frankfurt
RSV Lahn-Dill – RSC Zwickau
Finale am 29. März 2009
Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2