Beim Wiedersehen mit Schratz und Donner geht es um die Herbstmeisterschaft
Am achten Spieltag der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) steht das Hessenderby zwischen dem gastgebenden RSC Frankfurt und Tabellenführer RSV Lahn-Dill auf dem Programm. Startschuss für das Topspiel zwischen dem Tabellendritten und dem Ligaprimus aus Wetzlar ist am Samstag um 17 Uhr in der Frankfurter Wilhelm-Merton-Sporthalle. Für den sechsfachen deutschen Meister aus Mittelhessen ist das Duell mit dem zweiten hessischen Team dabei mehr als nur ein typisches Derby, stehen mit Nora Schratz und Trainer Stefan Donner doch zwei langjährige RSV-Akteure im Kader des RSC Frankfurt.
Die Mannschaft des Lahnauer Trainers gehört dabei zu den engsten Verfolgern des ungeschlagenen Tabellenführers aus Wetzlar, der sich erst am vergangenen Wochenende mit einem Auswärtssieg in Zwickau eine gehörige Portion Selbstbewusstsein erarbeitet hat. Mit nur einer Niederlage rangieren die Frankfurter hinter den Mittelhessen punkt- und korbgleich mit den Sachsen auf den Rängen zwei und drei. Beim ersten Blick überrascht dies ein wenig, verließ doch im Sommer mit Nationalspieler Andre Bienek eine der zentralen Figuren das Team in Richtung USA. Zudem wanderten der Hüttenberger Thomas Dürl (nach Jena) und Österreichs Nationalspieler Thomas Holzreiter (nach Wien) ab, während mit dem Nachwuchscenter Johannes Hengst aus Osnabrück lediglich ein Neuzugang zu Buche schlug. Inzwischen hat Trainer Donner das Team allerdings mit zwei Doppellizenz-Zugängen verstärkt. Neben Jens-Eicke Albrecht aus Gotha ist vor allem Heike Friedrich aus Aschaffenburg dabei nicht zu vernachlässigen. Die ehemalige Fußgänger-Nationalspielerin des TV Langen hat zwar noch erheblichen Nachholbedarf im Umgang mit dem Sportgerät, ist aber alleine aufgrund ihrer Größe und Erfahrung bereits eine klare Verstärkung für die Frankfurter.
Der Gastgeber möchte natürlich gerne mit einem Heimsieg den Kampf um die Herbstmeisterschaft offen halten, auch wenn die Wetzlarer als Favorit in die Partie gehen und eine leicht positive Bilanz mit elf Siegen bei neun Niederlagen gegen den deutschen Meister der Jahre 1980, 1983 und 1994 aufweisen. Gefährlichster Schütze der Frankfurter ist dabei einmal mehr Center Sebastian Wolk. Der Nationalspieler hat bisher 21,8 Punkte pro Partie erzielt, gefolgt von Lars Lehmann (16,7 Punkte) und Andreas Kress (11,8 Punkte). Zuletzt stotterte der RSC-Motor in der RBBL jedoch etwas, als Anfang November nur knapp eine Heimniederlage gegen München verhindert werden konnte und in der darauf folgenden Woche eine klare 51:72-Niederlage beim direkten Konkurrenten in Zwickau quittiert werden musste.
Auf Seiten des RSV Lahn-Dill kann Trainer Zeltinger personell aus dem Vollen schöpfen, auch wenn Kapitän Joey Johnson nach seiner Grippe, die ihn auch in Zwickau noch hemmte, immer noch nicht wieder vollständig genesen ist und Center Dirk Köhler noch deutlichen Trainingsrückstand hat. Alle anderen kleinen Blessuren im Team sind jedoch auskuriert, so dass sich die Wetzlarer Rollis ganz auf das brisante Hessenderby konzentrieren und auf ein spannendes Match freuen dürfen.
RBBL, 8. Spieltag: SV Reha Augsburg – ASV Bonn, USC München – Köln 99ers, RSC Frankfurt – RSV Lahn-Dill, RSC-Rollis Trier – ALBA Berlin (alle Sa.), RSC Osnabrück – RSC-Rollis Zwickau (So.).