Erstes Topspiel lässt einen spannenden Kampf um Meisterschaft und Pokal erwarten
Die erste ganz heiße Schlacht der Saison ist für Rollstuhlbasketball-Bundesligisten RSV Lahn-Dill geschlagen. Wie so oft in den vergangenen Jahren hat sie im sächsischen Zwickau stattgefunden und wie so oft in der Vergangenheit, wenn auch diesmal äußerst knapp, kam der Sieger einmal mehr aus Wetzlar. Doch das 33. Pflichtspiel der beiden besten Teams der Republik hat auch ganz klar gezeigt, dass die beiden Erzrivalen auf Augenhöhe sind und sich alle Fans auf einen packenden Kampf um Meisterschaft und Pokal freuen dürfen.
Das Spiel am Sonntag stand dabei bis in die letzten Sekunden auf des Messers Schneide, nachdem Zwickau in beeindruckend Manier einen vermeintlich komfortablen Vorsprung der Gäste aus Mittelhessen binnen weniger Minuten egalisiert hatte und rund eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene mit 58:57 selbst in Führung ging. Doch die routinierten Wetzlarer ließen sich nicht nervös machen und warfen als europäisches Spitzenteam ihre ganze internationale Erfahrung erfolgreich in die Waagschale.
Neben ihrem kanadischen Kapitän Joey Johnson überzeugte dabei erneut Neuzugang Richard Peter mit fast schon stoischer Ruhe in einer Phase, als es wenige Sekunden vor dem Ende um Alles oder Nichts ging. Bezeichnend eine Szene in der 38. Spielminute, als Richard "Bear" Peter noch die Ruhe und die Nerven hatte, in einer Auszeit verschmitzt seine Späßchen mit den sichtlich beunruhigten Managementvertretern Sven Köppe und Andreas Joneck auf der RSV-Bank zu machen. Seine Routine ist dabei einer der entscheidenden Faktoren, warum der RSV Lahn-Dill in dieser Saison noch ein Mosaikteilchen stärker wirkt, um ihm Kampf auf den drei Hochzeiten Meisterschaft, Pokal und Champions League erfolgreich sein zu können.
Dennoch ist der Auswärtssieg beim bisher ungeschlagenen Konkurrenten aus Zwickau nicht mehr als ein kleiner, wenn auch beruhigender Schritt in die Richtung, in die Trainer Nicolai Zeltinger das sportliche Schiff gesteuert sehen will. Was ein Sieg im ersten Duell der Saison allerdings wert ist, hat sich im letzten Jahr gezeigt, als die Sachsen Anfang Dezember sehr souverän beide Punkte aus der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle entführen konnten, in der Folge aber noch drei Ligaspiele in Hauptrunde und Playoffs gegen die Mittelhessen verloren. Daher darf sich in Reihen des RSV Lahn-Dill nun niemand auf den ersten Lorbeeren der Saison 2008/2009 ausruhen, doch darauf darf die Konkurrenz bei den Wetzlarer Rollis sowieso niemals hoffen. Am kommenden Samstag allerdings darf der Titelverteidiger und aktuelle Tabellenführer der RBBL mit der nötigen Portion Selbstbewusstsein das nächste Spitzenspiel angehen, wenn die Mannschaft um Kapitän Johnson am Samstag zum Derby beim starken Verfolger RSC Frankfurt antritt.