RSV Lahn-Dill will sich den psychologischen Vorteil in Blickrichtung Playoffs sichern

RBBL-Gipfeltreffen auf dem Zwickauer Scheffelberg – Topspiel am Sonntag um 14 Uhr
Der siebte Spieltag in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) führt einmal mehr die beiden unbestrittenen Topteams der höchsten deutschen Spielklasse in den letzten Jahren zusammen, die auch aktuell wieder das Maß aller Dinge in der RBBL bilden. Wenn wie am kommenden Sonntag um 14 Uhr in der Zwickauer Sporthalle auf dem Scheffelberg der gastgebende RSC-Rollis auf den Titelverteidiger RSV Lahn-Dill trifft, liegt weit mehr als nur der Fokus einer ganzen Sportart auf diesem Duell des Tabellenzweiten gegen den Ligaprimus aus Mittelhessen.
„Wir fahren nach Zwickau um dort zu gewinnen“, gibt RSV-Trainer Nicolai Zeltinger die logische Marschroute für die Partie am Wochenende vor und fügt scherzend an: „Auf unentschieden zu spielen ist im Basketball ja bekanntlich sehr schwer“. Locker, Selbstbewusst, aber natürlich auch der unbestrittenen Stärke der Sachsen bewusst, wollen die Wetzlarer Rollis sich mit einem Erfolg im Spitzenspiel den psychologischen Vorteil im Kampf um die besten Playoffs-Plätze sichern. Doch genau das gleiche Ziel haben natürlich auch die Zwickauer, die bisher ein sehr hohes Niveau in den bis dato bestrittenen sechs Ligaspielen zuvor gezeigt haben. „Sie haben momentan eine sehr niedrige Fehlerquote in ihrem Spiel, so dass sich die Zuschauer auf einen heißen Tanz freuen dürfen“, so der verantwortliche sportliche Leiter des RSV weiter.
Der Gastgeber steht momentan ebenso wie sein Konkurrent aus Wetzlar mit blütenweißer Weste dar und hat mit seinem polnischen Duo Mateusz Filipski und Kapitän Piotr Luszynski zwei offensiv ungemein starke Spieler in seinen Reihen. Der Tscheche Rostislav Pohlmann, sein ebenfalls polnischer Teamkollege Marcin Balcerowski oder aber Mehmet Hayirli, Österreicher mit türkischen Wurzeln, sind nur einige die dieses Starensemble komplettieren. Letzter Neuzugang war im Sommer der Franke Günther Mayer, den die Sachsen aus Italien zurück nach Deutschland lockten.
Auf Seiten des RSV Lahn-Dill kann Trainer Zeltinger dagegen wieder aus dem Vollen schöpfen, nachdem der Langzeitverletzte Center Dirk Köhler den Härtetest der vergangenen Woche gegen ALBA Berlin schadlos überstanden hat. Kleine noch existierende Wehwehchen dürfen in einem solchen Spiel ohnehin nicht zählen, wie Zeltinger formuliert. Er sieht die Partie zwar als absolut wichtigen Gradmesser des eigenen Leistungsstandes an, predigt selbst den psychologischen Vorteil der aus einem Erfolgserlebnis in Sachsen erwachsen kann, weiß aber auch, dass die Meisterschaft nicht im November entschieden wird. Bereits die letzte Saison hat gezeigt, dass der Sieger im Hinspiel der Hauptrunde noch lange nicht den gleichen Namen trägt wie der spätere Titelträger. Im letzten Jahr wurden die Wetzlar am 1. Dezember in eigener Halle von den Zwickauern förmlich vorgeführt, ehe diesem Schlüsselerlebnis in der Rückrunde und den Playoffs drei Siege gegen die Sachsen folgten, aber auch die bittere Finalniederlage im DRS-Pokal.
Bisher standen sich die beiden Erzrivalen seit 1998 32-mal in Pflichtspielen gegenüber, zehnmal triumphierte der RSC-Rollis, 22-mal die Wetzlarer, die zwischen Dezember 2003 und Februar 2007 14 Spiele in Serie gegen den Konkurrenten aus dem Osten gewinnen konnten. Dieser Automatismus ist allerdings vorbei, auch wenn die Ziele der Wetzlarer für den Sonntag die Gleichen sind.
RBBL, 7. Spieltag: SV Reha Augsburg – RSC Frankfurt, ASV Bonn – USC München, Köln 99ers – RSC-Rollis Trier, ALBA Berlin – RSC Osnabrück (alle Sa.), RSC-Rollis Zwickau – RSV Lahn-Dill (So.).

RSV-Magazin Defense