Bei der Analyse der Probe wurde der Wirkstoff Finasterid nachgewiesen. Der Wirkstoff ist in einem Haarwuchsmittel enthalten und steht auf der Liste der verbotenen Substanzen. Finasterid selbst bewirkt keine Leistungssteigerung, kann allerdings leistungssteigernde Dopingmittel verschleiern. Ahmet Coskun selbst reagierte auf die Nachricht schockiert: „Ich habe an meine Haare gedacht und hatte keine Ahnung, dass das Haarwuchsmittel eine verbotene Substanz enthält. Ich bin völlig bestürzt, Doping ist mir nie in den Sinn gekommen.“
DBS-Vizepräsident Leistungssport und in Peking zugleich Chef de Mission, Dr. Karl Quade äußert sich ebenso fassungslos zu dem Fall: „Wir bedauern diese Nachricht zum Zeitpunkt der Paralympischen Spiele sehr. Wir nehmen das Thema Anti-Doping überaus ernst. Seit Jahren betreiben wir erhebliche Aufklärungsarbeit im Verband und in Zusammenarbeit mit der NADA einen intensiven Anti-Doping-Kampf.“ Ebenso ist der Fachbereich Rollstuhlbasketball im DRS schockiert über diese Nachricht. „Es war ein naiver Fehler des Sportlers, der nun die Konsequenzen seines unbeabsichtigten aber unentschuldbaren Handels tragen muss“, so DRS-Vorsitzender Ulf Mehrens in Peking: „Doping hat im Mannschaftssport Basket ball wenig nutzten, umso dümmer ist dieser Vorfall“.
Die deutsche Herren-Auswahl hingegen muss mit keinerlei Konsequenzen rechnen, da der Vorfall außerhalb der Paralympischen Spiele liegt und der positive Befund nach den internationalen Statuten zudem als Individualfall bewertet und bestraft wird. Ahmet Coskun wird bereits am Donnerstag bereits nach Deutschland zurückkehren.
Iran – Deutschland 63:73 (15:10/29:39/42:61)
Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten im ersten Spielviertel machte die deutsche Auswahl in der Folge den wichtigen Bigpoint gegen die Überraschungsmannschaft dieser Spiele schlechthin. Insbesondere unter den Brettern war der EM-Dritte von 2007 hoch überlegen und hatte in Person von Topscorer Dirk Köhler-Lenz die Lufthoheit inne. Mit einem Erfolg im letzten Gruppenspiel über Schweden am morgigen Donnerstag kann das Team sogar noch auf Rang zwei vorrutschen, was ein vermeintlich leichteres Viertelfinallos bedeuten würde.
Iran: Morteza Gharibloo (22), Alireza Ahmadi (12/2 Dreier), Adel Torfi Meneshidi (10), Ebrahim Ahmadi (9), Ali Daghaghelepour (6), Esmaeel Hossein Pour (3), Vahid Gholam Azad (1), Gholamreza Nami (1), Saman Bolaghinalou, Hakim Mansouri, Zakaria Hesamy Zahdeh, Bahman Siefi (n.e.).
Deutschland: Dirk Köhler-Lenz (23, RSV Lahn-Dill), Dirk Passiwan (16, RSC-Rollis Trier), André Bienek (10, RSC Frankfurt), Lars Christink (8, Jena Caputs), Lars Lehmann (6, RSC Frankfurt), Sebastian Wolk (6, RSC Frankfurt), Jens Schürmann (4, RSC Osnabrück), Florian Fischer (USC München), Andreas Kress (RSC Frankfurt), Björn Lohmann (ASV Bonn), Mimoun Quali (RSC Osnabrück).
Australien – Deutschland 56:64 (8:18/18:30/34:39)
Die deutschen Damen haben einen wichtigen Schritt Richtung Medaillen getan, indem sie mit dem heutigen Sieg den Grundstein für den wichtigen zweiten Rang in ihrer Vorrundengruppe gelegt haben. Von Beginn an dominierten die Europameisterinnen vor 8.200 Zuschauer in der National Indoor Arena die Partie gegen den Medaillen Mitkonkurrenten, auch wenn dieser Ende des dritten Viertels noch einmal zur letzten Offensive blies. Mit einem Erfolg am morgigen Donnerstag über Großbritannien wäre Deutschland Zweiter der Gruppe A.
Australien: Cobi Crispin (23), Kylie Gauchi (17), Liesl Tesch (7), Clare Burzynski (2), Shelley Chaplin (2), Melanie Hall (2), Katie Hill (2), Sarah Stewart (1), Bridie Kean, Melanie Domaschenz, Kathleen O´Kelly-Kennedy, Tina McKenzie.
Deutschland: Marina Mohnen (22, Köln 99ers), Maren Butterbrodt (16, Team BEB Niedersachsen), Annika Zeyen (8, RSV Lahn-Dill), Birgit Meitner (6, SV Augsburg), Simone Kues (4, RBV Lüneburg), Gesche Schünemann (4, RSV Lahn-Dill), Nicole Seifert (4, Hamburger SV), Annette Kahl (Hamburger SV), Edina Müller (ASV Bonn), Nora Schratz (RSC Frankfurt), Alke Behrens (n.e., SG Oldenburg-Sünteltal), Britta Kautz (n.e., ASV Bonn).