Galatasaray Istanbul – RSV Lahn-Dill 61:53 (14:18/33:31/46:45)
In den Startformationen beider Teams standen einem Champions League Finale gebührend ausnahmslos Nationalspieler, zehn an der Zahl aus acht Nationen. Taktisch hervorragend eingestellt gelang es dem RSV Lahn-Dill von Beginn an der Startruppe vom Bosporus Paroli zu bieten. Zwar führten die Türken schnell mit 8:4 (3.), doch spätestens bei der ersten RSV-Führung mit 12:10 (7.) durch Kapitän Joey Johnson war auch Galatasaray-Trainer Sedat Inescu klar, dass es gegen die Hessen nicht zu einem vermeintlich einfachen Start-Ziel-Sieg des hohen Favoriten kommen würde, wie noch in den Spielen zuvor.
Bis auf 22:17 (12.) zog die Mannschaft um US-Pointguard Michael Paye vor laufenden Kameras des spanischen TV-Senders TVE zur Überraschung der Zuschauer, darunter rund 50 mitgereiste Fans des RSV, davon. Doch urplötzlich riss der Faden beim Champion der Jahre 2004 bis 2006 und ein 0:10-Lauf bescherte nur fünf Minuten nach der ersten höheren Führung einen 22:27 (17.) durch den Ex-Wetzlarer Abdulgazi Karaman. Doch kämpferisch stark konnten die Deutschen noch bis zur Pause wieder auf Tuchfühlung mit den Türken gehen.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich die stets knappe Partie spannend fort. Die Zwischenstände von 36:37 (25.) und 43:44 (29.) zeugen davon, dass sich zwei wirklich ebenbürtige Teams gegenüberstanden, die taktisch ihre Vorteile geschickt ausreizten. Doch bereits zum Ende des dritten Viertels wurde deutlich, das insbesondere der tschechische Nationalcenter Petr Tucek immer stärker wurde. Zusammen mit seinem australischen Kollegen Justin Eveson traf der ehemalige Zwickauer nun aus allen Lagen und sorgte so im abschließenden Spielviertel für die 54:47 (35.) Vorentscheidung.
Zwar kämpfte der RSV Lahn-Dill bis in die Schlusssekunden aufopferungsvoll um seine letzte Chance, aber fünf Spiele in drei Tagen forderten insbesondere bei der Startformation ihren Tribut. So gelang es dem RSV im fünften Champions League Endspiel in Serie leider nicht mehr das Glück zu erzwingen. Unter dem Strich dürfen die Wetzlarer Rollis mit ihrem Champions Cup Auftritt aber hoch zufrieden sein, als einziges Team der Startruppe vom Bosporus Paroli geboten zu haben und solche Topteams wie Madrid, Rom oder Taranto klar hinter sich gelassen zu haben.
Galatasaray Istanbul: Justin Eveson (19), Petr Tucek (18), Hussein Haidari (9), Ferit Gümüs (8), Abdulgazi Karaman (7), Ismail Ar, Selim Demirdag, Özgür Gürbulak, Ali Asker Turan (n.e.), Seyran Oman Kurt, Sedar Antac (n.e.), Selim Sayak (n.e.),
RSV Lahn-Dill: Joey Johnson (13), Michael Paye (13), Dirk Köhler-Lenz (12), Nicolas Hausammann (6), Marco Zwerger (5), Annika Zeyen (4), Thomas Gundert (n.e.), Jan Kampmann (n.e.), Markus Legath (n.e.), Gesche Schünemann (n.e.).