DRS-Pokal Halbfinal-Erfolg über den ASV Bonn

Der Titelverteidiger aus Wetzlar hat im ersten Halbfinale um den DRS-Pokal den Grundstein für einen eventuellen sechsten Cupsieg in der Vereinsgeschichte gelegt. Beim Final Four 2008 in der Frankfurter Wilhelm-Merton-Sporthalle bezwang Rollstuhlbasketball-Bundesligist RSV Lahn-Dill am Samstag den ASV Bonn sicher mit 74:58 (26:16/39:29/56:40) und zog zum achten Mal seit 1998 in das Finale um den DRS-Pokal ein. Nach der Schlusssirene feierten die rund 150 mitgereisten Fans aus Mittelhessen jedoch nicht nur die Mannschaft von RSV-Kapitän Joey Johnson frenetisch, sondern auch den scheidenden ASV-Routinier Martin Otto mit „Standing Ovations“. Das Ende der Karriere des Ausnahmespielers, der im Fußgänger- wie im Rollstuhlbasketball in seiner Laufbahn zum Nationalspieler wurde, endete somit sportlich eindrucksvoll durch die große Respektbekundung durch die Fans der Wetzlarer Rollis.
„Wir haben phasenweise auf ganz hohem Niveau gespielt und müssen dies nun im Endspiel konstant zeigen“, zeigte sich RSV-Headcoach Nicolai Zeltinger nach dem Jubel schnell wieder sachlich und vom Auftritt seiner Mannschaft angetan, die der Konkurrenz gezeigt hat, dass der Titel auch im Jahr 2008 nur über den RSV Lahn-Dill zu gewinnen ist. Allerdings wurde auch deutlich, dass im Endspiel am Sonntag um 14 Uhr diese Leistung noch einmal gesteigert werden muss, um letztendlich erneut triumphieren zu können.

Zu Beginn des Halbfinales sahen die RSV-Fans einen konzentriert und entschlossen agierenden Titelverteidiger aus Wetzlar, der durch drei Körbe von US-Pointguard Michael Paye das 0:2 (1.) schnell in ein 10:4 (3.) und durch einen weiteren Dreier des US-Nationalspielers zum 20:10 (7.) wendete. In der Folge jedoch zeigte der Kontrahent aus dem Rheinland, dass er sich analog zum Playoff-Aus gegen Lahn-Dill nicht frühzeitig geschlagen geben wollte. Immer wieder nutzte der ASV die Lücken in der Verteidigung des fünffachen Pokalsiegers eiskalt aus und blieb so über 16:22 (9.) und 27:33 (17.) dem RSV auf den Fersen.

Nach dem Seitenwechsel sorgte der Favorit jedoch für die vermeintliche Vorentscheidung zu seinen Gunsten, als Nationalspielerin Annika Zeyen, die einmal mehr souverän gegen ASV-Pointguard Sven Fischer agierte, zum 50:34 (29.) traf. „Bei zwei Spielen binnen 24 Stunden auf diesem Niveau sind wir natürlich froh, dass wir dadurch bedingt unseren Stammspielern einige Pausen gönnen konnten“, so Zeltinger weiter. Der 36-jährige RSV-Trainer, selbst gebürtiger Bonner, musste dann jedoch mit ansehen, wie die kämpferisch überzeugenden Spieler um den scheidenden Martin Otto Mitte des letzten Spielviertels noch einmal auf acht Punkte Differenz herankamen und der vermeintlich sichere 58:42 (33.)-Vorsprung binnen weniger Sekunden bis auf 60:52 (34.) schmolz. Am Ende feierte der RSV Lahn-Dill jedoch einen souveränen und verdienten Sieg, der dem Team die Chance auf den sechsten DRS-Pokalsieg in der Vereinsgeschichte weiter offen hält. Für den ASV Bonn bedeutete dies nach dem Meisterschafts-Halbfinale auch das Aus im Pokalwettbewerb gegen die Mittelhessen.

Finale am Sonntag um 14 Uhr

Wer der Endspielgegner im morgigen Finale um 14 Uhr ist, entscheidet sich in der zweiten Semifinal-Begegnung zwischen dem gastgebenden RSC Frankfurt und dem mit großen Hoffnungen in die Saison gestarteten RSC-Rollis Zwickau, der nach 2003 endlich wieder einen nationalen Titel nach Sachsen holen will.

Bonn: Martin Otto (22/1), Thomas Becker (15), Tarik Cajo (9), Sven Fischer (8), Jan Haller (2), Björn Lohmann (2), Jörg Hilger, Britta Kautz, Christian Meyer, Daniel Zaube, Alexander von Reth (n.e.).

Lahn-Dill: Michael Paye (29/1), Dirk Köhler-Lenz (14/1), Joey Johnson (11), Nicolas Hausammann (6), Annika Zeyen (6), Thomas Gundert (4), Kai Gerlach (2), Marco Zwerger (2), Markus Legath, Gesche Schünemann, Jan Kampmann (n.e.).

RSV-Magazin Defense