Grandioses Auftaktviertel sichert Kantersieg über Aufsteiger Osnabrück

Das vor drei Wochen seinen 40. Geburtstag feiernde Eigengewächs des RSV Lahn-Dill war am Ende der einseitigen Partie mit 18 Punkten Topscorer seiner Mannschaft und zudem mit 20 Rebounds der eindeutige Inhaber der Lufthoheit in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle an diesem Spieltag. „Er ist und bleibt einer der weltbesten Center, wir dürfen uns froh schätzen, dass wir einen solchen Spieler in unseren Reihen haben“, war dann auch RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nicht geizig mit Superlativen in Bezug auf seinen „Langen“.
Bereits nach zehn Spielminuten hatte Köhler-Lenz zwölf Punkte erzielt und damit der Mann des ersten Viertels gegen den der Aufsteiger um die beiden EM-Teilnehmer Mimoun Quali und Jens Schürmann keinerlei Mittel fand. Vom immensen Defensivdruck der Gastgeber förmlich an die Wand gedrückt, produzierte Osnabrück in diesem ersten Viertel unzählige Ballverluste, die die Wetzlarer Rollis eiskalt nutzten um vom 2:2 (1.) auf 22:2 (8.) davonzuziehen. Dabei wartete Coach Zeltinger mit einer überraschenden Startformation auf, in der erstmals zusammen Markus Legath und Marco Zwerger standen, die ihre Chance bestens nutzten und eine sehr solide Partie spielten. Regie führte in diesem Startviertel der Schweizer Nicolas Hausammann, der das Spiel sicher lenkte und seinen US-Teamkollegen Michael Paye bestens vertrat. „Insbesondere Nicos Defensivstärke wird von der Konkurrenz in der RBBL noch immer unterschätzt“, freute sich Zeltinger über einen gelungenen Heimauftritt des Neuzugangs.

Auf der Gegenseite war Bundestrainer Frits Wiegmann nach dem ersten Viertel folglich nicht gerade glücklich über den Auftritt seiner Mannschaft, die sich in der dieser Phase überraschend laute Worte ihre Headcoaches anhören musste. Diese fruchteten dann jedoch bereits im zweiten Spielabschnitt, in dem die Mittelhessen nach dem 31:4 (11.) vollkommen und unerklärlich den Faden verloren. Beim RSC dagegen setzten sich nun Routinier Rudi Springmeier und Nationalspieler Quali in Szene. Stärkster Gästeakteur war jedoch der physisch starke Deutsch-Engländer Brian Roberts, der sich vom deutlichen Rückstand seines Teams wenig beeindrucken ließ und bis zur Pause mit zehn eigenen Punkterfolgen für den verdienten 23:37 (19.)-Anschluss des Außenseiters sorgte. Erst eine RSV-Auszeit rund 60 Sekunden vor der Halbzeitsirene, dem Paye und Köhler-Lenz vier Punkte folgen ließen, sorgte für das Ende der Osnabrücker Aufholjagd.

Nach dem Seitenwechsel ließ der fünffache Deutscher Meister jedoch nichts weiteres anbrennen, zeigte wieder eine entschlossene Verteidigung und hatte über 49:23 (25.) die Partie mehr als sicher im Griff. Gerade im letzten Abschnitt zog der Gastgeber, nach zeitweiligen Durchhängern nach dem begeisternden Beginn, das Tempo noch einmal deutlich an. Michael Paye erzielte mit einem Drei-Punkte-Spiel das 57:28 (31.) und ließ diesem in der Folge vier weitere Körbe folgen, ehe Nationalspielerin Annika Zeyen wenige Sekunden vor dem Ende den 75:35-Schlusspunkt vor allerdings nur rund 700 Besuchern setzte.

„Unter dem Strich war es ein einfacher Sieg für uns gegen ein Team, das in einer anderen Tabellenregion zuhause ist“, so Nicolai Zeltinger in seinem Abschlussresümee: „Nun freuen wir uns auf die beiden Spiele in Bonn und Anfang Dezember zuhause gegen Zwickau. Gegen die direkten Verfolger wird dies bestimmt ein heißer Tanz“, so der 36-jährige RSV-Trainer im Ausblick auf die kommenden zwei spannenden Wochen.

Lahn-Dill: Dirk Köhler-Lenz (18), Michael Paye (15), Nicolas Hausammann (12), Joey Johnson (9), Marco Zwerger (6), Markus Legath (4), Gesche Schünemann (4), Kai Gerlach (3), Thomas Gundert (2), Annika Zeyen (2), Jan Kampmann (n.e.).

Osnabrück: Brian Roberts (16), Mimoun Quali (9), Rudi Springmeiner (8), Bernd Hüsemann (2), Andre Jörling, Christiane Fuchte, Jens Schürmann.

RSV-Magazin Defense