Wie erwartet begann der deutsche Rekordmeister vor heimischer Kulisse stark, glänzte bereits in den ersten Minuten mit guten Anspielen und setzte damit immer wieder seinen Topscorer Benjamin Ryklin perfekt in Szene. Die Folge war eine verdiente 6:5 (5.)-Führung des USC zur Mitte des ersten Spielviertels, bei der der erst 20-jährige Ryklin alle Münchner Punkte erzielte. „Wie die Münchner Ryklin in Szene setzten konnte einen schon neidisch machen“, zollte Zeltinger dem Kontrahenten später großes Lob.
Doch in der Folge gelang es dem Gast aus Mittelhessen seine gefürchtete Defensive auf den Kontrahenten abzustimmen und den USC-Center besser aus dem Spiel zu nehmen. In der Folge hatte der Gastgeber dann auch enorme Schwierigkeiten mit der besten Defensive der Liga zurechtzukommen. Insgesamt 18 Ballverluste provozierten die Wetzlarer Rollis nun bis zum Spielende bei der Mannschaft um EM-Bronzemedaillengewinner Florian Fischer. So gelang es dem RSV sich in der Folge Punkt für Punkt kontinuierlich abzusetzen und über 13:8 (8.) und 28:19 (17.) bereits zur Pause einen beruhigenden 13-Punkte-Vorsprung sein Eigen nennen zu können.
Insbesondere US-Pointguard Michael Paye zeigte bis dahin eine sehr starke Vorstellung an der Isar und kam am Ende auf 25 Zähler für sein Team, das in Anbetracht der bekannt kämpferischen Münchner Tugenden nach dem Seitenwechsel schnell den Sack zumachen wollte, um den Gegner nicht noch einmal an einem Überraschungscoup schnuppern zu lassen. Und genau diese Vorgabe von Coach Zeltinger setzte sein Team nach der Pause aggressiv und diszipliniert um.
So erzwang der Tabellenführer aus Hessen bereits in der 24. Spielminute die Vorentscheidung beim 43:25 und sorgte bei den mitgereisten Zuschauern für entspannte Gesichtszüge. In der Folge wechselte Zeltinger sein Team munter durch, was vor allem Marco Zwerger und Kai Gerlach zu guten Leistungen animierte und beiden ein Extralob ihres Trainers einbrachte. Den krönenden Abschluss einer erfolgreichen Dienstreise nach Süddeutschland lieferte dann Forward Thomas Gundert mit einem Rückwärtskorbleger in der 39. Spielminute zum 66:48 für die zufriedenen Gäste aus Mittelhessen.
Durch diesen vierten Erfolg im vierten Saisonspiel und der zeitgleichen Niederlage des ASV Bonn zuhause gegen Zwickau führt der RSV Lahn-Dill die Tabelle nun alleine und weiter ungeschlagen an. Ein Trio aus Zwickau, Frankfurt und eben Bonn liegt nun zwei Punkte dahinter in Lauerstellung auf den Titelverteidiger, der am kommenden Wochenende in der heimischen August-Bebel-Sporthalle den Aufsteiger aus Osnabrück erwartet.
München: Benjamin Ryklin (16), Leonhard Appel (11), Florian Fischer (6), Uli Schmölz (6), Markus Haberkorn (5), Ben Döring (4), Thomas Böhme, Daniel Heine, Stefan Markus, Johanna Welin.
Lahn-Dill: Michael Paye (25/1 Dreier), Dirk Köhler-Lenz (10), Kai Gerlach (9), Marco Zwerger (7/1), Thomas Gundert (5), Nicolas Hausammann (4), Joey Johnson (4), Annika Zeyen (4), Jan Kampmann, Markus Legath, Gesche Schünemann.