Neben Kapitän Johnson, der zwar mit Magenproblemen angereist war, aber in der Sporthalle Wandsbek lediglich die Bank drückte, verzichtete RSV-Trainer Nicolai Zeltinger auch über weite Phasen auf seinen etatmäßigen Pointguard Michael Paye. So standen in der Startformation neben Annika Zeyen, Kai Gerlach und Neuzugang Nicolas Hausammann in dieser Saison auch erstmals Marco Zwerger und Center Dirk Köhler-Lenz. Gerade letztgenannten dominierte dabei das Geschehen auf dem Parkett eindrucksvoll. Mit seiner Schnelligkeit verzeichnete der „Lange“ nicht nur sieben Ballgewinne gegen den HSV, sondern am Ende auch 19 Punkte, die ihn zum Topscorer der Partie machten.
„Unsere ungewohnten Aufstellungen haben prima funktioniert, damit bin ich sehr zufrieden“, weiß Trainer Zeltinger nur zu gut, dass dieses Spiel enorm wichtig war für den Verlauf einer langen Saison, in der man am Ende nur erfolgreich sein kann, wenn der komplette Kader seine Leistung abrufen kann. Neben Köhler-Lenz gefiel dabei vor allem der schweizerische Nationalspieler Nicolas Hausammann, der neben seinen 13 Zählern auch sieben Rebounds und vier Assists beisteuern konnte. „Kai Gerlach hat wieder einen sehr soliden Job, er ist in dieser Saison wieder zurück auf der Überholspur“, so der Headcoach aus Wetzlar weiter. Einzig nicht gefallen hat Zeltinger allerdings die zeitweise gefährlich harte Gangart der Hanseaten, die die Mittelhessen am Ende zwar schadlos überstanden, aber den eindeutigen Unmut des Titelverteidigers hervorriefen.
Der Spielverlauf in der Hamburger Sporthalle Wandsbek ist dagegen schnell erzählt. Nach dem 4:4 (2.) hatte sich der Gast auf seinen Kontrahenten und die eigene ungewohnte Aufstellung eingestellt und beherrschte das Zweitrunden-Match in der Folge sicher. Die Zwischenstationen 14:4 (5.) und 40:10 (17.) bis zur Pause sprechen hier eine eindeutige Sprache. Nach dem Seitenwechsel hakte es allerdings zunächst etwas im Spiel der Wetzlarer, die dem Gastgeber binnen 120 Sekunden urplötzlich acht Punkte erlaubten, ehe sie mit deutlicher Verspätung auch mental in der zweiten Halbzeit angekommen waren. Über 45:18 (22.) und 62:27 (33.) war dann das Ergebnis nach den vierzig gespielten Minuten und vor allen den wichtigen gewonnenen Eindrücken quasi nebensächlich.
Im Viertelfinale treffen die Rollis aus Mittelhessen nun in eigener Halle auf den Liga-Konkurrenten RSC-Rollis Trier. Das Team von der Mosel setzte sich in Heidelberg gegen die Süd-Zweitligisten aus Augsburg und Heidelberg durch. Einziger nicht im Viertelfinale vertretener Erstligist ist Rekord-Pokalsieger USC München, der in Salzburg knapp gegen den Liga-Konkurrenten aus Frankfurt auf der Strecke blieb. Einziger Zweitligist im Rennen sind damit die Lux Rollers aus Luxemburg, die in der nächsten Runde den RSC Frankfurt mit dem Lahnauer Trainer Stefan Donner im Herzogtum begrüßen.
Hamburg: Volker Busch (10), Dirk Thalheim (8), Nicole Seifert (4), Sascha Wenzel (4), Nikolaus Classen (3), Annette Kahl (2), Paul Sznabel (2), Christian Hübenbecker (1), Andreas Klein, Carsten Stützer (n.e.).
Lahn-Dill: Dirk Köhler-Lenz (19), Nicolas Hausammann (13), Gesche Schünemann (11/1 Dreier), Kai Gerlach (10), Annika Zeyen (7), Thomas Gundert (6), Marco Zwerger (6), Markus Legath (5), Michael Paye (4), Jan Kampmann (2), Joey Johnson (n.e.).
DRS-POKAL, 2. RUNDE:
Gruppe 1 in Süntetal: SG Oldenburg/Süntetal – RSC Köln 49:82, Alba Berlin – RBV Lüneburg 58:45, RSC Köln – Alba Berlin 72:63.
Gruppe 2 in Hamburg: Hamburger SV – UBC Münster 20:0, RSV Lahn-Dill – UBC Münster 20:0, Hamburger SV – RSV Lahn-Dill 34:83.
Gruppe 3 in Köln: RSC Köln II – Kieler Wheeler 20:0, RSC Osnabrück – Kieler Wheeler 20:0, RSC Köln II – RSC Osnabrück 41:67.
Gruppe 4 in Essen: Hot Rolling Bears Essen – Nusse Rams 20:0, ASV Bonn – BBC Warendorf 70:48, Hot Rolling Bears – ASV Bonn 56:73.
Gruppe 5 in Aschaffenburg: Team 99 Aschaffenburg – USC München II 46:49, SKV Ravensburg – Lux Rollers Luxemburg 40:58, USC München II – Lux Rollers Luxemburg 48:64.
Gruppe 6 in Heidelberg: SGK Heidelberg – RSC-Rollis Trier 60:101, SV Augsburg – RSC-Rollis Trier 57:68, SGK Heidelberg – SV Augsburg 62:73.
Gruppe 7 in Bayreuth: RSV Bayreuth – RSC-Rollis Zwickau 11:112, SFD Bad Kreuznach – RSG Koblenz 44:47, RSC-Rollis Zwickau – RSG Koblenz 117:28.
Gruppe 8 in Salzburg: RSV Salzburg – USC München 39:62, RSC Frankfurt – USC München 71:62, RSV Salzburg – RSC Frankfurt 33:66.
Viertelfinale, 15./16. Dezember: RSC Osnabrück – RSC-Rollis Zwickau, Lux Rollers Luxemburg – RSC Frankfurt, RSV Lahn-Dill – RSC-Rollis Trier, RSC Köln – ASV Bonn.