Tabellenführer Frankfurt scheitert an der besten Defensive der Liga RSV Lahn-Dill erkämpft mit 56:39-Erfolg Tabellenführung zurück

Scouting: Die Statistiken des Spiels.

„Wenn man bedenkt, dass Frankfurt in Zwickau 90 Punkten gelungen sind und wir den RSC auf 39 gehalten haben, zeugt das doch ganz eindeutig von der Qualität unserer Defensivleistung“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger sehr zufrieden über die aufgegangene Taktik gegen den dreimaligen Meister aus Frankfurt: „Unser Ziel war es den Gegner dazu zu zwingen seine Angriffe über die offensiv nicht ganz so starken Spieler abzuschließen, dies ist uns insbesondere in der ersten Halbzeit sehr gut gelungen“. Profitiert hat der Wetzlarer Headcoach dabei aber auch von der Leichtigkeit seine Mannschaft gegen den RSC zu motivieren: „Wenn da jemand halbwegs offen formuliert uns in der August-Bebel-Sporthalle vor eigenem Publikum schlagen zu wollen, wo wir seit Januar 2003 eine blütenweiße Weste haben, dann ist unsere Mannschaft schnell an der Ehre gepackt und brennt auf ein solches Duell“, so Zeltinger weiter.

Allerdings musste er wie sein Assistent Florian Leutheuser insbesondere im ersten Durchgang auch mit ansehen, dass die Frankfurter den RSV in der Offensive zu zahlreichen Fehlern verleiteten, die sich am Ende auf selten da gewesene 22 Ballverluste addierten. So war es nicht verwunderlich, dass der Gastgeber nach einer zunächst standesgemäßen und dem Spielverlauf bis dato entsprechenden 15:12-Führung (12.) in ein Loch fiel und ganze sechs Minuten ohne Punkterfolg blieb. Der hoch motivierte Gast nutzte dies eiskalt zur eigenen 20:17 (18.) kurz vor der Pause. Doch ausgerechnet die zweite Line-Up mit Thomas Gundert und Markus Legath auf dem Parkett der mit rund 1.000 Zuschauern gut gefüllten Heimstätte sorgten noch vor der Halbzeitsirene für die Wende und einen 8:0-Lauf.

Nach dem Seitenwechsel hatte Lahn-Dill dann die Partie schnell komplett im Griff und führte über 33:22 (24.) in der 34. Spielminute bereits entscheidend mit 48:28. Frankfurts in Lahnau wohnender Trainer Stefan Donner kommentierte diese Phase am Ende folgerichtig: „Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass das Team heute das Feld als Sieger verlässt, das sich als erstes vom Druck und übergroßen Respekt vor dem Kontrahenten befreien kann und so ist es gekommen. Mit dieser Trefferquote hatten wir nicht verdient zu gewinnen“. Er zollte aber seiner Truppe gleichzeitig Respekt vor der Tatsache, dass sie sich in einem von beiden Seiten äußerst fair geführten Spiel anständig aus der Affäre gezogen hat und sich in der Niederlage als guter Verlierer zeigte, auch wenn sich zeitweise Resignation, ob der geplatzten Hoffnungen auf einen Überraschungscoup, in den Gesichtern der Frankfurter widerspiegelten.

Für beide Teams steht mit weiten Reisen nun am kommenden Wochenende der erste Auftritt im DRS-Pokal auf dem Programm. Während der gestürzte Tabellenführer aus Frankfurt nach Salzburg fährt, muss der RSV Lahn-Dill am Sonntag sein Glück beim Zweitligisten Hamburger SV suchen.

Lahn-Dill: Michael Paye (13/1 Dreier), Dirk Köhler-Lenz (11), Annika Zeyen (10), Joey Johnson (6), Kai Gerlach (4), Thomas Gundert (4), Nicolas Hausammann (4), Markus Legath (2), Gesche Schünemann (2), Marco Zwerger, Jan Kampmann (n.e.).

Frankfurt: Andre Bienek (13), Sebastian Wolk (10), Andreas Kress (8), Lars Lehmann (4), Nora Schratz (2), Björn Wolk (2), Sebastian Arnold, Silke Bleifuß, Bernd Hofscheier, Thomas Holzreiter, Kenon Kahsai, Jörg Wycisk.

RSV-Magazin Defense